Literaturtage LESELUST
9. Chemnitzer LESELUST: „Europa erlesen“
19. bis 27. April 2024
„Europa erlesen“ – unter diesem vieldeutigen Motto starteten die neunten Chemnitzer Literaturtage LESELUST. Über die eigene Erlebniswelt hinaus und auf die literarische Szene unserer europäischen Nachbarn zu blicken, ist im Vorjahr zur Kulturhauptstadt Europas 2025 für uns selbstverständlicher Auftrag.
Literatur ist künstlerische Verarbeitung und Interpretation von Wirklichkeit – einer Wirklichkeit, die sich schnell ändern kann. Und so beschäftigen sich verschiedene europäische Autorinnen und Autoren mit Fragestellungen menschlicher Existenz wie Krieg und Gewalt, aber auch mit Heimat und Klimawandel. Literatur als Kunst der Sprache verschafft uns Aha-Erlebnisse, eröffnet eben mit kunstvollem Einsatz des Wortes neue Perspektiven, lässt uns mit den literarischen Protagonisten mitleben und -leiden, aber uns auch daran reiben und so zu differenzierten Standpunkten kommen. Im Unterschied kann das „allgemein Menschliche“ erfahrbar werden – egal ob in Sachsen oder Niedersachsen, in Polen oder Estland, in Tschechien oder Litauen…
Die diesjährige LESELUST richtete ihren Blick mit ihrem Programm im Jahr vor der Kulturhauptstadt noch intensiver auf Europa. Die polnische Schriftstellerin Joanna Bator, 2017 Preisträgerin des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz, ihre tschechischen Kollegen Radek Fridrich aus Děčín und Pavel Novotný aus Liberec und die in Chemnitz geborene Dichterin Kerstin Hensel stellten sich in ihren Werken den Erscheinungen unserer Zeit – mit Worten allein oder im Zusammenspiel der Künste, wie etwa die litauische Autorin und erste Literaturstipendiatin der Stadt Chemnitz Arna Aley mit dem amerikanischen Solo-Cellisten Jonathan Golove.
In diesem und nächsten Jahr durchbrechen wir den bisher üblichen Zwei-Jahres-Turnus der Literaturtage und bereiten mit einem kompakten Programm 2024 den Weg, um im Kulturhauptstadtjahr mit großer Lust Europa zu erlesen.