Kooperative Wohnformen in Chemnitz
Foto: Grafik
Kooperative Wohnformen – das sind Familien, die gemeinsam einen Altbau sanieren; das ist die Mietergemeinschaft, die eine Ausbauvereinbarung mit dem Eigentümer abschließt oder auch das barrierefreie Mehrgenerationenwohnprojekt. Allen Interessierten bietet das Projekt „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ eine Anlaufstelle.
Seit 2018 arbeitet das Stadtplanungsamt der Stadt Chemnitz mit einem Erfahrungsträger von Wohnprojekten aus Leipzig, dem Dienstleistungskombinat MIR (Menschen, Ideen, Räume), im Projekt „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ zusammen. Das Team ist interdisziplinär aufgestellt in den Bereichen Architektur, Stadt und Quartiersentwicklung und Prozessbegleitung. Im Rahmen von „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ sollen Interessenten für gemeinschaftliche Wohnprojekte informiert und umfassend beraten werden, mit dem Ziel, sich zu Bauherren- oder Nutzergemeinschaften zusammen zu finden, leerstehenden Wohnraum zu erwerben und zu sanieren. So werden Impulse bei der Leerstandsbelebung und Altbausanierung in Chemnitz gesetzt. Diese Wohnprojekte strahlen in die Nachbarschaft aus und tragen zur nachhaltigen Quartiersentwicklung bei.
Den Einstieg bietet oft die „Offene Beratung“. Die Inhalte orientieren sich an dem, was Interessierte an Fragen mitbringen, z.B. „Wie finde ich Mitstreiter?“, „Welche Rechtsformen gibt es?“ bis zu „Wie wird das alles finanziert?“.
Die offene Beratung findet an wechselnden Orten sowie aktuell auch als Online-Meeting statt.
> Die nächsten Termine
Gibt es eine feste Initiative, die ein konkretes Haus im Blick hat, folgt Schritt 2 – die Beratung und Betreuung in der Gründungsphase. Hierbei geht es um die Prüfung von Finanzkonzepten, Moderation bei zentralen Entscheidungen, Organisationsentwicklung bis hin zu baulicher Expertise. Die Beratungstermine werden mit der Gruppe vereinbart.
Die Veranstaltungen von „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ bieten einen Überblick über ganz verschiedene Aspekte von Wohnprojekten wie „Mehrgenerationenwohnprojekte“, „Sanierung, Finanzierung und Eigenleistung“ oder auch „Als Mietergemeinschaft das Haus übernehmen“.
Beispielhafte Projekte in Chemnitz
Foto: Stadt Chemnitz, Stadtplanungsamt
Gute Beispiele gibt es schon. Bei der „Alte Cäcilie eG“ war unklar, wie es mit ihrem Haus weitergeht. Die Mieter eines Hauses in Hilbersdorf setzten sich zusammen. Sie gründeten Anfang 2020 selbst eine Genossenschaft und kauften gemeinsam das Haus.
In der Umsetzung ist auch das Wohnprojekt „Kompott“ an der Leipziger Straße, das Städtebaufördermittel für die Sanierung der Gebäude erhalten hat. Inzwischen sind die Mieter auch die Eigentümer.
„Die Strassbürger“ haben Ende 2021 ihr Wohnprojekt in Zusammenarbeit mit der GGG mbH im Brühl 71 verwirklicht. Zusätzlich zur Sanierung mit Städtebauförderung erbrachte der Verein dabei Eigenleistungen innerhalb der Wohnungen.
Geplant ist auch ein Wohnprojekt in der Hauboldstraße 4. Das Objekt wird zunächst mit Städtebaufördermitteln gesichert. „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ wird bei der Integration des Altbaus und seiner künftigen Nutzer in ein Karreekonzept unterstützen.
Weitere Informationen:
Förderung
Das Projekt „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ wird als Stadtumbaumanagement aus Städtebaufördermitteln von Bund und Land gefördert.