Chemnitzer Friedenspreis

Skulptur des Chemnitzer Friedenspreises

Zu den Höhepunkten des Chemnitzer Friedenstages am 5. März gehört die Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises im Rathaus der Stadt. Der Chemnitzer Friedenspreis wird seit 2004 vom Bürgerverein Für Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven Rat der Stadt Chemnitz und der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz verliehen.

Ausgezeichnet und gewürdigt werden mit dem Friedenspreis jeweils Ideen, Initiativen und Projekte, die ein gewaltfreies Miteinander der verschiedenen Kulturen in Chemnitz fördern und unterstützen. Der Preis besteht aus einer Skulptur, die der Chemnitzer Bildhauer Erik Neukirchner gestaltet hat, und einem Preisgeld. Die Jury kann jeweils drei Preise und einen Ehrenpreis vergeben.

Der Chemnitzer Friedenpreis soll zum Nachdenken und Handeln auffordern und ein gewaltfreies Miteinander unterstützen. Projekte und Ideen, die sich in diesem Sinne stark machen, werden von einer Jury bekannter Chemnitzer Persönlichkeiten ausgewertet und geehrt.

Initiativen und Vereine, Bildungs , Erziehungs und Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie Chemnitzerinnen und Chemnitzer, die sich im oben beschriebenen Sinne engagieren, waren aufgerufen, geeignete Vorschläge einzureichen.

Chemnitzer Friedenspreis 2024

Gewinner des Friedenspreises 2024


Am 1. März wurde vom Bürgerverein FUER CHEMNITZ e. V., in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Etelka Kobuß, im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses zum 21. Mal der Chemnitzer Friedenspreis feierlich verliehen.

Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr die Organisatoren und Initiatoren des Projektes „Sprachencafé“ ausgezeichnet. Das in Sachsen einmalige Projekt bringt wöchentlich viele Menschen aus mittlerweile 20 Nationen zusammen, um sich gemeinsam in deutscher Sprache auszutauschen.

Der zweite Preis ging an das Künstlerehepaar Alke und Michael Schmidt, das seit Jahrzehnten ihr privates Zuhause öffnet, um sich in ungezwungener Atmosphäre mit Migrantinnen und Migranten auszutauschen.

Der dritte Preis wurde an Gabriele Engelhardt vergeben. In überragendem Maß engagiert sie sich gegen rechtsextremistische Aktivitäten, für ein demokratisches Zusammenleben und als Sprecherin des zivilgesellschaftlichen Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“ in Chemnitz.

Den Ehrenpreis erhielt Doris Müller. Sie hat in der Zeit der Massenarbeitslosigkeit unmittelbar nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland alles getan, um Menschen zu helfen, die sich plötzlich in völlig unsicheren Lebenslagen befanden.

Der Kinder- und Jugendpreis ging an Luisa Frieden. Sie engagiert sich zurzeit in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Majdanek in Lublin (Polen) im Rahmen eines internationalen Freiwilligen-Dienstes.


Chemnitzer Friedenspreis 2023

Am 3. März wurde vom Bürgerverein FUER CHEMNITZ e. V., in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Etelka Kobuß, im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses zum 20. Mal der Chemnitzer Friedenspreis feierlich verliehen.

Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr Seniorpartner in School/Regionalgruppe Chemnitz ausgezeichnet. Die Chemnitzer Senior:innen engagieren sich ehrenamtlich, indem sie Grundschüler:innen bei einer gewaltfreien Konfliktlösung unterstützen.

Der zweite Preis ging an Ella und Vladimir Shvemmer. Sie helfen Menschen, die aus einem anderen Land kommen, in Chemnitz anzukommen, zum Beispiel durch gemeinsames interreligiöses Kochen und Kunsttherapien. 

Der dritte Preis wurde an Medibüro Chemnitz e. V. vergeben. Der Verein setzt sich für Menschen ohne Krankenversicherung ein und ermöglicht durch sein Netzwerk Hilfe in medizinischen Notfällen.

Mit dem Kinder- und Jugendpreis wurden die Klassen 7 der Annen-Oberschule Chemnitz ausgezeichnet. Sie haben ihre Zukunftswünsche authentisch zu Papier gebracht und ließen daraus kreative Bilder entstehen.


