20.01.2022
Pressemitteilung 33

„Wir bleiben da. 135 Jahre wechselhafte Geschichte der jüdischen Gemeinde in Chemnitz.“


Wanderausstellung ab 24. Januar im Rathaus zu sehen

Ab Montag, dem 24. Januar, ist im Rathaus die Ausstellung „Wir bleiben da. 135 Jahre wechselhafte Geschichte der jüdischen Gemeinde in Chemnitz.“ zu sehen.

„Mit dieser Ausstellung zeigen wir, wer wir sind und was sich unter dem Namen ‚Jüdische Gemeinde Chemnitz‘ verbirgt“, sagt Dr. Ruth Röcher, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz. Bis zum 16. Februar kann die Wanderausstellung im Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Rathauses, Markt 1, besucht werden.

Am 19. November 1885 konstituierte sich die „Israelitische Religionsgemeinde zu Chemnitz“. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts sorgt die einzige jüdische Gemeinde der Stadt heute für etwa 550 Mitglieder mit religiösen und sozialen Diensten. Ihr 135-jähriges Bestehen hat die Gemeinde im November 2020 mit einer Ausstellung im smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz – gefeiert. Der Titel der Ausstellung „Wir bleiben da.“ spiegelt auch das Selbstverständnis der Gemeinde.

Der Historiker Dr. Jürgen Nitsche war an den Recherchen zur Ausstellung beteiligt: „Die Ausstellung zeigt anhand von wenigen Schautafeln, dass sich die Chemnitzer Juden innerhalb kürzester Zeit in der Stadt integrierten, an deren industriellen Aufschwung einen maßgeblichen Anteil hatten und vor allem in der Innenstadt und auf dem Kaßberg ein Zuhause fanden. Sie zeigt auch die Orte ihres rituellen Lebens. Kurzbiografien bedeutender Chemnitzer Juden ermöglichen dem Betrachter, sich ein Bild von der damaligen Welt zu machen. Sie zeigen nicht nur die Dimension der Vernichtung jüdischen Lebens in der Stadt, sondern auch den Neuanfang im Herbst 1945.“

„Wichtig für uns ist es, den Chemnitzern mitzuteilen, dass hier Juden leben und dass viele von uns in der Gemeinde als Mitglieder registriert sind“, ergänzt Dr. Ruth Röcher. „Die Ausstellung zeigt nicht nur die Geschichte der Gemeinde, sondern auch unsere Gegenwart. Zur Zeit der Wende um 1989 lebten nur zwölf Juden in Chemnitz. Durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion vor 30 Jahren wuchs die Chemnitzer Gemeinde auf 600 Mitglieder. Die Mehrheit unserer Mitglieder hat hier ihr Leben aufgebaut: Chemnitz ist ihre neue Heimat geworden. Wir sind selbstbewusst und fühlen uns als einen Teil der Stadtgesellschaft.“

Für das Jahr 2022 hofft Dr. Ruth Röcher, dass sie einiges nachholen können, das im vergangenen Jahr auf der Strecke geblieben ist: „Die Einschränkungen der Pandemie treffen auch unser Religions- und Kulturleben sehr stark. Viele jüdische Feste konnten wir nicht wie gewohnt gemeinsam feiern. Wir hoffen, so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren zu können. Wir möchten den Saal in der Gemeinde zu Ehren des verstorbenen, langjährigen Vorsitzenden der Gemeinde, Siegmund Rotstein, benennen. Die Feier war für das Jahr 2021 geplant und musste wegen der Pandemie verschoben werden. Gerade wegen des Ausfalls von Aktivitäten in den letzten zwei Jahren werden wir dieses Jahr unsere Kinder- und Jugendarbeit verstärken. Geplant ist, Unterricht und Freizeit zu kombinieren und zu intensivieren.“

Vor nunmehr 136 Jahren begann eine Geschichte von Aufstieg und Erfolg, Zerstörung und Vernichtung, mühsamem Wiederaufbau und Umstrukturierung. Eine Geschichte, die vom festen Willen geprägt ist, die Gemeinde zu erhalten.

Die Ausstellung kann mit FFP2-Maske und unter Einhaltung der 2G-Regel besucht werden.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle Stadt Chemnitz

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