Bisherige Preisträger

Der Internationale Stefan-Heym-Preis wird seit 2008 in ehrendem Gedenken an Stefan Heym, den Sohn und Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, verliehen. Die Ehrung soll alle drei Jahre herausragenden Autoren und Publizisten zuerkannt werden, die sich wie Stefan Heym in ihrem Wirken als Persönlichkeiten erwiesen haben, die sich in gesellschaftliche wie politische Debatten einmischen, um für moralische Werte zu streiten.

 


Folgende Persönlichkeiten haben den Literaturpreis der Stadt Chemnitz erhalten:

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz 2020 ging an die kroatische Schriftstellerin und Journalistin Slavenka Drakulić und den schwedischen Autor und Journalisten Richard Swartz. Das Kuratorium zur Vergabe des Internationalen Stefan-Heym-Preises würdigt mit der Auszeichnung das langjährige literarische und publizistische Schaffen des verheirateten Autorenpaares. Die Entscheidung des Kuratoriums gab Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig am 12. November 2019 bekannt. Die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreises sollte ursprünglich am 3. April 2020, traditionell im Umfeld des Geburtstages von Stefan Heym (10. April 1913), stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Festakt zur Preisverleihung auf den Herbst 2021 verschoben und findet nun am 10. Oktober 2021 im Chemnitzer Opernhaus statt.

„Stefan Heym hat das kulturelle und geistige Erbe unserer Stadt geprägt. Er galt als Querdenker, zuweilen auch als Querulant. Nichts nahm er als gegeben hin. Im Gegenteil: er suchte den Diskurs. Er (hinter)fragte, legte den Finger in die Wunde, um in den Köpfen der Menschen, in der Gesellschaft ein Nachdenken, Mitdenken und auch Umdenken anzustoßen. „Opening minds“, das Credo unserer Kulturhauptstadtbewerbung, hat er gelebt und verkörpert. Slavenka Drakulić und Richard Swartz sind zwei Publizisten und Schriftsteller, die es ihm gleich tun, die genau wie Stefan Heym mit ihrer analytischen Schärfe überzeugen und sich in ihren Werken mit den großen europäischen Fragen beschäftigen.“
Barbara Ludwig, bis Oktober 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz

 

Slavenka Drakulic

          Richard Swartz

Die kroatische Schriftstellerin und Journalistin Slavenka Drakulić, Jahrgang 1949, wurde bekannt mit ihren Romanen „Das Prinzip Sehnsucht“    (1989), „Das Liebesopfer“ (1997), „Marmorhaut“ (1998), „Als gäbe es mich nicht“ (1999), „Frida“ (2007), „Dora und der Minotaurus“ (2016) oder  „Mileva Einstein und die Theorie der Einsamkeit“ (2018).

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht immer wieder die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Geschlechterbeziehung – ein Thema, das nicht an Aktualität verloren hat und zu den bestimmenden Diskursen der Gegenwart gehört. Vielfach verortet sie diese Fragen in Biografien berühmter Frauen. Oft aber bildet auch der Krieg die grausame Kulisse für die Verhandlung universeller Fragen. Slavenca Drakulić erhielt 2005 den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung für ihr Buch „Keiner war dabei. Kriegsverbrechen auf dem Balkan vor Gericht.“

Richard Swartz, Jahrgang 1945, ist ein international bekannter schwedischer Schriftsteller und Journalist, der für eine Reihe namhafter Zeitungen tätig war. Sowohl in seinen Reportagen und Berichten wie auch in seinen Romanen – u. a. „Room Service“ (1996), „Notlügen“ (1998), „Ein Haus in Istrien“ (1999), „Adressbuch“ (2005), „Der andere nebenan“ (2007), „Austern in Prag“ (2019) – spiegelt sich das geistige und politische Leben West- und Osteuropas. Immer geht es in seiner schriftstellerischen Arbeit um den einzelnen Menschen und seine Beziehung zur Gesellschaft. Er sieht, wie Stefan Heym, die Aufgabe der Literatur darin, die Menschen bei der Suche nach Antworten im gegenwärtigen Leben zu begleiten.