Chemnitzer Friedenspreis 2022

Lukas Stern e. V. ist Friedenspreisträger 2022

Am 1. September 2022 wurde vom Bürgerverein FUER CHEMNITZ e. V. in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Etelka Kobuß, im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses, zum 19. Mal der Chemnitzer Friedenspreis feierlich verliehen.

Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr Lukas Stern e. V. ausgezeichnet. Schwerkranke Menschen sind meist nicht sichtbar. Der 2016 gegründete Verein Lukas Stern e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Herzenswünsche schwer erkrankter Menschen zu erfüllen.

Der zweite Preis ging an Hans Viktor Alexis Fährmann. Seine Themen sind gegenseitiges Verständnis, Verständigung und Abbau von Vorurteilen als Grundlage für ein friedliches Miteinander.

Der dritte Preis wurde an UNICEF AG Chemnitz vergeben. Seit über 30 Jahren engagiert sich die UNICEF-Arbeitsgruppe Chemnitz in unserer Region für die Umsetzung der Kinderrechte weltweit.

Die Ehrenpreisträgerin 2022 ist Renate Aris. Die 1936 in Dresden geborene Renate Aris entging dem Leidensweg der allermeisten jüdischen Bürger dieser Zeit: der Deportation in ein Konzentrationslager. Für ihre Lebensleistung, als engagierte Bürgerin für Demokratie und friedliches Zusammenleben einzutreten, und in Würdigung ihrer Leistungen für die Jüdische Gemeinde in Chemnitz, wurde Renate Aris mit dem Ehrenpreis des Chemnitzer Friedenspreises 2022 ausgezeichnet.

Der Kinder- und Jugendpreis geht an Jakob Dost. 2021 begann der Gymnasiast Jakob Dost die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Chemnitz zu erkunden und drehte darüber den Film „Wir bleiben da – 135 Jahre jüdische Geschichte Chemnitz“.


Chemnitzer Friedenspreis 2021

Am 6. Oktober 2021 wurde zum 18. Mal der Chemnitzer Friedenspreis feierlich verliehen. Aus mehr als 20 vorgeschlagenen Projekten, Personen und Initiativen wurden, nach zahlreichen Projektbesuchen und persönlichen Gesprächen, die Preisträger durch eine vielfältig zusammengesetzte Jury ausgewählt.

Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr Arba Manillah ausgezeichnet. Er kommt aus Tansania und lebt seit 2003 in Chemnitz. Der Trommler, Sänger und Tänzer organisiert u.a. Workshops, die monatliche „Respect-Jam-Session“ und Projekte mit Kindern, Migranten, Behinderten u.v.m. Er hat Musikfestivals sowohl in seiner afrikanischen Heimat als auch in Chemnitz ins Leben gerufen, auf denen sich Musiker aus verschiedenen Kontinenten begegnen.

Der zweite Preis ging an Adel Matar. Der Palästinenser flüchtete aus Syrien und lebt seit rund sieben Jahren in Chemnitz.  Er engagierte sich als einziger Araber beim Chemnitzer Willkommensdienst, der 2015/2016 nachts Flüchtlinge am Hauptbahnhof in Empfang nahm und sie in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Ebersdorf begleitete.

Der dritte Preis wurde vergeben an den Brückenbauer Chemnitz e.V.. Der Verein baut Brücken zwischen Flüchtlingen, Migranten und Einheimischen, um Barrieren und Vorurteile abzubauen. 

Der Ehrenpreisträger 2021 ist Enrico Hilbert. Seit 1993 setzt sich Enrico Hilbert dafür ein, die Opfer des deutschen Faschismus vor allem in Chemnitz sichtbar zu machen. Er holt die Geschichte ins Heute, indem er akribische Forschungsarbeit leistet, auf Rundgängen aufklärt oder Schulklassen durch die Gedenkstätte Buchenwald führt und die Chemnitzer „Stolpersteine“ mitinitiierte. 

Der Kinder- und Jugendpreis geht an Janice Schmelzer. Mit 13 Jahren begann sie ihr Sparschwein „Rosalie“ zu füttern. Was herauskommt aus dem Sparschwein, verwendet Janice Schmelzer ausschließlich, um Obdachlosen in Chemnitz zu helfen.


