Beschlossen hat der Stadtrat Chemnitz gestern einstimmig eine weitere Investition von reichlich zwei Millionen Euro in die Technik des denkmalgeschützten Zweckbaus des Stadtbades Chemnitz. Mit seinem Votum stimmte das Gremium dem von der Verwaltung vorgelegten Bauausführungsbeschluss zur Erneuerung der Lüftungsanlagen inklusive Luftverteilsysteme unter Beachtung des vorbeugenden baulichen Brandschutzes im Stadtbad Chemnitz zu (Beschlussvorlage B-216/2012). Die überalterten Lüfterzentralen des Hallenbades befinden sich in dessen Keller-Etagen; man hatte sie bei einer Generalsanierung Anfang der 80er Jahre installiert und bislang noch nicht modernisieren können. Die Lüftungsanlagen und Verteilersysteme sind durch angesaugten Schmutz und Beläge nicht sanierbar. Es müssen komplett neue Aggregate eingebaut werden. Mit neuer Lüftungstechnik werden die Betriebssicherheit gewährleistet und auch der bauliche Brandschutz optimiert. Gleichzeitig soll die moderne Lüftungsanlage mit entsprechender Wärmerückgewinnung die Betriebskosten um bis zu 50.000 Euro pro Jahr senken.
Bauvorhaben beeinträchtigt bis 2014 den Badebetrieb
Nach diesem jüngsten Stadtratsbeschluss wird das städtische Gebäudemanagement mit den Ausführungsplänen beginnen und ein Leistungsverzeichnis erstellen. Ende Dezember sollen die Bauleistungen dann öffentlich ausgeschrieben werden.
Mehrere im Objekt separat arbeitende Lüftungsanlagen müssen nacheinander außer Betrieb genommen und vollständig demontiert werden. Im Mai nächsten Jahres will man zunächst mit dem Abriss der Lüftungszentrale der 50-Meter-Halle beginnen und später Schritt für Schritt auch die Systeme der 25-Meter-Halle sowie der Sauna und anderer Bereiche abbauen.
Anschließend werden die Räume, in denen sich die Lüftungsgeräte befanden, baulich ertüchtigt. Dabei trifft die Stadt ebenfalls Brandschutz-Maßnahmen. Firmen legen außerdem das Mauerwerk trocken und bauen neue Türen und Fußböden ein. Erst danach kann man die neuen Lüftungsgeräte installieren und in Betrieb nehmen. Dies soll von Mai bis Juni 2014 geschehen. Ein solch komplexes Vorhaben macht Einschränkungen im Badebetrieb notwendig: Im Jahr 2013 wird dies vorrangig die 25-Meter-Halle nebst Sauna betreffen und 2014 die 50-Meter-Halle – die Badegäste werden dazu rechtzeitig mit Veröffentlichungen im Amtsblatt, Pressedienst und auf
www.chemnitz.de informiert.
Finanzspritze in Hallenbad senkt Betriebskosten
Bereits vor zwei Jahren hatte die Stadt ca. vier Millionen Euro in die Rekonstruktion des einst als modernstes Hallenbad Europas geltenden Gebäudes investiert; aus dem Konjunkturpaket II des Bundes standen dabei 2.388.000 Euro zur Verfügung. Zwar war das Stadtbad schon einmal zwischen 1980 und 1983 saniert worden, doch waren nach 30 Jahren Dach, Fassade, Umkleideräume, Fliesen und Wasseranlagen zu modernisieren. Schon mit dieser letzten komplexen Rekonstruktion konnten Betriebskosten gesenkt werden. Erhebliche Kostenfaktoren eines Bades sind Wasser und Energie. Während eine schon 1998 auf dem Dach installierte Solaranlage hilft, Strom- und Fernwärme-Kosten zu senken, gab es beim Wasser durchaus noch Sparpotenzial. Deshalb überholte man 2010 die Wasseraufbereitungsanlage und schuf ein effizientes Zufluss-Management. Der Behälter, der jenes Wasser auffängt, das über den Beckenrand schwappt, ist seit der Zeit größer und wird als Ressource zum Spülen der Filter benutzt.