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wurde mit einem Festakt am 4. April 2017 im Chemnitzer Schauspielhaus an die polnische Schriftstellerin und Publizistin Joanna Bator verliehen. Die Entscheidung des Kuratoriums zur Vergabe der Auszeichnung gab Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig im Oktober 2016 bekannt. Die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreises fand traditionell wieder im Umfeld des Geburtstages von Stefan Heym statt. Unter anderem nahmen an der Verleihung die Chemnitzer Ehrenbürger Christoph Magirius und Siegmund Rotstein, Abgeordnete des Bundes- und Landtages, die Vorstandsvorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft, Dr. Ulrike Uhlig, sowie Mitglieder des Kuratoriums zur Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises teil.

„Die Themen, mit denen Sie sich beschäftigen, berühren in ihrer Substanz die gesellschaftlichen Debatten, denen wir täglich begegnen – eine offensichtliche Parallele zum Werk Stefan Heyms. Und genau wie er machen Sie es dem Leser nicht so leicht, sich selbst auf eine Seite zu stellen, sondern fordern ihn heraus. In Ihren Büchern geht es um Fragen, die keine einfachen Antworten kennen: Heimat, Identität, Zugehörigkeit, Ausgrenzung – wie verändern sich Menschen, wie verändern sich Gesellschaften, wenn sie sich verändern müssen?“
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig in ihrer Begrüßungsrede an die Preisträgerin gerichtet.

 

Joanna Bator - Stefan Heym Preisträgerin 2017        Joanna Bator - Stefan Heym Preisträgerin 2017 mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig

 

Joanna Bator, Jahrgang 1968, gilt als eine herausragende Stimme der zeitgenössischen europäischen Literatur. Mit ihren ebenso eigenwillig wie kunstvoll und feinsinnig erzählten Texten greift sie leise, aber entschieden aktuelle gesellschaftliche Fragen und Phänomene auf, und lotet sie in ihren historischen Tiefendimensionen aus. Ihr jüngster Roman „ Dunkel, fast Nacht“ zeigt, wie Hass eine Gesellschaft zerstören, wie schnell der Firnis menschlicher Moral reißen kann, wenn Menschen mit Veränderung konfrontiert sind.

Für diesen Roman erhielt Joanna Bator 2013 die Nike, den wichtigsten polnischen Literaturpreis. 2016 stand die Autorin für das Werk auf der Shortlist des Internationalen Literaturpreises – Haus der Kulturen der Welt 2016. Zuvor veröffentlichte sie die Romane „ Sandberg“ (2011) und „ Wolkenfern“ (2013) sowie zahlreiche Essays und Artikel.

Joanna Bator ist Trägerin des Spycher: Literaturpreises Leuk 2014. Sie war im Wintersemester 2014/15 Inhaberin der Friedrich-Dürrenmatt-Gastprofessur für Weltliteratur in Bern. 2015 lebte und arbeitete Joanna Bator für zwölf Monate als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin. Die promovierte Philosophin ist Autorin und Hochschuldozentin, lehrte unter anderem in Warschau, New York, London und Tokio. In Japan verbrachte sie vier Jahre. Ihr Zuhause ist in Polen.

 

„So etwas wie „den Schriftsteller“ gibt es eigentlich nicht. Verschiedene Autoren wollen verschiedene Dinge, und es ist ganz natürlich, dass nicht jeder, der ein Buch schreibt, das gleiche Ziel verfolgt. Einige von uns, wie Nabokov, glauben, dass die ästhetische Freiheit das einzige Prinzip ist, dem es zu folgen gilt. Andere, wie Orwell, dringen darauf, dass direkte politische Einmischung entscheidend ist. Ich neige zu Ersterem. In Zeiten wie den heutigen aber ist jeder, wir Schriftsteller eingeschlossen, dazu gezwungen, die Spannung zwischen seinem Privatleben, seinen Fragen und Zweifeln, und der Öffentlichkeit, die eine ganz andere Sprache und Lösungsansätze braucht, neu zu definieren. Vor wenigen Wochen etwa, als ich an den „Black-Protest“-Demonstrationen in Warschau teilnahm, bei denen Frauen für ihre Rechte eintraten, war ich sicher, dass ich an der richtigen Stelle war. Es war wichtig, private Projekten hintenanzustellen, um sich gegen eine Gefahr zu positionieren, die der Gesellschaft als Ganzes drohte. Ich glaube fest daran, dass ich als Autorin das Leben vieler Menschen, meiner Zeitgenossen, nur dann tatsächlich beeinflussen kann, wenn ich die richtigen Bücher zur genau richtigen Zeit schreibe.“
Joanna Bator

