Klimawandel/-anpassung
Schwankungen im Erdklima sind nicht ungewöhnlich, sie traten schon immer in der Erdhistorie auf. Die Geschichte des Klimas erstreckt sich auf ca. vier Milliarden Jahre, in der die jetzige Lage nur eine momentane Aufnahme darstellt. Jedoch ist unzweifelhaft erwiesen, dass der Mensch diesen Prozess maßgeblich mit beeinflusst. Die Verbrennung von fossilen Stoffen zur Energiegewinnung im großen Umfang bedingt eine schnellere Erwärmung, als zu jedem anderen Zeitpunkt seit dem Ende der letzten Eiszeit und damit dem Beginn des Holozäns vor etwa 11.700 Jahren.
Folgen des Klimawandels
Die durch den Klimawandel ausgelösten Folgen sind vielsichtig, aufgrund der Wechselbeziehungen in unserer Umwelt. Wird ein Bestandteil der Umwelt erheblich beeinträchtigt, beispielsweise Stadt- und Waldbäume die aufgrund von Hitze- und Sturmereignissen an Vitalität verlieren oder gar absterben, so hat das Auswirkungen auf weitere Bestandteile der Umwelt. Im genannten Beispiel fehlt es dann durch das Baumsterben beispielsweise an wichtigen Lebensräumen für Insekten und Vögel. Auch der Mensch ordnet sich in diese Dynamik ein. Im Beispiel hat der Verlust von Bäumen fehlende Verschattung zur Folge, was die Hitzebelastung im Sommer auf den Menschen verstärkt.
Jeder Bestandteil unserer Umwelt ist somit wichtig und schützenswert, weil er eine Aufgabe erfüllt die zur Gesamtfunktion der Umwelt beiträgt. Klimaanpassung muss also in verschiedenen Bereichen erfolgen und die Wechselwirkungen innerhalb der Umwelt unbedingt mitberücksichtigen.
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Klimaanpassungsprogramme
Klimasteckbrief
Hitze und Trockenheit
Die Jahresmitteltemperatur in Chemnitz steigt Jahr für Jahr an. Neben der gesundheitlichen Belastung durch langanhaltende Hitzeperioden wird auch der Wasserhaushalt gestört. Fehlende Niederschläge und starke hitzebedingte Verdunstung führen zu Trockenheit und Dürre. Tipps zum Umgang mit extremer Hitze, Kühle- und Trinkorte finden Sie auf dem Hitzeportal der Stadt Chemnitz.
Natur im Wandel
Hitze, Trockenheit und Wassermangel führen in der Natur zu einschneidenden Veränderungen der Lebensräume. Dazu zählen u. a. Nahrungsmangel, der Eintrag von Schadstoffen, ausgetrocknete Laichgewässer und ein vermehrtes Auftreten von Krankheiten. Während wärmeliebende Arten sich immer weiter verbreiten ist ein Rückgang an feuchtigkeitsliebenden Arten zu beobachten.
Wasser - Fluch und Segen
Fehlender Niederschlag und erhöhte Verdunstung vor allem von April bis Juni führen zu Trockenheit und Bodendürre. In Flüssen kommt es zu Niedrigwasserständen. Verbunden mit hohen Wassertemperaturen bzw. aufgrund hoher Nährstoffeinträge nach Starkniederschlägen wird der ökologische Zustand von Gewässern beeinflusst. Dies wiederum führt u. a. zu erhöhten Aufwendungen bei der Trinkwasseraufbereitung. Während auf der einen Seite Wasserknappheit herrscht, steigt andererseits das Hochwasserrisiko durch plötzlich auftretenden Starkregen.
Bodenverlust
Ausgedörrte Böden können Wasser nur schlecht aufnehmen und speichern. So können langersehnte Niederschläge oft gar keine Abhilfe schaffen und fließen ungehindert, verbunden mit starker Bodenerosion, ab. Mit dem Bodenabtrag gehen wertvolle Nährstoffe verloren und werden mit dem Regen in die Gewässer und Abwasserkanäle gespült.
Klimaanpassung in Chemnitz
Die Folgen des Klimawandels sind auch in Chemnitz spürbar, wie etwa in Form sommerlicher Hitzeperioden und Starkregenereignissen. Die im Jahr 2009 beauftragte Studie "Klimawandel und Klimafolgen" wertet die Veränderungen langjähriger statistischer Klimadaten aus. Außerdem leitet die Studie Prognosen der zukünftigen Klimaentwicklung ab und diskutiert Klimafolgen sowie notwendige Anpassungsmaßnahmen, insbesondere in den Bereichen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft.
Um den langfristigen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, erarbeitet die Stadt Chemnitz seit 2017 regelmäßig ein Klimaanpassungsprogramm. Dies enthält Maßnahmen zur Anpassung beispielsweise in den Bereichen Stadtplanung, Mobilität, Freiräume, Wassermanagement, Gesundheit und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu zählen neben der Begrünung von Bauwerken und der Sicherung von Grünflächen auch, wie die Stadt erfolgreich mit Starkniederschlägen umgeht oder Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel über gesundheitliche Gefahren informieren kann.