Die Langzeitwirkung des Titels "Kulturhauptstadt Europas"
„Visions of Europe“
Konferenz zur Langfristwirkung der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 beendet
Foto: Foto: Dirk Hanus / Grafik: Stadt Chemnitz, Pressestelle
Am 12. April 2024 ist unter dem Titel „Visions of Europe” die erste Legacy-Konferenz der Stadt Chemnitz zu Ende gegangen. Die dreitägige Fachkonferenz bildete den Auftakt für einen Prozess, der die „Legacy“, das Vermächtnis des Titels als Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025, langfristig sichern soll.
Rund 200 Teilnehmende aus Chemnitz, der Region, der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH sowie viele weitere Vertreter:innen der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsministerien, Organisationen, Verbände und Stadtgesellschaft haben seit Mittwoch mit Expert:innen aus sechs ehemaligen Kulturhauptstädten zu Erwartungen, Erfahrungen und Herausforderungen einer erfolgreichen Umsetzung des Vermächtnisses beraten.
Die Konferenz war der Startpunkt für den Legacy-Prozess. So ging es in den Workshops zunächst um eine Bestandsaufnahme des schon begonnenen Veränderungsprozesses. In Workshops wurden dann Ideen gesammelt, welche Themenbereiche und Aspekte langfristig relevant sein und welche Strukturen für die Fortführung notwendig sein könnten. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der europäischen Dimension. Themen waren außerdem, wie Infrastrukturprojekte wie die Interventionsflächen nachhaltig weitergenutzt und weiterentwickelt werden können oder die Projekte aus dem Programm von 2025 in den Folgejahren selbstständig, wirtschaftlich solide verstetigt werden können.
Ferenc Csák, Projektleiter der Kulturhauptstadt bei der Stadt Chemnitz: „Die Frage scheint heute zunächst abwegig: Was bleibt von einem Ereignis, das noch gar nicht begonnen hat? Das ist es jedoch ganz und gar nicht. Man kann gar nicht früh genug beginnen, über die Zeit nach dem Titeljahr nachzudenken. Schon heute spüren wir, dass auf dem Weg zum Titeljahr als Kulturhauptstadt ganz viel in Gang gesetzt wurde: Es sind intensive Verbindungen zu neuen Partnern in ganz Europa entstanden, Akteure in der Stadt und in der gesamten Region arbeiten mit völlig neuer Energie zusammen, das Interventionsflächenprogramm trägt die Idee der Kulturhauptstadt in die Stadt- und Ortsteile … All dies gilt es nun über 2025 hinaus zu sichern. Die angeregten Gespräche der vergangenen Tage stimmen mich optimistisch, dass das gelingen wird.”
Michal Hladky, Kosice 2013: „2025 wirft ein großartiges Schlaglicht auf die Stadt und ist eine einmalige Chance, tatsächlich das Ungesehene von Chemnitz zu zeigen. Das kann der Startpunkt für eine tolle Zusammenarbeit über das Titeljahr hinaus sein.“
Der Legacy-Plan soll in den nächsten eineinhalb Jahren erarbeitet werden. Er ist auf zehn Jahre angelegt und umfasst den Zeitraum 2026 bis 2035. Die EU Kommission empfiehlt, die Nachhaltigkeit bereits in einem frühen Stadium der Vorbereitungen zu berücksichtigen. Da die Jahre 2024 und 2025 zwangsläufig sehr arbeitsintensiv sind, kann die Planung des Vermächtnisses nicht bis zum Abschluss des Titeljahres warten.
Der Beauftragte der Staatsregierung für die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025, Staatssekretär Prof. Thomas Popp, sagte zur Auftaktveranstaltung: „Der Titel Kulturhauptstadt wirkt nach. Das haben alle Kulturhauptstädte in der Vergangenheit gezeigt. Der Titel eröffnet somit auch der Stadt Chemnitz und der Region mittel- bis langfristige Entwicklungschancen. Die Legacy-Konferenz markiert den Beginn des Prozesses – frühzeitig und vorausschauend. Das ist sehr gut für Bereiche wie Stadt- und Kulturentwicklung, Tourismus, Stadtmarketing, internationale Zusammenarbeit und gesellschaftliches Engagement. Die Sächsischen Staatsregierung wird im Weiteren gern unterstützen.“
Die Konferenz „Visions of Europe“ wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Stichwort Legacy
Die Legacy-Konferenz markiert einen Meilenstein im Prozess der Kulturhauptstadt Europas 2025 und unterstreicht das Ziel der Stadt Chemnitz, nachhaltige Veränderungen in allen Lebensbereichen voranzutreiben. Gemäß den Anforderungen der Europäischen Kommission sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, darunter die Förderung des Kultur- und Kreativsektors sowie die langfristige Verknüpfung mit den Bereichen Wirtschaft und Soziales. Der Plan ist auf zehn Jahre angelegt und umfasst den Zeitraum 2026 bis 2035.
Fotos der dreitägigen Legacy-Konferenz
Aufzeichnung der öffentlichen Auftaktveranstaltung am 10. April 2024
Eröffnet wurde die Konferenz von Oberbürgermeister Sven Schulze im Carlowitz-Saal des Carlowitz Congresscenter gemeinsam mit Prof. Thomas Popp, Beauftragter der Staatsregierung für die Kulturhauptstadt in der Sächsischen Staatskanzlei. Die öffentliche Auftaktveranstaltung begann mit einer Keynote von Stefanie Reichart, Leiterin des Referats Kultur und Sport beim Regionalverband Ruhr, dem Ausrichter von RUHR.2010. Sie skizzierte den Prozess, wie die bislang letzte deutsche Kulturhauptstadt Europas ihr Vermächtnis vorbereitet hat und bis heute erfolgreich gestaltet.