> Grußwort der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zur Preisverleihung

> Laudation der polnischen Publizistin Marta Kijowska auf Joanna Bator

> Rede der Preisträgerin Joanna Bator

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wurde am 10. April 2013, Stefan Heyms 100. Geburtstag, an Christoph Hein verliehen. Der Preisträger nahm den mit 40.000 Euro dotierten Preis vor etwa 350 Gästen im Schauspielhaus Chemnitz persönlich entgegen. Neben Inge Heym nahm unter anderem auch der vormalige Träger des Stefan-Heym-Preises, Bora Ćosić, an der Verleihung teil, ebenso die Chemnitzer Ehrenbürger Christoph Magirius und Siegmund Rotstein.

„Mit dem Internationalen Stefan-Heym-Preis ehren wir Leben und Schaffen eines großen Sohnes unserer Stadt. Er hat das vorgelebt, was dieser Preis würdigt: sich mit der Macht des freien Wortes gegen Unrecht einsetzen. Dafür steht auch der diesjährige Preisträger Christoph Hein. Dessen Werk diskutiert auf literarisch herausragendem Niveau die Möglichkeiten und Grenzen des Einzelnen, sich mit gesellschaftlichen Missständen auseinanderzusetzen. In der DDR und später im wieder vereinigten Deutschland hat er sich für das freie und meinungsstarke Wort engagiert. Heym und Hein erinnern uns daran, den Gebrauch unserer so selbstverständlichen Grund- und Freiheitsrechte nicht zu verlernen.“
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig

Christoph Hein Stefan-Heym-Preisträger 2013

Christoph Hein, geboren am 8. April 1944, zählt zu den profiliertesten Autoren der Gegenwart. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Essays, Erzählungen, Theaterstücke, Lyrik und Kinderbücher. International bekannt wurde er 1982 durch die Novelle „Der fremde Freund“ (1983 in der Bundesrepublik unter dem Titel „Drachenblut“ erschienen). Zu seinen berühmtesten Romanen gehören „Der Tangospieler“ (1988) oder „Willenbrock“ (2000), der von Andreas Dresen verfilmt wurde. Sein jüngstes Werk ist „Weiskerns Nachlass“ (2011). 1998 wurde Christoph Hein zum ersten Präsidenten des wiedervereinigten P.E.N.-Zentrums gewählt. Außerdem fungierte er bis 2006 als Mitherausgeber des „Freitag“.

Geboren wurde Christoph Hein im schlesischen Heizendorf, aufgewachsen ist er in Bad Düben. 1960 siedelte er, um als Pfarrerssohn Abitur machen zu können, nach West-Berlin über. Vor seinem Studium der Logik und Philosophie in Leipzig und Berlin (1967 bis 1970) verdiente Hein seinen Lebensunterhalt als Montagearbeiter, Buchhändler und Regieassistent bei Benno Besson am Deutschen Theater und der Volksbühne. Nach dem Studium kehrte er als Dramaturg an die Volksbühne zurück, wo er ab 1973 neben Heiner Müller als Hausregisseur engagiert war. Seit 1979 ist Christoph Hein freischaffender Schriftsteller. Auch als Mitglied des P.E.N.-Zentrums der DDR mischte er sich kritisch in Debatten ein, protestierte beispielsweise auf dem X. Schriftstellerkongress 1987 gegen die Zensur oder zwei Jahre später gegen die Verhaftung Václav Havels. Am 4. November 1989 zählte Christoph Hein zu den Rednern der Demonstration der Kulturschaffenden auf dem Berliner Alexanderplatz.

Christoph Hein ist vielfach preisgekrönt, zuletzt mit dem Uwe-Johnson-Preis (2012), dem Eichendorff-Literaturpreis (2010) oder dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis (2008). Außerdem ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes (1994).