Chemnitzer Friedenspreis 2020

Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises 2020: Das Projekt PERLA mit Bürgermeister Sven Schulze

Am Vorabend des Chemnitzer Friedenstages wurde im Stadtverordnetensaal des Rathauses der 17. Chemnitzer Friedenspreis sowie ein Ehrenpreis und erstmalig ein Kinder- und Jugendpreis verliehen. Aus fast 40 Vorschlägen wählte die 16-köpfige Jury die Preisträger.

Der erste Platz wurde dem Projekt PERLA – Besuchsdienst im Rotlichtmilieu in Chemnitz zugesprochen. Die ehrenamtlich Engagierten in dem 2017 gegründeten Projekt suchen Kontakt zu Prostituierten, um ihnen in ihrer schwierigen Situation Wertschätzung zu schenken, Vertrauen aufzubauen und den Frauen zu helfen. Für ihr unermüdliches und selbstloses Engagement am Rande der Gesellschaft bekamen die Vertreterinnen von PERLA den mit 500 Euro dotierten 1. Preis sowie die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner. Die Laudatio sprach Nancy Gibson, Leiterin der Städtischen Musikschule.

Der zweite Preis ging in diesem Jahr an den Verein Chemnitzer Bürgerfest e.V.. Mit der Organisation von „Herzschlag – Das Chemnitzer Bürgerfest“, einem Fest für Alle, ein Jahr nach den Ereignissen im Sommer 2018, hat der Verein bewiesen, dass diese Stadt friedlich und fröhlich feiern kann. Als die Welt interessiert auf Chemnitz blickte, war für den Verein klar, dass Nichtstun das Bild über Chemnitz nicht verbessern wird. Für sein starkes Zeichen und Engagement erhielt der Verein den 2. Preis, der mit 300 Euro dotiert ist. Die Laudation hielt Ronald Langhoff vom Landesamt für Schule und Bildung.

Auf den dritten Platz wählte die Jury das Horizont. Magazin aus Chemnitz – Für Alle. In diesem Magazin kommen Geflüchtete zu Wort. Menschen, über die in der Regel zwar viel berichtet wird, die aber nur selten selbst einen Raum für ihre Stimme bekommen. Das Magazin berichtet – gedruckt und online – über Erfahrungen der Geflüchteten, über ihr Leben und ihre Erfolge. Es zeichnet sich durch qualitätsvolle Texte und hochwertige Grafiken aus. Der Preis ist mit 200 Euro dotiert. Die Laudatio hielt Thiemo Kirmse, Mitglied des Stadtverbandes DIE LINKE.

Der Ehrenpreis wurde Dr. Hans Brenner verliehen. Durch seine jahrzehntelange historische Forschung trägt er dazu bei, dass die Verbrechen des deutschen Faschismus nicht in Vergessenheit geraten. Mit seiner akribischen Arbeit konnte er viele unbekannte Details über Konzentrationslager, Zwangsarbeit und Todesmärsche in Sachsen aufspüren. Der Ehrenpreisträger bekam ebenfalls die Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner. Dr. Hans Brenner wurde mit einer Laudatio von Sabine Kühnrich, von der AG Friedenstag, gewürdigt.

Erstmalig verlieh die Jury einen Kinder- und Jugendpreis. Dieser ging an das Theaterteam des Gymnasiums Einsiedel. Die Schülerinnen und Schüler des Teams erhielten den Preis für ihr selbst geschriebenes Theaterstück „Tage/Bücher“, in dem es um Integration und Toleranz geht, und in dem sie sich mit alltäglichem Mobbing und mit den rechtsextremen Ausschreitungen im August 2018 in Chemnitz auseinandersetzen. Sie zeigen damit, dass Chemnitz mehr ist und nicht auf dieses Ereignis reduziert werden sollte. Sie mahnen aber mit ihrem Stück auch an, dass man jeden so akzeptieren soll, wie er ist. An die Preisvergabe waren 300 Euro gebunden. Die Laudatio hielt Ute Spindler, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt.
 


