Tierpark trennt sich von seinen Wildschweinen
Afrikanische Schweinepest rückt näher
Der Tierpark der Stadt Chemnitz hat sich vorsorglich von seinem Wildschweinbestand getrennt. Die sieben Tiere im Wildgatter Oberrabenstein, zwei Keiler und fünf Bachen, wurden fachgerecht erlegt. Grund ist die näher rückende Afrikanischen Schweinepest (ASP).
Sollte der Seuchenfall eintreten, müssten die Wildschweine dauerhaft in einem Stall untergebracht werden. Das ist aus Sicht des Tierpark-Teams weder im Sinne des Tierschutzes, noch wäre dies im Wildgatter technisch möglich. Denn es muss davon ausgegangen werden, dass die ASP die Region noch viele Jahre beschäftigen wird.
Die Wildschweinanlage mit der Suhle war bei Jung und Alt beliebt. Welche Tierart künftig die Anlage bewohnen wird bzw. für welche Tierart sie umgebaut wird und wann dies geschieht, ist noch nicht entschieden.
Auch ohne Wildschweine ist das Wildgatter stets ein lohnendes Ziel. Dort leben mehr als 15 Arten, wie zum Beispiel Karpatenluchse, Europäische Wölfe, Wisente und Damwild sowie verschiedene Waldvögel. Wie die Außenanlagen des Tierparks kann auch das Wildgatter unter 3G-Bedingungen besucht werden. Eine Voranmeldung wird empfohlen.
Hintergrund:
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine, also Wild- und Hausschweine, betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. In Sachsen wurde im Oktober 2020 das ASP-Virus erstmals nachgewiesen. Zwischenzeitlich gibt es rund 750 amtliche Nachweise im Landkreis Bautzen, im Landkreis Görlitz und im Landkreis Meißen.
Öffnungszeiten im Winter
Tierpark: 9 bis 16, letzter Einlass 15 Uhr
Wildgatter: 8 bis 16, letzter Einlass 15 Uhr
www.tierpark-chemnitz.de