Stadtrat beschließt Änderungen am Ausbau des Chemnitzer Südrings
Die Projekte Südverbund Teil III und V sowie die Überführung Neefestraße „Überflieger“ werden nicht realisiert
Der Stadtrat hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, Teil-Projekte des geplanten Ausbaus des Chemnitzer Südrings nicht zu verwirklichen. Sowohl das Bauprojekt Südverbund Teil III, das das Verkehrsgebiet Neefestraße bis Zwickauer Straße umfasst, als auch das Projekt Südverbund Teil V, bei dem es sich um den Abschnitt von Zwickauer Straße bis Kalkstraße handelt, sollen nicht umgesetzt werden. Beide Projekte werden somit nicht in den Mobilitätsplan 2040 integriert.
Weiterhin wurde beschlossen, den Umbau der Überführung Neefestraße, dem sogenannten „Überflieger“, von einer vier- auf eine zweispurige Fahrbahn sowie entsprechende Baumaßnahmen an den der vor- und nachgelagerten Straßenabschnitten des Südverbundes bzw. der Neefestraße nicht auszuführen. Das Verkehrs- und Unfallgeschehen in diesem Bereich wird durch die Stadt Chemnitz weiter beobachtet und falls es notwendig wird, werden verkehrsorganisatorische Maßnahmen ergriffen. Ziel ist und bleibt, die Verkehrssicherheit der Verkehrsanlage weiter zu erhöhen, um unfallbedingte Unfälle zu vermeiden.
Der Stadtrat begründet seine Entscheidungen wie folgt: Die Projekte Südverbund Teil III und V sind aus verkehrsplanerischer Sicht nicht mehr erforderlich, da mit der Autobahn72 bereits eine hochleistungsfähige Verkehrsverbindung den äußeren Ring vervollständigt und mit der Jänickestraße eine kommunale Straße als Verbindung zwischen Neefestraße und Zwickauer Straße geschaffen wurde.
Zudem werden die Projekte aufgrund ihrer vergleichsweise geringen verkehrlichen Wirkung als nicht angemessen eingestuft. Weiterhin würden die Baumaßnahmen ein Großteil der verfügbaren Investitionsmittel der Stadt Chemnitz erfordern. Diese Umstände sind nicht mit der Philosophie des Mobilitätsplan-Entwurfs 2040 vereinbar, der vorsieht, dass Investitionen in Mobilitäts- und/oder Verkehrsinfrastruktur vor allem dem Umweltverbund zu Gute kommen sollen.
Entwicklungsperspektiven der betroffenen Stadtgebiete
Ein zentrales Ziel bei der Ausarbeitung entsprechender Vorschläge ist, dass quartiersfremder Durchgangsverkehr weitgehend unterbunden werden soll, um die angrenzenden Wohnbauflächen von verkehrsbedingten Immissionen zu entlasten.
Auch bezüglich der Freihalteflächen des Südverbunds III und der Zwickauer Straße existieren konkrete Pläne, diese Flächen für Gewerbeerweiterungen bereitzustellen. Bestehende Vorschläge beinhalten, auf den Freihalteflächen gemeinsam mit der Grünraumentwicklung einen stadtnahen grünen Freiraum mit attraktiv gestalteten öffentlichen Aufenthaltsbereichen zu entwickeln und erlebbar zu machen.