Städtebauliche Rahmenplanung Zwickauer Straße
Erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung liegen vor
Im Juli waren Bürger*innen aufgerufen, Ideen und Vorschläge zur Weiterentwicklung rund um den Stadtraum der rund acht Kilometer langen Zwickauer Straße – zwischen Kappler Drehe im Osten, Autobahn im Westen, Kappelbach im Norden und Bahnlinie im Süden – einzubringen.
Mit einer Bürgerveranstaltung hatte die Stadt Chemnitz einen Dialogprozess zur gemeinsamen Entwicklung eines städtebaulichen Rahmenplans für die Zwickauer Straße gestartet, der online über das Beteiligungsportal der Stadt Chemnitz fortgesetzt wurde.
Im Befragungszeitraum vom 10. Juli bis 21. August haben sich 332 Teilnehmer an der Online-Umfrage beteiligt. 19 Personen haben online Lieblingsorte bzw. Orte mit besonderem Handlungsbedarf markiert.
Als Mängel bzw. Defizite wurden unsanierte Gebäude, Leerstände, Brachen und verwahrloste Flächen, die ein unattraktives Stadtbild und eine „schlechte Adresse“ schaffen, benannt. Auch das äußere Erscheinungsbild von Gebäuden, eine negative Wahrnehmung durch Autohändler und autoaffine Nutzungen sowie ein fehlendes „Stadtteilzentrum“ und Begegnungsorte wurden kritisiert.
Den Straßenverkehr betreffend wurde die hohe Lärmbelastung durch die Zwickauer Straße, fehlende Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer bemängelt. Weiterhin sei die Straße für Radfahrer unattraktiv. Zudem fehlt den Teilnehmern Straßenraumbegrünung und damit die Aufenthaltsqualität. Es existieren ungestaltete Grünflächen sowie Brach- und untergenutzte Flächen.
Potenziale sahen die Teilnehmer in den großartigen, erhaltenswerten Industriebauten. Die Entwicklung des ehemaligen Braustolz-Geländes wurde positiv erwähnt. Auch das Straßenbahnmuseum hat das Potenzial eines Anziehungs- und Ankerpunktes. Außerdem soll der Charakter und die Besonderheit des Gebiets erhalten werden.
Vorgeschlagen wurde, die Straßenbahn bis Siegmar zu verlängern und den Verkehr nach Möglichkeit zu beruhigen. Weiterhin könnten Naturräume am Kappelbach entstehen, der Zinnpark sowie die Fläche, die für den Südverbund vorgehalten wird, als Freiraumflächen umgestaltet und genutzt werden.
Als nächste Schritte des Dialogprozesses, der Voraussetzung für den Antrag auf Städtebauförderung ist, wird die Beteiligung bis Ende September detailliert ausgewertet und dokumentiert. Das ausführliche Ergebnis wird dann auch unter www.chemnitz.de veröffentlicht.
Die Ergebnisse der Beteiligung werden in die weitere Bearbeitung des Rahmenplans aufgenommen. Erste Entwurfsansätze werden im Oktober 2020 vorgestellt. Ziel ist, im vierten Quartal den Antrag auf Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm zu stellen.