Chemnitzer Medaillenhoffnung bei Paralympics
Der Chemnitzer Schwimmer Swen Michaelis startet in London
Morgen beginnen in London die Paralympics, bei denen in 20 Sportarten Athleten aus 165 Nationen in 503 Wettkämpfen um Medaillen ringen. 150 Deutsche werden vom 29. August bis 9. September an den Paralympics teilnehmen. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat 88 Männer und 62 Frauen nominiert und ist in London mit 15 Sportarten vertreten, davon stellen 34 Leichtathleten und 21 Schwimmer den Großteil der deutschen Mannschaft. Zu ihnen zählt der Chemnitzer Schwimmer Swen Michaelis: Der Finanzbeamte trainiert sowohl beim BFV Ascota Chemnitz als auch beim BV Leipzig e. V. und war bei den Paralympics 2000 und 2004 mit Silber und Bronze erfolgreich. Medaillenbewährte sächsische Olympioniken sind neben Michaelis auch Dressurreiter Steffen Zeibig vom SGV-Dresden, der bereits 2008 olympisches Silber gewann und Leichtathletin Siena Christen vom SG Motor Freital. Die Disziplinen der Sehbehinderten sind Kugelstoßen und Diskuswerfen. Trainiert wird sie von Olympiasieger Jürgen Schult. Als Neulinge bei den Paralympics gelten drei weitere Sachsen aus Leipzig: Sitzvolleyballer Christoph Herzog, Leichtathlet Mathias Schulze und Schwimmer Martin Schulz sind zum ersten Mal bei Paralympischen Spielen dabei. Die sächsische Abordnung machen Schwimmerin Stefanie Weinberg und Sitzvolleyballer Alexander Schiffler komplett.
Finalteilnahme fest im Blick: Schon am Donnerstag hat der Chemnitzer Swen Michaelis im Aquatics Center von London seinen ersten Start. Der körperbehinderte Schwimmer mit einer Fehlbildung an beiden Beinen und am rechten Arm erlebt bereits seine 4. Paralympischen Sommerspiele. In fünf Disziplinen wird er auf dem Startblock stehen, die Finalteilnahmen fest im Blick. Bereits der erste Start geht über seine Paradestrecke 100m Rücken. Es folgen noch 400m Freistil, 200m Lagen, 50m Schmetterling sowie die 100m Freistil. Natürlich drücken seine Clubkameraden vom BFV Ascota Chemnitz e.V. ihm nun die Daumen: „Wir hoffen, dass Swen seine Leistungen optimal abrufen kann und sich das lange Training für ihn gelohnt hat“, so Vereinsvorstand Uwe Barth.
Verein mit Olympia-Tradition: Für den BFV Ascota ist es seit 1992 bereits die sechste Teilnahme von Vereinssportlern an Paralympics. Im Lauf der Jahre hat er sechs Spitzensportler hervorgebracht bzw. betreut, die im Schwimmen zahlreiche internationale Erfolge und Rekorde erzielten. Vereinsvorstand Barth zählt ebenso zu ihnen, wie Christiane Reppe, Maria Götze, Daniel Clausner, Andreas Hausmann und eben Swen Michaelis. Ihn erwartet der Verein am 10. September mit – hoffentlich Edelmetall – zurück in Chemnitz.
Während sich Michaelis auf das Wettkampfgeschehen konzentriert, sieht ein weiterer Chemnitzer Schwimmer den Spielen entspannt entgegen: Christian Flemming. Der geistig Behinderte gehört zum Leistungskader von Trainerin Claudia Lange und hat sich für das Paralympische Jugendlager der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) qualifiziert. Jugendlager haben eine lange Tradition – Paralympische Jugendlager gibt es jedoch erst seit 1992. Seither lädt die Deutsche Behindertensportjugend (DBSJ) bei allen Paralympischen Sommerspielen, seit 2010 auch bei Winterspielen, zu Paralympischen Jugendlagern ein.
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Stadt Chemnitz