Chemnitzer Friedenspreis 2019

Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises 2019

Am Vorabend des Chemnitzer Friedenstages wurde am 4. März im Stadtverordnetensaal im Rathaus der 16. Chemnitzer Friedenspreis sowie ein Ehrenpreis verliehen.

Die Jury prüfte zahlreiche Vorschläge und sprach den ersten Platz in diesem Jahr Human Aid Collective e.V. zu. Der Verein, im November 2015 gegründet, transportierte bislang mehr als 41 Tonnen medizinisches Gerät, Hilfsmittel und Babynahrung in Lager und Krisengebiete, sowie mehr als 5.000 Love-Boxen mit Kinderkleidung, Spielzeug und Lernmitteln für Flüchtlingskinder. Der Verein erhält 500 Euro sowie eine Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

Auf dem zweiten Platz bestimmte die Jury den Verein Nachhall e.V. für ihre beispielhafte Arbeit auf dem Sonnenberg gegen Vereinnahmungsstrategien rechtsextremistischer Aktivisten und für Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und verschiedener Herkunft. Der Verein erhält 300 Euro.

Die Jury wählte die Aktion „Buntmacherinnen – Lichterwege“ auf den dritten Platz. Die Mitglieder der Initiative wollten Chemnitz durch Lichterwege von der jüdischen Gemeinde bis zum Park der Opfer des Faschismus mit verschiedenen Stationen in einem helleren Licht erstrahlen lassen, als es die Ereignisse Ende August in Chemnitz taten. Der Preis ist mit 200 Euro dotiert.

Ein Ehrenpreis wurde Iris Tätzel-Machute verliehen. Sie leitete lange Jahre das Frauenzentrum Lila Villa und berät seit Jahren bi-nationale Paare und verantwortet das Bühnenprogramm zur jährlichen Eröffnung der Interkulturellen Tage in Chemnitz. Iris Tätzel-Machute engagiert sich weit über ihre sozialen Aufgaben hinaus für ein neugieriges Miteinander unterschiedlicher Kulturen und tritt unermüdlich für ein von Toleranz und Respekt geprägtes Miteinander in Chemnitz ein. Die Ehrenpreisträgerin erhält ebenfalls eine Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.
 


Chemnitzer Friedenspreis 2018

Im Vorfeld des Friedenstages wurden am 2. März der Chemnitzer Friedenspreis im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses verliehen.


Mit dem ersten Preis wird in diesem Jahr Different People e. V. – ein Beratungs- und Kommunikationszentrum für homo-, a-, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich lebende Menschen, deren Angehörige und alle Interessierten – ausgezeichnet. Der Grundstein für den Verein wurde 2002 gelegt. Für ihre unermüdliche Arbeit für Akzeptanz LSBTTIAQ*- Liebens- und Lebensrealitäten, für den Abbau von Vorurteilen und ihr Engagement gegen Diskriminierung jeglicher Arten erhält der Verein 500 Euro sowie eine Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.


Der zweite Preis und 300 Euro gehen an die 2006 gegründete Bürgerinitiative Chemnitzer City e. V.. Der Verein arbeitet im Interesse der Bewohner des Stadtzentrums und fördert gleichzeitig Urbanität und Attraktivität der Chemnitzer City. Er bietet niedrigschwellige Deutschkurse für Frauen, organisiert Ausstellungen und Feste, fördert alle Bemühungen zur Erweiterung der Hilfe und Unterstützung für Ältere und Behinderte, unterstützt die Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen und die Integration der im Wohngebiet lebenden ausländischen Mitbürger.


Den mit 200 Euro dotierten dritten Preis erhält das Begegnungszentrum Aufatmen. Mit ihren, zum Großteil aus Privatspenden finanzierten Angeboten sprechen sie Menschen unterschiedlicher Weltanschauung, Herkunft und Prägung an und schaffen Räume für Austausch und Begegnung.


Der Ehrenpreis des Chemnitzer Friedenspreises wird in diesem Jahr an Liane Günther verliehen. Damit wird ihr jahrzehntelanges Engagement, mit Mitteln der Kunst, Diskussion und Integration ein friedliches Zusammenleben in Chemnitz zu fördern, honoriert. Sie ist ehrenamtliche Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin im V.E.B. VereinsEigeneBühne e.V., Regisseurin und Darstellerin. Mit vielfältigen Konzepten führt sie Menschen aller Altersgruppen, unabhängig von Geschlecht oder Nationalität, an die Möglichkeiten des Theaterspielens heran und schafft mit ihnen neue Wege zueinander.


