Literaturstipendium der Stadt Chemnitz

„Chemnitz ist ein Ort der Potenziale“ - Stefan Hornbach ist neuer Literaturstipendiat

Stefan Hornbach

Stefan Hornbach ist der zweite Literaturstipendiat der Stadt Chemnitz. Bis September 2024 wird Stefan Hornbach nun in Chemnitz leben, sich mit der Stadt und der Bevölkerung auseinandersetzen und seine Eindrücke literarisch verarbeiten. Insgesamt wurden 41 Bewerbungen eingereicht, die von einer Jury mit Chemnitz-Bezug bewertet wurden.

Dem 37-jährigen Autor ist Chemnitz nicht unbekannt. Er war unter anderem Teil des Theaterkollektivs, das 2019 in einem Glashaus auf dem Theaterplatz in Chemnitz gastierte, und gehörte 2022 beim Kunstfestival Begehungen im Erzgebirgsbad Thalheim zu den Artists in Residence. Teile seines Debütromans schrieb Stefan Hornbach in den Bibliotheken des TIETZ und der TU Chemnitz, zudem taucht Chemnitz als Handlungsort in dem Buch auf.

Für das Literaturstipendium der Stadt Chemnitz hatte sich Stefan Hornbach mit dem ersten Kapitel seines Debütromans „Den Hund überleben“ beworben, in dem der Protagonist Sebastian erfährt, dass er Krebs hat. Die Jury lobte die Erzählweise des Autors, mit der er es schaffe, „in wenigen Sätzen glaubhafte Szenen zu erzählen, die eine emotionale Tragweite von Schmerz, Angst, Humor und Zuversicht vermitteln, die sich beim Lesen überträgt“, sagte Marcus Heinke (Projektleiter Bereich Kultur vom Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit Chemnitz) in seiner Laudatio. Stefan Hornbach erweise sich als jemand, „der gut zuhört, der genau die Worte findet und sich anverwandelt, die so leicht und liebevoll klingen, aber immer treffend Situationen entstehen lässt, die immer wieder eine Frage stellen: Wer bin ich? Wer will ich sein?“ Er sei als geeigneter Stipendiat ausgewählt worden, da er über eine Zugänglichkeit verfüge, die nicht erst einen Theaterraum brauche und vor Direktheit nicht zurückweiche.

In Chemnitz sieht Stefan Hornbach einen „Ort der Potenziale, die noch lange nicht ausgeschöpft“ seien. „Chemnitz wird total unterschätzt und ich nehme die Menschen hier als kulturell sehr interessiert und neugierig wahr“, so Stefan Hornbach. Die sechs Monate in Chemnitz möchte er zum einen nutzen, um an seinem zweiten Roman weiterzuschreiben. „Da ich mich hier aufhalte und hier Menschen begegne, bin ich offen dafür, ob Chemnitz erneut ein Handlungsort werden wird.“ Zum anderen freut er sich darauf, sich in der Stadt einzubringen, vor Publikum zu lesen und mit anderen Autor:innen und Künstler:innen in Kontakt zu kommen. „2019 war ich bei der Veranstaltungsreihe Glamnitz mit dabei, das war eine große Inspiration für mich. Vielleicht können wir gemeinsam schauen, was in Chemnitz von Glamnitz noch übrig ist.“



Zur Person:

Stefan Hornbach, geboren 1986 in Speyer, studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Neuere deutsche Literatur in München, Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Mit seinem Theaterstück „Über meine Leiche“ gewann er den Osnabrücker Dramatikerpreis, es folgten Einladungen zum Autorenwettbewerb des Heidelberger Stückemarkts und zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin, außerdem Übersetzungen in vier Sprachen und eine Hörspielproduktion.

„Den Hund überleben“ (Hanser, 2021) ist sein Debütroman, für den er mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung ausgezeichnet wurde. Das Buch handelt von einem jungen Mann, der aufgrund seiner Krebserkrankung wieder bei seinen Eltern einzieht und zurück in der Heimatstadt nicht nur alten Schulfreund:innen, sondern auch der Liebe begegnet. (Quelle: Hanser Literaturverlage)
 

Rückblick: Literaturstipendium 2023

Arna Aley war die erste Literaturstipendiatin der Stadt Chemnitz.

Arna Aley war die erste Literaturstipendiatin der Stadt Chemnitz. Sie hat von Oktober 2022 bis März 2023 hier gelebt und gearbeitet und sich mit ihren Beiträgen am gesellschaftlichen Diskurs beteiligt.

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Hintergrund: Literaturstipendium

Im Februar 2022 hatte der Kulturausschuss beschlossen, erstmals ein Literaturstipendium für die Stadt Chemnitz auszuschreiben. Entsprechend der Ziele der Kulturstrategie »Kultur Raum Geben« soll das Aufenthaltsstipendium Kreative, Künstlerinnen und Künstler mobil werden lassen. Dies schafft einen Austausch zwischen externen und vor Ort wirkenden Kreativen, aber auch mit der Stadtgesellschaft.

Für das erste Literaturstipendium der Stadt Chemnitz hatten sich insgesamt 41 Frauen und Männer aus Deutschland und Österreich um das Stipendium beworben. Eine sechsköpfige Jury hatte daraus Arna Aley als erste Literaturstipendiatin ausgewählt.

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