Wasserstoffzentrum HIC
Bund und Freistaat Sachsen besiegeln den Aufbau des Nationalen Wasserstoffzentrums in Chemnitz
Bund und Land fördern Investitionen in Höhe von 87,5 Millionen Euro
Foto: Stadt Chemnitz
(29.08.24) Die Signale für den Aufbau des nationalen Wasserstoffzentrums im Chemnitzer Technopark stehen auf „grün“. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) haben die dafür erforderliche Verwaltungsvereinbarung heute in Chemnitz unterzeichnet. Der Bund unterstützt das Vorhaben „Hydrogen Innovation Center“ (HIC) mit 72,5 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen kofinanziert die Aufbauphase des HIC bis 2028 mit rund 15 Millionen Euro.
Das HIC in Chemnitz ist der Standort Chemnitz des nationalen Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff (ITZ), der sich bereits im Jahr 2021 im Bundeswettbewerb des BMDV erfolgreich durchgesetzt hat. Entwickelt wurde das HIC vom nationalen Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V., welcher die Kompetenzen von bundesweit 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen vereint. Der Aufbau des HIC soll über das im Jahr 2024 gegründete Tochterunternehmen HIC gGmbH erfolgen.
Bedeutung für Sachsen, Deutschland und Europa
Mit dem Bau des Hydrogen Innovation Centers (HIC) wird in der Region eine europaweit einzigartige Entwicklungs- und Testumgebung für die Wasserstofftechnologien errichtet, die unter dem Dach des HZwo e.V. die Kompetenzen der Region und aus dem Cluster heraus vereint. So entsteht in Chemnitz das modernste Wasserstoffzentrum mit Test- und Prüfständen, Wasserstoff-Ausbildungslaboren und Werkstätten, ein Startup-Zentrum sowie Labore für Industriekunden, die auf Wasserstoff setzen. Kleine und mittelständische Unternehmen, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen sollen damit im HIC die Möglichkeit erhalten, ihre Innovationen zu testen, zu zertifizieren, Mitarbeiter zu qualifizieren und neue Standards für den Weltmarkt zu entwickeln. Zudem bietet die Einrichtung Startups aus dem Bereich Wasserstofftechnologien attraktive Ansiedlungsbedingungen und fördert so die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region. Darüber hinaus stärkt die Nähe zum Forschungs- und Universitätscampus mit der TU Chemnitz und den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS die regionale Innovationskraft nachhaltig, wodurch Chemnitz seine Vorreiterrolle als Standort für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Europa weiter ausbaut.
Nächste Schritte
In den kommenden Wochen steht die zeitnahe Bewilligung der erforderlichen Mittel durch das Bundesverkehrsministerium im Fokus, um den offiziellen Projektbeginn einleiten zu können. Im Folgenden wird der Abschluss der Bauplanung sowie die Einholung der Baugenehmigung angestrebt, sodass schnellstmöglich die Grundsteinlegung erfolgen kann. Die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Im weiteren Verlauf liegt der Schwerpunkt darauf, die verbleibenden Baumaßnahmen reibungslos abzuschließen, um einen Projektabschluss im Jahr 2029 realisieren zu können. „Die Zeit drängt“, mahnt Karl Lötsch und ergänzt „Der Wettbewerb um Wasserstofftechnologien ist in vollem Gange. Weltweit entwickeln sich dafür neue Märkte. Vor allem wasserstoffbasierte Antriebssysteme erhalten im Zuge der Transformation des Verkehrssektors eine neue, strategische Bedeutung. Das Hydrogen Innovation Center als Teil des ITZ wird sich auf die Entwicklung dieser Zukunftstechnologien konzentrieren“, sagt Karl Lötsch.
Der ITZ-Standort Chemnitz wird darüber hinaus insbesondere die stark vom Strukturwandel betroffenen klein- und mittelständischen Zulieferer unterstützen, Produkte für wasserstoffbasierte Mobilitätslösungen zu entwickeln, Fachkräfte weiterzubilden sowie die Sichtbarkeit des Freistaats bei internationalen Ansiedlungen zu erhöhen.
Wasserstoffzentrum bekommt deutlich höhere Förderung
Zusätzliche 12,5 Millionen jährlich vom Bund
(20.05.2022) Das geplante Chemnitzer Wasserstoffzentrum erhält in diesem Jahr zusätzlich 12,5 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat gestern eine deutliche Erhöhung an Bundesmitteln für das geplante Projekt verabschiedet.
Oberbürgermeister Sven Schulze: „Das ist eine sehr gute Nachricht für den Wirtschafts- und Technologiestandort Chemnitz. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere unseren Mitgliedern des Bundestages. Gemeinsam werden wir uns für weitere Zukunftsinvestitionen in und für unsere Stadt einsetzen.“
Bei der Fördermittelvergabe im vergangenen Jahr wurden für das nationale Wasserstoffzentrum in Chemnitz 60 Millionen Euro zugesprochen. Beantragt waren 95 Millionen Euro.