Chemnitzer Friedenspreis 2017

Im Vorfeld des Friedenstages wurden am 3. März der Chemnitzer Friedenspreis im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses verliehen.


Der erste Preis ging an die Chemnitzer Akteure von ASA-FF – Netzwerk für globales Lernen. Ihr Projekt „Unentdeckte Nachbarn“, das mit eigenen Aktionen und Aufführungen, mit zahlreichen Gastspielen und Kooperationen in mehreren deutschen Städten Dunkel in das Treiben des NSU und seine Aufarbeitung brachte, überzeugte die 15 Mitglieder der Jury. Mit dem Projekt wurden beispielhaft viele Engagierte und Interessierte unter einem Vorhaben vernetzt durch außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz.


Den zweiten Preis erhielt Rola Saleh. Die junge Frau wurde 1978 im Libanon geboren, von ihren Eltern wegen des Bürgerkriegs nach Deutschland geschickt und zur Zwangsheirat zurück in den Libanon geholt. Sie flieht erneut nach Deutschland, stellt einen Asylantrag, der zuerst abgelehnt wurde. Rola Saleh beginnt als Sprachmittlerin in der Hilfe für Asylsuchende und wird zu einer unentbehrlichen Beraterin für Asylsuchende nicht nur aus dem Libanon.


Mit dem dritten Preis wurde die Chemnitzer Tafel e.V., eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die Menschen in finanziellen Notlagen hilft, geehrt. Die Mitarbeiter sind freiwillig, ehrenamtlich und ohne Bezahlung im Einsatz. Sie tun dies aus der inneren Überzeugung heraus, Menschen in Not zu helfen. Und sie leisten diese Arbeit seit 20 Jahren – stetig, verlässlich und nachhaltig.


2017 wurden über 30 Projekte, Personen und Institutionen vorgeschlagen. Je zwei Berichterstatter der Jury besuchten die Vorschläge und befragten die Verantwortlichen.


Chemnitzer Friedenspreis 2016

Der Bürgerverein FUER Chemnitz e.V. hat in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz bereits zum 13. Mal den Chemnitzer Friedenspreis am Vorabend des Chemnitzer Friedenstages verliehen.

 

Den ersten Preis erhielt der Willkommensdienst am Chemnitzer Hauptbahnhof, eine ehrenamtliche Initiative Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger, die eintreffende Flüchtlinge empfängt und ihnen bei der Weiterreise in die Ersteinrichtung behilflich ist. Das beispielhafte, unermüdliche und stetige Engagement soll damit gewürdigt werden.


Die Einrichtung KOMPOTT (Leipziger Str.) erhielt den zweiten Preis. In Selbstorganisation ohne Subventionsforderungen organisieren junge Chemnitzerinnen und Chemnitzer, Wohnen, Arbeiten und Kultur, aber auch Hilfe für Bedürftige und Flüchtlinge. Dies ist eine nachhaltige Integrationsleistung durch mehrere Generationen hindurch und ebenfalls ein ausgezeichnetes Beispiel.


Der dritte Preis ging an den Freifunk Chemnitz, der mit seinem technischen Hintergrundwissen für ein offenes und anonymes WLAN eintritt, um allen Nutzern ein Stück Anonymität zurück zu geben und eine providerunabhängig Infrastruktur zu schaffen. Insbesondere auch Asylsuchenden wurde damit geholfen, einfach Kontakt zu Ihren Familien aufnehmen zu können.


Den Sonderpreis 2016 erhielt erstmals eine Familie. Die Familie Kästel-Sasse, die sich durch ein jahreslanges Engagement für Gewaltlosigkeit, Bürgerrechte und Kultur nicht nur an der Montessori-Schule einsetzt. Auch in der Hilfe für Flüchtlinge leistet die Familie Vorbildliches.