> Grußwort der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zur Preisverleihung

> Laudation des Schriftstellers Ingo Schulze auf Christoph Hein

> Rede des Preisträgers Christoph Hein

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wurde im Rahmen der Internationalen Stefan-Heym-Konferenz am 1. Juli 2011 an den Schriftsteller und Publizisten Bora Ćosić vergeben. Bora Ćosić nahm den mit 40.000 Euro dotierten Preis persönlich zum Festakt in der Stadthalle Chemnitz entgegen.

„Stefan Heym ist ein großer Sohn unserer Stadt. Die Ansprüche an den Träger des Stefan-Heym-Preises müssen ihm gerecht werden. Die Jury leistet mit ihrer Aufgabe Interpretationsarbeit: Wie begegnet uns Stefan Heym heute? Und wie soll er uns begegnen? Die Entscheidung für Bora Ćosić beantwortet diese Fragen und ehrt den Preisträger ebenso wie den Preis selbst und den Namensstifter. Ćosić scheut den schmalen Grat zwischen Kunst und Politik nicht, übt offen Kritik und lehrt uns, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen."
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig

Bora Cosic - Stefan-Heym-Preisträger 2011 / Foto: Laszlo Farkas

Die Laudatio auf Bora Ćosić hielt der langjährige WDR-Intendant und frühere Vorsitzende der ARD, Fritz Pleitgen, der zugleich Schirmherr der ersten Konferenz der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft ist. „Stefan Heym wäre mit dem diesjährigen Preisträger höchst einverstanden gewesen“, so Fritz Pleitgen. „Bora Ćosić ist ein Schriftsteller, der sich mit unserer Zeit auseinandersetzt, der Türen aufstößt, der aus engem Denken herausführt, der neue, überraschende Blickwinkel eröffnet, der all dies mit Esprit und feinem oder – wenn nötig – bösen Witz brillant zu formulieren versteht, der vor allem niemals für ein bequemes Leben sein Recht veräußern würde, zu sagen und zu schreiben, was er denkt und fühlt; mögen dafür noch so unangenehme Repressalien drohen oder verhängt werden. Das sind die Grundeigenschaften, die Bora Ćosić mit Stefan Heym verbinden."

Der Festakt fand eine musikalische Umrahmung mit Beethoven und Mahler, den musikalischen Präferenzen von Stefan Heym und Bora Ćosić. Innerhalb der Veranstaltung trug sich Bora Ćosić außerdem in das Goldene Buch der Stadt Chemnitz ein.

Ćosić, 1932 in Zagreb geboren, lebte bis zu seiner Emigration 55 Jahre in Belgrad und seit 1992 im deutschen Exil in Berlin sowie in Rovinj (Kroatien).

Mit der Vergabe des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz an Bora Ćosić hat sich die Jury für einen großen Erzähler, Satiriker und auch Kritiker Süd-Ost-Europas entschieden. Ćosić steht in der Tradition der serbischen Avantgarde der 60er und 70er Jahre und hat über 30 Werke publiziert. Zu den bekanntesten gehören der preisgekrönte Roman „Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution“, ein schon Ende der 60er Jahre entstandener Roman über die Vorhersage des Untergangs Jugoslawiens aus der Perspektive eines Kindes, „Das Land Null“ und "Die Reise nach Alaska ". Mit der Entscheidung würdigt das Kuratorium auch die aufklärende Rolle von Ćosić als einem politischen Schriftsteller.

„Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört, die Verhältnisse im Osten und im Westen streng zu trennen. Dabei hilft mir heute der Dichter Adonis, der sagt, es gebe in jedem Westen mehrere Westen und in jedem Osten mehrere Osten. Sagen wir Osten und Westen, vereinfachen wir die Dinge. Wir können sagen, dass es im Westen Osten gibt, die viel östlicher sind als der Osten, so wie es im Osten Westen gibt, die viel westlicher sind als der Westen. Ich kannte Stefan Heym, dank dessen Werk wir alle heute hier versammelt sind, nur kurz. Aber mit ihm und seinem dramatischen Leben verbindet mich gerade das, mein eigenes Schicksal, das sich in einem Spagat, einem west-östlichen, befindet.“
Der Preisträger Bora Ćosić in seiner Dankesrede