60 Millionen für die Wasserstoff-Forschung in Chemnitz
Netzwerk HZwo erhält deutliche Unterstützung für das Projekt Wasserstoffzentrum
(2. September 2021) Chemnitz wird Teil des bundesweiten Wasserstoffzentrums. Das gaben am 2. September 2021 Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und die Sächsische Staatsregierung bekannt.
Danach erhält das Netzwerk HZwo, das an der Chemnitzer TU angesiedelt ist, einen Förderbetrag von 60 Millionen Euro. Neben Duisburg (Nordrhein-Westfalen) und Pfeffenhausen (Bayern) wird damit die zukünftige Forschung zum Thema Wasserstoff auch in Chemnitz angesiedelt sein.
Oberbürgermeister Sven Schulze: „Die Entscheidung für den Standort Chemnitz ist eine hervorragende und zukunftsträchtige. Mit dem Zuschlag unterstützt der Bund mein Bestreben, die Modernisierung von Lehre, Forschung und Industrie in der Stadt voranzutreiben. Für die Chemnitzer Forscher und das Netzwerk bedeutet dieser Zuschlag eine Auszeichnung für ihre bisher schon hervorragende Arbeit, zu der ich recht herzlich gratuliere. Ich werde weiterhin alles dafür tun, den Standort Chemnitz weiter zu entwickeln und als Ort der Zukunftstechnologie voranzubringen. Die heutige Entscheidung ist eine sehr gute Nachricht für Chemnitz.“
Konzept schlägt Brücke zwischen Forschung und Wertschöpfung
Das HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center bringt ein Bündnis aus 25 Partnern aus Wirtschaft, Spitzenforschung, Politik, Verbänden und Ausbildung unter der Koordination des sächsischen Innovationsclusters “HZwo – Antrieb für Sachsen” an einem der wachstumsstärksten Standorte Deutschlands zusammen. Gemeinsam bewirbt sich das Bündnis beim Standortwettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) für das deutsche Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff. Es soll dazu beitragen, die Wasserstoffwirtschaft „Made in Germany“ international konkurrenzfähig zu machen.
Foto: Tom Hentschel, HZwo e.V.
Das HIC bündelt die Expertise und Innovationsfähigkeit seiner Partner, um den Aufbau von Wertschöpfung auf Basis von Brennstoffzellen für Fahrzeug-Anwendungen voranzutreiben Dabei steht nicht nur die Wirtschaftsregion Chemnitz im Fokus. KMUs, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen aus ganz Deutschland haben im HIC die Möglichkeit, ihre Innovationen zu testen, zu zertifizieren und neue Standards für den Weltmarkt zu entwickeln.
Das HIC kann sich bei seiner Ansiedlung auf starke Partner verlassen. So befindet sich das avisierte Areal in direkter Nachbarschaft zur TU Chemnitz, zu den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS am Technologie-Campus Chemnitz. Das HIC profitiert daher von bereits bestehende Strukturen.
So investieren unter anderem der Freistaat Sachsen sowie Vitesco Technologies bereits rund elf Millionen Euro in die Forschungs- und Testinfrastruktur für Brennstoffzellen und Wasserstoff-Technologien. Hinzu kommen wegweisende Verbünde wie der “Smart Rail Connectivity Campus” zur Digitalisierung und Automatisierung des Schienenverkehrs, der vom BMVI, vom BMBF und vom Freistaat Sachsen mit mehr als 24 Mio. Euro gefördert wird.
Hinter dem HIC stehen darüber hinaus die Stadt Chemnitz, die Exzellenzuniversität TU Dresden, BMW Leipzig und viele weitere Unternehmen und Verbände. Koordiniert wird die Bewerbung des HIC-Konsortiums durch das Innovationscluster HZwo – Antrieb für Sachsen.
Standort Chemnitz
Foto: Tom Hentschel, HZwo e.V.
37.000 m² auf Technologie-Campus in Chemnitz in Nachbarschaft zu TU Chemnitz, Fraunhofer IWU/ENAS | |
5 Fahrzeug- und Motorenwerke von VW, BMW und Porsche sowie rund 780 Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister im Umfeld für den Automobilbau in Sachsen | |
direkte Anbindung an die universitäre, städtische und fernlogistische Infrastruktur | |
bestehende Wasserstoffinfrastruktur, Fahrzeug- und Brennstoffzellenlabore können sofort genutzt werden | |
grüne Wasserstoffversorgung ist bereits konzipiert | |
Nähe zu Teststrecken für Straßen- und Schienenfahrzeuge | |
2019 und 2020 sind Großinvestitionen von Vitesco Technologies und des Freistaat Sachsen in die Wasserstoff- und Brennstoffzellenlabore am Standort Chemnitz in Höhe von insgesamt rund 11 Mio. Euro getätigt worden |
Weitere Informationen
Im Projekt “Innovations-cluster HZwo – Antrieb für Sachsen” agieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen zusammen, um die Zusammenarbeit zwischen akademischer Forschung und der Wirtschaft zu optimieren und die Innovationskraft der Firmen zu erhöhen.