Chemnitzer Friedenspreis 2015

Am 4. März wurde der Chemnitzer Friedenspreis an die Bürgerinitiative Aktion C übergeben, bei der Chemnitzer Schülerinnen und Schüler bereits 1000 Meter unübersehbare Banner, Transparente und Fahnen zum Thema Frieden gestaltet haben. Die Friedensbanner hängen kurz vor dem 5. März zum Beispiel am Chemnitzer Rathaus und anderen Gebäuden in der Stadt. Christoph Magirius, Ehrenbürger der Stadt Chemnitz und eines der 15 Jurymitglieder, lobte das vielfältige künstlerische Engagement weit über den Chemnitzer Friedenstag hinaus.


Auf Platz zwei wurde das Projekt „Save Me“ prämiert. „Save Me“ ist ein Patenprogramm, mit der Familien und Einzelpersonen Unterstützung und Hilfe erhalten. Mehr als 100 Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben eine solche Patenschaft übernommen. Unterstützt wird das Engagement durch zahlreiche Kampagnen wie Fahrradaktion, Benefizkonzert, Mahnwachen und Filmabende. „„Save Me“ entreißt Asylsuchende und Flüchtlinge der statistischen Anonymität und bringt Menschen zusammen.
 

Der dritte Platz wurde Sebastian Braun zuerkannt. Der 28jährige Koch griff beherzt ein, als er sah, daß ein junger Immigrant von Schlägern überfallen wurde. Diese lauerten ihm Tage später auf und verletzten ihn so, daß er ins Krankenhaus gehen mußte. „Dennoch -“ sagt Sebastian Braun „ würde ich jederzeit wieder eingreifen.“

Chemnitzer Friedenspreis 2014

Der Interkulturelle Garten e.V. ist Friedenspreisträger 2014. Die Initiative auf dem Kaßberg erhält die Auszeichnung für ihren Ort der Begegnung und des Austausches zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Generationen. Der Interkulturelle Garten e.V. freut sich über einen Preis in Höhe von 300 Euro und eine Skulptur des Chemnitzer Bildhauers Erik Neukirchner.


Mit Platz zwei wird das „Inklusionstheaterprojekt Standpunkte“ der Chemnitzer Kunstfabrik prämiert. Begründung der Jury: Das Projekt leistet einen aktiven Beitrag, Vorurteile abzubauen und die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu fördern sowie für das Engagement für ein friedliches, tolerantes Miteinander. Der zweite Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 200 Euro dotiert.

 

Den dritten Platz und ein Preisgeld von 100 Euro erhält das „Projekt Balkonballett“ des Vereins Bürgerinitiative Chemnitzer City e.V. Christoph Magirius, Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, bezeichnet in seiner Laudatio das Projekt als „ein Hauch von Paradies – Menschen neben sich zu entdecken und mit ihnen Leben zu gestalten“.

 

Den Ehrenpreis bekommen in diesem Jahr Christina und Wolfgang Lehmann. Beide betreiben seit mehr als 25 Jahren ein Café auf der Markersdorfer Straße als ein Ort der Begegnung. Im Stadtteil Markersdorf/Morgenleite finden Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und vielfältige Veranstaltungen statt. Auf eigene Kosten holen die Eheleute die Tage der jüdischen Kultur genauso wie Diskussionsrunden in ihr Stadtviertel und sind beispielhaft für bürgerschaftliches Engagement. Neben dem Ehrenpreis können sich Christina und Wolfgang Lehmann über eine vom Chemnitzer Bildhauer Erik Neukirchner geschaffene Skulptur freuen. 


Chemnitzer Friedenspreis 2013

Mit dem ersten Preis gewürdigt wurde das Filmprojekt RECHTSzuHause von Studenten der Hochschule Mittweida in Zusammenarbeit mit IG Metall und DGB. In der Begründung der Jury hieß es: „Eine hervorragende Recherche bildet die Grundlage einer kompakten Filmarbeit zur Chemnitzer Naziszene und deren Wahrnehmung in der Bevölkerung, der NPD im Sächsischen Landtag und die Auswirkungen auf Rechte Kräfte in der Stadt Chemnitz, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vor Ort. Vernetzungen und Kausalitäten werden aufgespürt und benannt. Die Studenten bleiben nicht bei kritischen Fragestellungen stehen, sondern finden Antworten in der Vielfalt.“ Der Preisträger erhält die Skulptur „Chemnitzer Friedenspreis“; dotiert ist der erste Preis mit 300 Euro.


