15.05.2013
Pressemitteilung 256

Chemnitzer Modell: Planfeststellung für Streckenverlauf auf der Reichenhainer Straße kann beginnen


Für den Verlauf der Bahntrasse des Chemnitzer Modells auf der Reichenhainer Straße hat der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss gestern Abend eine Empfehlung an den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) ausgesprochen. Der VMS bringt diesen Vorschlag in das Planfeststellungsverfahren ein, das noch in diesem Jahr beginnen soll.

Demnach soll Variante 2.1 zur Planung eingereicht werden. Sie sieht die Bahntrasse mit einem begrünten Gleiskörper in der Mittellage vor. Die begehbare Baumallee muss dafür zwar aufgegeben werden, die Baumreihen sollen jedoch vollständig durch Neupflanzungen unter besseren Standortbedingungen als bisher ersetzt werden. Die Führung des Kfz- und Radverkehrs orientiert sich an der bestehenden, richtungsbezogenen Einordnung. An den Seiten sind Gehwege und Parkstreifen in ausreichender Breite vorgesehen. Da durch die Neuregelung der Verkehrsströme eine generelle Entlastung der Reichenhainer Straße zu erwarten ist, gehen die Planer davon aus, dass eine getrennte Führung von Rad- und Kfz-Verkehr nicht notwendig ist.

Die Verknüpfung von Bahn- und Busverkehr erfolgt in dieser Variante am selben Bahnsteig. Das ist für Reisende bequem und macht keine Abstellanlagen für Busse notwendig. Das Vorbeifahren an haltenden Fahrzeugen wird problemlos möglich sein, ohne die Bahntrasse befahren zu müssen. Alle Grundstücke entlang der Trasse können weiterhin von der Straße aus erschlossen werden. Zudem bietet die gewählte Variante die größtmögliche Flexibilität bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
 
Darüber hinaus wurde auch der generelle Streckenverlauf beschlossen. Demnach wird die Trasse von der Bernsdorfer Straße über die Turmstraße zur Reichenhainer Straße geführt. Von der Reichenhainer Straße soll die Trasse über den südlichen Technopark an das bestehende Eisenbahngleis der Deutschen Bahn angebunden werden.

Verkehrsströme neu geregelt

Mit der Realisierung der Bahntrasse ist auch eine Neuregelung der Verkehrsströme in dem Bereich vorgesehen. Die Reichenhainer Straße soll künftig zwischen Turnstraße und Wartburgstraße dem Anlieger-, Fußgänger- und Radverkehr vorbehalten bleiben. Zwischen Mensa und Hörsaalzentrum erleichtern die verkehrsreduzierenden Maßnahmen und eine entsprechenden Gestaltung des Vorplatzes mit Integration der neuen Straßenbahnhaltestelle das Miteinander von Fußgängern und den querenden Verkehren entlang der Reichenhainer Straße. Hier soll ein hochwertig gestalteter Platz entstehen, auf dem sich Fußgänger freizügig bewegen können.

Die Beruhigung der Reichenhainer wird durch den Ausbau der Fraunhofer Straße, deren erster Bauabschnitt bereits realisiert ist, als Entlastungsstrecke erreicht. Hierfür wird die Fraunhofer bis zur Werner-Seelenbinder-Straße verlängert, die Ausführungsplanung dafür erfolgt derzeit. Die Anbindung an den Südring ist mit der Straße durch das Gewerbegebiet bereits funktionsfähig. Nach dem Neubau steht dann – zeitgleich mit der Umsetzung der Bahntrasse – eine leistungsfähige Alternativtrasse zur Reichenhainer Straße zur Verfügung, die ihre bisherige Funktion als Vorrangstraße übernehmen soll.
 

Zeitlicher Ablauf

Das Planfestellungsverfahren soll noch in diesem Jahr beginnen. Mit der Empfehlung des PBUA wird die Phase der Machbarkeitsstudie und des Vorentwurfs abgeschlossen. Damit beginnt der Vorhabenträger im Abschnitt Reichenhainer Straße mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung als nächste Planungsschritte. Aktuell laufen hierfür die Vermessungsarbeiten.
 
Die fertiggestellte Genehmigungsplanung wird der Vorhabenträger zur Planfeststellung einreichen. Für das gesamte Verfahren bis zur Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses ist mit einer Dauer von rund 1,5 Jahren zu rechnen. Dabei soll die Stufe 2 des Chemnitzer Modells schrittweise in mehreren Abschnitten zur Planfeststellung eingereicht werden.
 
Wenn Baurecht in Form der Planfeststellung vorliegt, können Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen für die jeweiligen Abschnitte beginnen. Angestrebt wird für die Reichenhainer Straße ein Baubeginn ca. 2016 und ein Abschluss der Arbeiten im Jahre 2018. Die Realisierung der Strecke ist ab 2016 vorgesehen. Die ersten fahrplanmäßigen Bahnen könnten ab Ende 2018 rollen.
 
Dem gestrigen Beschluss war die vom Ausschuss geforderte vertiefende Variantenuntersuchung vorausgegangen, die verschiedene Verkehrsführungen, Querschnittslagen der Fahrbahnen und ein Baumgutachten zum Inhalt hatte. Die Ergebnisse wurden schon Ende März bei einer Informationsveranstaltung im Neuen Hörsaalgebäude der TU Chemnitz der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.
 
Das Baumgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der Platanenbestand aufgrund lokaler Standortbedingungen unterschiedliches Wachstum und unterschiedliche Vitalität zeigen. Insgesamt zeigt die Allee im Vergleich mit ähnlichen Anlangen eine geringe Entwicklung. Das Gutachten geht deshalb davon aus, dass die derzeitigen Standortbedingungen sogar für das Wachstum der eher anspruchslosen Baumart Platane ungünstig sind. Wird die Allee im Zuge der Baumaßnahme unter besseren Bedingungen neu angepflanzt, dann könnten die Platanen bereits in 15 Jahren das derzeitige Kronenvolumen erreichen. Zudem werden mit der gewählten Variante nach der Baumaßnahme mehr Bäume in der Reichenhainer Straße zu finden sein als derzeit.
 
Finanzierung bis 2018 gesichert
 
Für die Stufe 2 sind die finanziellen Voraussetzungen seit Juni 2012 vollständig gegeben. Es erfolgt eine Bundes- und Landesförderung in Höhe von insgesamt 90% der förderfähigen Kosten für das Chemnitzer Modell, einschließlich Planungskosten. Die Eigenmittel werden durch den ZVMS gesichert. Aus der Laufzeit des ÖPNV-Förderprogramms des Bundes bis 2018 ergibt sich eine anspruchsvolle Zeitschiene für die Umsetzung. Für die Stadt ergibt sich mit Stufe 2 des Chemnitzer Modells die Möglichkeit, die verkehrliche Entwicklung mit einer entsprechenden Stadtentwicklung zu begleiten und die entstehende Straßenbahninfrastruktur als „Rückgrat“ einer völlig neuen Campusentwicklung der TU Chemnitz zu nutzen.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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