Neues Tierparkkonzept vorgestellt
Das heute vorgestellte Tierparkkonzept „Masterplan 2030+“ wurde zusammen mit externen Beratern und der Arbeitsgruppe „Tierpark“ erarbeitet und ist eine Erweiterung des Entwicklungskonzeptes von 2014. Ziel des neuen Konzeptes ist es, den langfristigen Fortbestand des Chemnitzer Tierparks zu sichern, indem die Attraktivität gesteigert wird, und die Besucherzahlen zu erhöhen.
Die Strategie des Wachstums baut auf drei gleichwertige Säulen: Bildung, Artenschutz und Besucherservice. Die einzigartige Amphibienausstellung des Tierparks soll als Alleinstellungsmerkmal beibehalten und zusätzlich ausgebaut werden, zum Beispiel durch die Zucht und Rettung bedrohter Amphibien. Gleichzeitig bildet das Vivarium auch den Startpunkt des neu angelegten Rundganges durch den Tierpark unter dem Motto: Eine Zeitreise durch die Erdgeschichte.
Der thematische Bogen spannt sich von den Amphibien über das Zeitalter der Dinosaurier, der Entwicklung der Vögel und Säugetiere, der Eiszeit, der Domestizierung von Tieren bis hin zum modernen Menschen. In jeder Etappe der Zeitgeschichte werden Tiere ausgewählt, die in Verbindung mit Bildungsangeboten und Aktionsstationen die jeweilige Epoche erlebbar machen.
Nachdem die Amphibien den Anfang der Wirbeltiere symbolisieren, wird in Form von Ausgrabungsstätten und eines Forschercamps die Ära der Dinosaurier präsentiert. Im sich anschließenden begehbarem Lemurenwald beginnt die zeitgeschichtliche Epoche der Säugetierentwicklung. Vor und in der darauffolgenden Tropenhalle werden neben Affen, Faultieren und Vögeln auch die Flusspferde in einer Unterwassereinsichtanlage integriert. Eine neue, großzügige Tigeranlage bietet sowohl den Tieren Rückzugsmöglichkeiten als auch den Besuchern durch große Glasscheiben Einblicke. Die hier dargestellte Epoche der Eiszeit wird durch einen Eiszeitspielplatz, einen Baumwipfelpfad und großzügige gemeinschaftliche Tieranlagen ergänzt. In der Station des Ostafrikanischen Grabenbruchs wird die Wiege der Menschheit in Verbindung mit Tieren wie Zebras, Erdmännchen, Antilopen, Wildeseln und Hyänen dargestellt. Es schließt sich der größte Spielplatz der Tierparkanlage an und ein Zugang zur Hauptgastronomie an der Pelzmühle ist gegeben. Abschließend wird im Rundgang die Domestizierung der Tiere im Mitmach-Bauernhof vorgestellt und durch einen Streichelzoo erlebbar gemacht. Zentral im neuen Tierparkgelände wird es eine gastronomische Einrichtung im afrikanischen Stil einer Lodge mit wechselnden Angeboten geben.
Das Konzept sieht großzügigere Gehege, die Gemeinschaftshaltung verschiedener Tiere und zum Teil begehbare Gehege vor. Die Schwerpunkte werden auf die Erlebbarkeit und die Wissensvermittlung über Tiere, ihre Gewohnheiten aber auch übergreifende Zusammenhänge zwischen Arten- und Klimaschutz, gelegt. Dafür wird verstärkt auf multimediale Techniken gesetzt. Der Eingangsbereich wird komplett neu gestaltet und die Zooschule neu gebaut.
Die stufenweise Umsetzung des neuen Tierparkkonzepts beläuft sich auf insgesamt 39,6 Mio. Euro. Finanziert wird der Masterplan aus Eigenmitteln, Zuschüssen der Stadt oder Fördermitteln, sowie Drittmitteln aus Spenden und Fördervereinsgelder. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten werden im laufenden Betrieb stattfinden.
Die Firma Pluswerte GmbH hatte im Juni 2017 den Zuschlag für die Erarbeitung des Masterplanes mit einem Auftragsvolumen in Höhe von 49.000 Euro netto erhalten.