Die Jury zur Vergabe des Chemnitzer Friedenspreises einigte sich bei Stimmengleichheit auf die Vergabe von zwei zweiten Preisen und vergab keinen dritten Preis. Die zweiten Preise sind mit jeweils 200 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden mit dem zweiten Preis: Der Verein Kenya-Hilfe Chemnitz sowie das Projekt "Kunstspaziergang" von Nadine Werner und Karola Schell.


Der Chemnitzer Friedenspreis als Ehrenpreis ging an Pedro Martin Montero Pérez, den Vorsitzenden des Chemnitzer Ausländerbeirates, der mit seinem langjährigen ehrenamtlichen Engagement zu Begegnung und Verständigung in ganz besonderer Weise beigetragen hat und sich in vielfältiger Weise für die Belange von Migrantinnen und Migranten eingesetzt hat und einsetzt.


Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises 2012:

Den Chemnitzer Friedenspreis 2012 erhält die AG In- und Ausländer e. V.

Der Verein AG In- und Ausländer e. V. gestaltet die Migrations-, Jugend- und Bildungsarbeit in der Stadt Chemnitz aber auch sachsenweit seit über 20 Jahren maßgeblich mit. Ziel der Arbeit aller Projekte und ehrenamtlichen Initiativen ist es, in unterschiedlichster Art und Weise Menschen zur Teilhabe zu befähigen und Vorurteile abzubauen, damit das vielfältige Zusammenleben verschiedener Menschen als gegenseitige Bereicherung erfahren werden kann.


Der 2. Preis geht an die Vereinigung der Vietnamesen in Chemnitz e. V.


1993 gründeten die vietnamesischen Vertragsarbeiter mit der Vereinigung der Vietnamesen in Chemnitz e. V. die erste Migrantenselbstorganisation in Chemnitz. Seit dem engagiert sich die Organisation, wirtschaftlich von freiwilligen Spenden getragen, vorbildlich für die Integration der Vietnamesen in die Mehrheitsgesellschaft.
Mit der Auszeichnung werden der Verein und seine Mitglieder für das bereits jahrzehntelange Engagement ausgezeichnet und gewürdigt.


Der 3. Preis geht an die „Jugendinitiative Klick“ für die Organisation und Durchführung des Projektes „Selbstauslöser- Workshopwoche in Sachsenburg“


Gewürdigt wird die engagierte Arbeit der "Jugendinitiative Klick" für die Organisation und Durchführung des Projektes „Selbstauslöser- Workshopwoche in Sachsenburg“. Jugendinitiative, dass ist eine neue Form gesellschaftlich wirksam und politisch zu arbeiten. Beachtenswert ist, dass es sich hier nicht um einen Verein handelt, keine Parteistruktur oder eine Institution. Es ist ein Zusammenschluss von Jugendlichen mit gleichen Interessen.


Ehrenpreis: Stephan Brenner, Pfarrer in der Arbeitsstelle für Öffentlichkeitsarbeit und Gemeindeaufbau der Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirk Chemnitz.

Gewürdigt wird mit dem Ehrenpreis das jahrzehntelange und nachhaltig wirkende Engagement des Preisträgers für das friedliche Zusammenleben in Chemnitz. 2012 wird auch wieder ein Ehrenpreis vergeben. Der Name Stephan Brenner ist mit der Chemnitzer Friedensarbeit eng verbunden: Pfarrer Brenner holte das Friedenslicht aus Bethlehem nach Chemnitz. Mit dem von ihm initiierten Chemnitzer Friedensbus - ein Stadtbus gestaltet mit ca. 50 Bilder von Kinder- und Jugendgruppen der Evangelisch-Lutherischen Kirche und dem Überschrift „Frieden auf der ganzen Linie“, der tagtäglich auf unterschiedlichen Strecken in der Stadt unterwegs ist – werden Tag für Tag vielfältige Stätte in Chemnitz passiert und miteinander verbindet. Pfarrer Stephan Brenner ist auch Mitinitiator des jährlich am 5. März veranstalteten Friedenstages in Chemnitz.