> Grußwort der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zur Preisverleihung

> Laudation von Fritz Pleitgen auf Bora Ćosić

> Rede des Preisträgers Bora Ćosić

Die Stadt Chemnitz verlieh am 14. April 2008 erstmals den Internationalen Stefan-Heym-Preis in ehrendem Gedenken an Stefan Heym, den Sohn und Ehrenbürger der Stadt. Der erste Preisträger ist der israelische Schriftsteller und Publizist Amos Oz. Er nahm den mit 40.000 Euro dotierten Preis persönlich in Chemnitz entgegen.

Verliehen wurde der Stefan-Heym-Preis innerhalb eines Festaktes in der Chemnitzer Oper. Laudatorin ist die Verlegerin des Suhrkamp Verlages, Ulla Unseld-Berkéwicz. Der Botschafter des Staates Israel, Yoram Ben-Zeev, überbrachte ein Grußwort. Die Robert-Schumann-Philharmonie spielte mit Beethoven und Brahms die jeweiligen musikalischen Präferenzen von Stefan Heym und Amos Oz. Innerhalb des Festaktes hat sich Amos Oz in das Goldene Buch der Stadt Chemnitz eingetragen.

„Die Verbindung von Stefan Heym und Amos Oz ist eine ganz wunderbare und obendrein persönliche“, sagte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, „daher sind wir froh und glücklich, dass wir den erstmals vergebenen Preis direkt an einen Autoren verleihen dürfen, der in besonderer Weise für die Idee der Auszeichnung steht.“

2008 Amos Oz Jerry Bauer Suhrkamp Verlag

Amos Oz, Jahrgang 1939, ist Träger mehrerer renommierter Preise, unter anderem des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (1992), des Israel-Preises (1998), des Goethepreises der Stadt Frankfurt (2005), des Corine-Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten (2006) und des Prinz-von-Asturien-Preises (2007).

Amos Oz, Jahrgang 1939, ist Träger mehrerer renommierter Preise, unter anderem des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (1992), des Israel-Preises (1998), des Goethepreises der Stadt Frankfurt (2005), des Corine-Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten (2006) und des Prinz-von-Asturien- Preises (2007). Amos Oz hat mehr als 30 Bücher veröffentlicht, darunter Romane, Erzählungen und politische Essays. Die Werke erscheinen in 37 Sprachen.

> Grußwort der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zur Preisverleihung


Amos Oz verstorben
Der große israelische Autor Amos Oz ist am 28. Dezember 2018 im Alter von 79 Jahren verstorben. Über Jahrzehnte trat Oz für eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern ein. Seine politische Präsenz und sein literarisches Œuvre wurden weltweit geachtet und mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter 1992 durch die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, 1998 durch den »Israel Preis« für Literatur wie auch 2005 durch den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt.

Das Wirken des weltbekannten Schriftstellers wurde mit dem 2008 erstmals von der Stadt Chemnitz verliehenen Internationalen Stefan-Heym-Preis geehrt.  (Foto) »Ein Mann des starken Wortes, dessen Biografie mich tief berührt«, drückte Amos Oz die Bewunderung für Stefan Heym  aus. Unverkennbar sind die Parallelen in beiden Schriftsteller-Biografien: Vertreibung aufgrund jüdischer Herkunft, das kritische Auseinandersetzen mit Politik und gesellschaftlichen Konflikten, die Ambivalenz in der Betrachtung Deutschlands und in der Auseinandersetzung mit der Heimat. Als Heimat betrachteten Heym wie Oz die Sprache, in der sie sich ausdrückten.

1939 als Amos Klausner in einer Gelehrtenfamilie in Jerusalem geboren, erlebte er die Gründung des Staates Israel mit. 1954 trat er in einen Kibbuz  ein, legte seinen europäischen Nachnamen ab und nannte sich Oz, was auf Hebräisch «Kraft» bedeutet. Erste Erzählungen veröffentlichte er bereits als Student. Inzwischen zählt das Lebenswerk von Amos Oz elf Romane, sechs Erzählbände, neun Essaybände und mehrere Kinderbücher.

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