Smart Urban Services
Test- und Erprobungsphase abgeschlossen
Chemnitz arbeitet mit an den Forschungsfragen der Zukunft. Die Stadt Chemnitz ist Stadtlabor im Forschungsverbund „Smart Urban Services: Datenbasierte Dienstleistungsplattform für die urbane Wertschöpfung von morgen“. Die Frage lautet, wie Smart Urban Services einen Vorteil für Kommunen und deren Bewohnerinnen und Bewohner erzielen können.
Die im Januar 2018 begonnene Test- und Erprobungsphase im Projekt Smart Urban Services hat im September 2018 geendet. Es werden sowohl über das Bluetooth-Sensornetzwerk in der Chemnitzer Innenstadt als auch über die MobiApp Chemnitz keine Daten mehr übertragen und ausgewertet. Die in der Chemnitzer Innenstadt installierte Bluetooth-Sensor-Infrastruktur wird bis Ende des Jahres deinstalliert. Eine weitere Nutzung der Sensorik erfolgt nicht.
Derzeit werden die Ergebnisse aus der Test- und Erprobungsphase aus. D.h. die mittels Sensor-Netzwerk und MobiApp Chemnitz erhobenen Daten werden hinsichtlich ihrer Qualität und Verwertbarkeit ausgewertet. Die Ergebnisse werden nach Abschluss des Projektes, d.h. Anfang 2019 auf der Projektwebseite der Stadt Chemnitz sowie auf der Webseite zum Forschungsprojekt veröffentlicht.
Stichwort: Smart Urban Services
Smart Urban Services sind intelligent vernetzte Dienstleistungen, die aus der Erhebung und Zusammenführung unterschiedlicher Daten entstehen. Für das Projekt wurde im Sommer 2017 eine Sensorinfrastruktur in Chemnitz aufgebaut.
Drei Smart Urban Services in Chemnitz
Interaktive Stadtkarte
Es wird eine interaktive Stadtkarte entwickelt, die Bewegungen in der Stadt mit Veranstaltungsdaten verknüpft. Die Karte wird in der Innenstadt zu sehen sein und zeigen, was in Chemnitz los ist. Kooperationspartner ist das Stadtmagazin 371.
Visuelles Analysewerkzeug
Es entsteht auf Grundlage der erhobenen Daten ein visuelles Analysewerkzeug, das Stadtplanerinnen und -planern, Forscherinnen und Forschern sowie Verkehrsexpertinnen und -experten für ihre Arbeit einsetzten können.
MobiApp Chemnitz
App-Nutzer*innen können Feedback zu Verkehr und Mobilität in Chemnitz und dem öffentlichem Raum geben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eigene in der Stadt zurückgelegte Routen nach verschiedenen Kriterien zu bewerten. Zu den Bewertungskriterien zählen beispielsweise Pünktlichkeit des gewählten Verkehrsmittels, Sicherheit auf der gewählten Route oder der bauliche Zustand der genutzten Verkehrswege. Zusätzlich können Nutzer*innen Gestaltungsvorschläge erstellen und die Orte, an denen sie umgesetzt werden sollen, in einer Karte markieren.
Sensoren in der Innenstadt
In der Innenstadt, auf dem Brühl und dem Campus der Technischen Universität Chemnitz wurden Umwelt- und Bluetooth-Sensoren an Ampeln und Straßenlaternen installiert. Während Erstere Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen, können Letztere Bewegungen registrieren. Die Bluetooth-Sensoren erfassen beim Vorbeigehen elektronische Endgeräte, wie Smartphones der Verkehrsteilnehmer*innen, sofern sie Bluetooth aktiviert haben. Für die Datenverarbeitung wurde ein umfassendes Datenschutzkonzept entwickelt.
Nutzerdaten anonymisiert
Datenschutzrechtliche Maßnahmen, wie die mehrstufige Anonymisierung von personenbeziehbaren Daten, verhindern Rückschlüsse auf Einzelpersonen und schützen so die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger. Die erfassten Daten werden zur prototypischen Entwicklung der drei intelligenten, vernetzten Dienstleistungen, sogenannte Smart Services, genutzt. Die Smart Services sollen auf innovative Weise dazu beitragen, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
Projektpartner
Das Forschungsprojekt wird vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation geleitet. Weitere Projektpartner sind neben der Stadt Chemnitz das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart sowie Input Consulting – Gemeinnützige Gesellschaft für Innovationstransfer, Post & Telekommunikation mbH. Ein weiteres Stadtlabor wird in Reutlingen eingerichtet.
Die Pilotmaßnahme "Smart Urban Services: Datenbasierte Dienstleistungsplattform für die urbane Wertschöpfung von morgen" wird mit Mitteln vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen" (Förderkennzeichen 02K14Z010 bis 14) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Weitere Informationen
Im Pilotprojekt wird untersucht, wie neue und intelligent vernetzte
Dienstleistungsangebote – sogenannte Smart Urban Services – urbane Räume
stärker vernetzen und Nutzen generieren.