Internationaler Stefan-Heym-Preis

Ein Porträt von Stefan Heym
Kultusministerin Barbara Klepsch bei Ihrer Grußrede zur Preisverleihung

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz

Der Internationale Stefan-Heym-Preis wird in ehrendem Gedenken an Stefan Heym, den Sohn und Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, verliehen. Die Ehrung soll alle drei Jahre herausragenden Autoren und Publizisten zuerkannt werden, die sich wie Stefan Heym in ihrem Wirken als Persönlichkeiten erwiesen haben, die sich in gesellschaftliche wie politische Debatten einmischen, um für moralische Werte zu streiten.

Die Stadt Chemnitz verlieh am 14. April 2008 erstmals den Internationalen Stefan-Heym-Preis an den israelischen Schriftsteller und Publizisten Amos Oz. Als weitere Preisträger folgten 2011 Bora Ćosić , 2013 Christoph Hein sowie 2017 Joanna Bator. Die kroatische Schriftstellerin und Journalistin Slavenka Drakulić und der schwedische Autor und Journalist Richard Swartz sind die Preisträger des Internationalen Stefan-Heym-Preises 2020.

Zum Kuratorium, das über die Vergabe des Preises entscheidet, gehören der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, die Präsidentin des P.E.N. Zentrums Deutschland, die Präsidentin des Goethe-Institutes, die Leiterin des C. Bertelsmann Verlages, der Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion, die Vorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft e. V., Prof. Dr. Bernadette Malinowski als Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz und zwei Stadträte des Kulturausschusses der Stadt Chemnitz.

Stefan Heym Gesellschaft

Am 18. April 2009 wurde die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Rathaus der Stadt Chemnitz gegründet. Zu Gast waren Partner aus Cambridge und Inge Heym, die Witwe des Schriftstellers. An diesem Tag traten bereits 45 interessierte Privatpersonen und Einrichtungen der Gesellschaft bei.

Internationaler Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz 2023 an Jenny Erpenbeck verliehen

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wurde am Samstag, dem 1. April 2023, an die deutsche Schriftstellerin Jenny Erpenbeck verliehen. Die Preisträgerin nahm die Auszeichnung im Opernhaus Chemnitz im Beisein der Sächsischen Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, persönlich von Oberbürgermeister Sven Schulze entgegen.


Oberbürgermeister Sven Schulze: „Mit dem Preis zeichnen wir Personen aus, die sich wie Stefan Heym kritisch mit ihrer Zeit auseinandersetzen, die widersprechen und Türen aufstoßen, die überraschende Blickwinkel eröffnen und mit Mut klare Position beziehen. Damit ehren wir einen großen Sohn unserer Stadt und die heutige Preisträgerin.“

Staatsministerin Petra Köpping: „Wir brauchen Menschen, die sich mit geschriebenen und gesprochenen Worten zum Nachdenken anregend für die Werte unserer Gesellschaft einsetzen. Stefan Heym und nun die Preisträgerinnen und Preisträger des Internationalen Stefan-Heym-Preises sind solche Stimmen, die diese wichtigen Debatten gestalten und wirkmächtig voranbringen.“

Die Preisträgerin Jenny Erpenbeck: „Es ist mir eine besondere Freude und Ehre, heute den Stefan-Heym-Preis zu bekommen - benannt nach einem Autor, der nicht nur durch seine Werke und durch sein Nachdenken über eine gerechtere Gesellschaft bis heute nachwirkt, sondern mit seiner Lebenserfahrung und seiner Fähigkeit, unabhängig zu urteilen, für mich auch immer so etwas war wie ein Leuchtturm in Zeiten politischer Unwetter.“

Die Schriftstellerin trug sich während der Preisverleihung auch ins Goldene Buch der Stadt Chemnitz ein.

Preisträgerin: Jenny Erpenbeck

 Jenny Erpenbeck, Preisträgerin des Internstaionalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz

Die in Ostberlin geborene Schriftstellerin Jenny Erpenbeck schlug neben ihrer Karriere als Theaterregisseurin in Deutschland und Österreich eine Laufbahn als Schriftstellerin ein. 1999 erschien ihr Debütroman „Geschichte vom alten Kind“. Neben weiteren Romanen wie „Heimsuchung“ (2008), „Aller Tage Abend“ (2012), „Gehen, ging, gegangen“ (2015) und „Kairos“ (2021) veröffentlichte Jenny Erpenbeck Essays sowie Dramen, die sie zum Teil selbst inszenierte. Ihre Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Insbesondere für ihr literarisches Schaffen wurde sie mit einer Reihe nationaler und internationaler Preise, zuletzt dem Uwe-Johnson-Preis, geehrt.

Rahmenprogramm zum Internationalen Stefan-Heym-Preis

Rund um die Verleihung, die nur alle drei Jahre stattfindet, hat die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft in Kooperation mit der Stadt Chemnitz ein abwechslungsreiches Programm mit Lesungen, Vorträgen und Theateraufführungen sowie Veranstaltungen im Stefan-Heym-Forum gestaltet, das sich über das gesamte Jahr erstreckt.

Am Folgetag der Preisverleihung stellte sich Jenny Erpenbeck während einer literarischen Matinee im Veranstaltungssaal des TIETZ dem Chemnitzer Publikum vor und las aus ihrem aktuellen Roman „Kairos“.
Im Roman begegnen sich die 19-jährige Katharina und Hans, ein verheirateter Mann Mitte fünfzig, Ende der 1980er-Jahre zufällig in Ostberlin, und kommen für die nächsten Jahre nicht voneinander los. Vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und des Umbruchs nach 1989 erzählt Jenny Erpenbeck von den Abgründen des Glücks – vom Weg zweier Liebender im Grenzgebiet zwischen Wahrheit und Lüge, von Obsession und Gewalt, Hass und Hoffnung. 

Weitere Veranstaltungen finden Sie im ausführlichen Programmheft.

Preisträger:innen

Oberbürgermeister Sven Schulze überreicht die Ehrenurkunde an Richard Swartz

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wurde bisher an nachfolgende Persönlichkeiten verliehen: Richard Swartz, Svetlana Drakulic, Joanna Bator, Christoph Hein, Bora Cosic und Amos Oz.

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Förderpreise

Die Preisträger der Stefan-Heym-Förderpreise der Stadt Chemnitz

Für Projekte und Initiativen, die sich in besonderer Weise mit Leben, Werk und Wirken Stefan Heyms beschäftigen, lobt die Stadt Chemnitz die Internationalen Stefan-Heym-Förderpreise aus.

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Stefan-Heym-Forum

Die fast fertiggestellte Original-Arbeitsbibliothek von Stefan und Inge Heym im TIETZ:

In der dritten Etage des TIETZ' befindet sich das Stefan-Heym-Forum. Herzstück des Forums ist die Original-Arbeitsbibliothek von Stefan Heym und Inge Heym.

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Stefan Heym

Stefan Heym

Stefan Heym wurde am 10. April 1913 unter dem bürgerlichen Namen Helmut Flieg als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Chemnitz geboren.

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