Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz

Die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert. Im Artikel 3 Absatz 2 heißt es dazu: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“.

Die Verfassung des Freistaates Sachsen regelt im Artikel 8: "Die Förderung der rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern ist Aufgabe des Landes". Danach sind Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zur Bestellung einer hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten verpflichtet. Ihre Aufgabe ist es, die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zu begleiten.

Die Herstellung von Chancengleichheit ist eine Querschnittsaufgabe und berührt fast alle unsere Lebensbereiche. 


Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz ist Frau Pia Hamann. Sie organisiert regelmäßig Informationsveranstaltungen, Aktionen, Seminare, Fachtagungen und Projekte. Darüber hinaus bietet sie auch persönliche Beratung an.

Die Gleichstellungsbeauftragte arbeitet zusammen mit:

  • Frauenvereinen, Initiativen und Verbänden
  • Freien Trägern
  • Unternehmer/innen und Existenzgründer/innen
  • Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern
  • Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten auf kommunaler, Landes- und Bundesebene
  • der EU-Koordinatorin

Themenfelder sind:

  • Abbau und Vermeidung von geschlechtsspezifischen Benachteiligungen
  • Bekämpfung häuslicher Gewalt
  • Geschlechtergerechte Berufsorientierung
  • Sicherung der Chancengleichheit von Frauen und Männern bei kommunalen Entscheidungen
  • Frauen in Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Politik,…
  • Frau und Familie

Dieses wird umgesetzt durch:

  • Organisation und Koordination von Projekten, Veranstaltungen, Seminaren, Fachtagen, Aktionen zu gleichstellungspolitisch relevanten Themen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Beratung von Organisationen, Vereinen und Einzelpersonen, telefonisch oder persönlich
  • Mitarbeit in Ausschüssen und Beiräten sowie in Arbeitsgruppen und Netzwerken

 

Richtlinie zur finanziellen Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann

Die Richtlinie zur finanziellen Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann gilt für die Gewährung von Zuschüssen aus dem Budget der Gleichstellungsbeauftragten für Frau und Mann, regelt das Verwaltungsverfahren und trifft Aussagen zur Förderfähigkeit von Einrichtungen, Projekten und Maßnahmen. Die Fachspezifik liegt hier in der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern, welches eine weisungsfreie Pflichtaufgabe der Gemeinde auf der Grundlage des § 2 Absatz 1 SächsGemO ist. Im Rahmen dieser Richtlinie erfolgt die Förderung und Betreibung eines Frauenzentrums in Chemnitz sowie für Projektförderungen zur Gleichstellung von Mann und Frau.

Empfehlungen für geschlechtergerechte Sprache

Titelbild der Broschüre "Empfehlungen für geschlechtergerechte Sprache in der Stadtverwaltung Chemnitz"

2022 erstellte die Gleichstellungsbeauftragte Empfehlungen für geschlechtergerechte Sprache im Schriftverkehr, in den Veröffentlichungen und Formularen bei der Stadtverwaltung Chemnitz.

Pia Hamann: "... Ich wünsche mir, dass wir in der Stadt Chemnitz eine diskriminierungsarme Sprachkultur pflegen, um Missverständnisse zu vermeiden und Menschen nicht unbedacht herabzusetzen, zu verletzen oder einfach zu vergessen. In unserem Denken, Schreiben und Sprechen sollten wir uns an Frauen und Männer, an Menschen mit unterschiedlicher Geschlechtsidentität, an junge und alte Menschen, an Menschen mit oder ohne Behinderung richten – kurz: an alle Menschen in ihrer Vielfalt."

Gemeinsam gegen Sexismus

Gemeinsam gegen Sexismus

Hilfetelefone

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" - 08000 116 016
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" - 08000 1239900

Anlaufstellen

Hier finden sich derzeit über 100 Einträge zu Initiativen, den wichtigsten Einrichtungen und weiteren für Frauen relevanten Anlaufstellen. Von (Weiter-)Bildung über familienrelevante Themen bis hin zu Hilfsangeboten für die Gesundheit finden Sie hier ein breites Angebotsspektrum.  >>mehr


Chemnitzer Frauenwochen 2024

Auch 2024 finden rund um den Internationalen Frauentag am 8. März zahlreiche Veranstaltungen in Chemnitz statt, unter anderem im Frauenzentrum Lila Villa, im Weltecho und im Kino Metropol.


Chemnitzer Frauenwochen 2023

Rund um den Internationalen Frauentag am 8. März fanden 2023 zahlreiche Veranstaltungen statt, die die Gleichsstellungsbeauftragte gemeinsam mit verschiedenen Akteuren organisiert hat.

Darunter gab es unter anderem Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Diskussionsrunden.


Internationaler Frauentag 2022

Ausstellung "Mit den Augen der Frau"

Ausstellung "Mit den Augen der Frau"
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Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde am 8. März im Frauenzentrum Lila Villa, Kaßbergstraße 22, eine Ausstellung anlässlich des Internationalen Frauentages eröffnet. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz und die Chemnitzer Fraueninitiativen haben die Ausstellung gemeinsam organisiert.

Unter dem Titel „Mit den Augen der Frau“ gestalten zwölf Frauen aus Chemnitz, dem Umland und aus den Chemnitzer Partnerstädten Lodz, Usti nad Labem und Tampere die Bilderausstellung. Wie sehen Frauen die Welt, warum wählen sie gerade dieses oder jenes Motiv, für welche Techniken entscheiden sie sich und was bewegt sie zu dieser Art künstlerischen Ausdrucks? In den gezeigten Bildern  drückt sich die Vielfalt der Sichtweisen der beteiligten Frauen auf das Leben und die Welt aus.


2019: 100 Jahre Frauenwahlrecht

Seit einhundert Jahren dürfen Frauen den politischen Diskurs in Deutschland aktiv mitbestimmen - das bedeutet, Einfluss auf die Gestaltung der Gesellschaft nehmen zu können. Dafür war ein sehr langer und harter Kampf notwendig, an den heute kaum noch jemand denkt. Unsere demokratischen Rechte sind uns eine Selbstverständlichkeit geworden.

Leider ist aber die Gleichstellung von Frauen und Männern nur auf dem Papier realisiert. Im „wahren“ Leben gibt es noch viele Bereiche, in denen Frauen benachteiligt werden. Sie sind häufiger häuslicher Gewalt ausgesetzt als Männer, verfügen durchschnittlich über weniger Rente und sind kaum in sehr hochbezahlten Jobs, wie z.B. in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen zu finden. Noch immer schultern sie auch den größeren Anteil unbezahlter Care-Arbeit.

 

Auch dort wo Gesetze beschlossen und relevante Entscheidungen für das gesamte Volk getroffen werden, sind sie unterrepräsentiert: nämlich in den Bundes-, Landes- und Kommu-nalparlamenten. Im jetzigen Bundestag liegt der Frauenanteil immerhin bei 36,5% im Chemnitzer Stadtrat sind es gerade einmal 30,4%.

 

Das soll und muss sich ändern. Deshalb haben wir einen Aufruf gestartet, der sich an alle Frauen richtet und sie aufruft, sich an den kommenden Wahlen zu beteiligen. Da Frauen auch öfters Frauen wählen (Quelle: Rohner/Beerheide in „100 Jahre Frauenwahlrecht - Ziel erreicht! …und wie weiter?“) können so Geschlechterverhältnisse in der Politik und damit alle Entscheidungen, die in den Parlamenten getroffen werden, gerechter gestaltet werden.

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