Chemnitzer Friedenspreis 2011

Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises 2011:

Den Chemnitzer Friedenspreis 2011

erhält der Miteinander statt Gegeneinander e. V.
für die 10jährige Organisation von Sportveranstaltungen für Toleranz gegen Fremdenfeindlichkeit und mit dem Ziel der Vermittlung fairen Umgangs miteinander.
 

Der 2. Platz

geht an den Jugendstadtfeuerwehrwart Hans Voigt
für die vielfache Organisation von Fahrten in die Gedenkstätte Auschwitz mit Jugendgruppen und Schulklassen und für die umfassende inhaltliche Vor- und Nachbereitung.
 

Der 3. Platz

geht an die Religionspädagogen und beteiligten Kinder und Jugendlichen des Projektes "Chemnitzer Friedensbus".

Außerdem erhalten weitere elf der eingereichten Vorschläge eine ehrende Erwähnung.
Ein Ehrenpreis wurde 2011 nicht vergeben.


Chemnitzer Friedenspreis 2010

Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises 2010:

Den Chemnitzer Friedenspreis 2010

erhält die Evangelisch-Lutherische Stiftsgemeinde Chemnitz-Ebersdorf
für ihr Projekt "Opfer von Krieg, Terror und Gewalt sollen nicht vergessen werden".
Das Projekt richtet sich gegen die Vereinnahmung des Kriegerdenkmals und andere Bereiche im Stadtteil Ebersdorf durch Neonazis.
 

Der 2. Platz

geht an die Chemnitzer Filmwerkstatt
für das Filmprojekt: "SCHÖNER LEBEN OHNE NAZI-LÄDEN" (Arbeitstitel)
Ein Film über die rechte Szene in Chemnitz, der sich insbesondere mit Vertriebsstrukturen und der Präsenz im öffentlichen Stadtbild und im Alltag auseinandersetzt.
 

Der 3. Platz

geht an den Verein Regenzeit e. V.
für den langjährigen selbstlosen Einsatz bei der Unterstützung von Projekten, um die Lebensbedingungen der indigenen Bevölkerung in Bolivien zu verbessern und Flora und Fauna des dortigen Regenwaldes zu schützen.


Chemnitzer Friedenspreis 2009

Friedenspreis 2009

Der Chemnitzer Friedenspreis 2009 wurde während eines Festaktes mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und Hartwig Albiro, Ehrenvorsitzender des Bürgervereins Für Chemnitz am 5. März im Stadtverordnetensaal des Rathauses verliehen.
 

 

Das Projekt "Schlaue Eule" erhält den Chemnitzer Friedenspreis 2009


Einreicher des Projektes sind das Georgius-Agricola-Gymnasium Chemnitz, vertreten durch Andrea Erler, und die Ökologische Kindertagesstätte, vertreten durch Birgit von Lienen, Leiterin der Kita.

Das Gemeinschaftsprojekt befasst sich mit Gewaltprävention - Streitschlichtung im Kindergarten. Gymnasiasten und Vorschulkinder arbeiten zusammen.
Die Kindergartenkinder beteiligen sich aktiv und engagiert an den von den Gymnasiasten beigebrachten Rollenspielen. Beeindruckend war die Wirkung auf das eigene Verhalten der Kindergartenkinder – dies wirkt bis in die Familie und hat Ausstrahlung auch bis ins Gemeinwesen Wohnumfeld. Die Gymnasiasten besuchen ein dreitägiges Streitschlichter Seminar, lernen dabei Deeskalationstechniken. Am Gymnasium differenzierte Wirkung, je nach Altersstufe.


Den Friedenspreis als Ehrenpreis


erhielt Dr. Sadik al Biladi, ein Chemnitzer Arzt irakischer Herkunft und langjährig aktiv in der Friedensbewegung.

Das Projekt "Meine polnischen Schwestern" wird mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Einreicher des Projektes ist die Lila Villa in Chemnitz. Die "Missionarinnen der Nächstenliebe" werden mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Einreicher des Vorschlags ist Peter Patt, Chemnitz.

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