Baumaßnahme Grünzug Pleißenbach beginnt
Teil von „Stadt am Fluss“, Interventionsfläche von Chemnitz 2025
Der Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung die Umsetzung von vier der sechs Bauabschnitte am Grünzug des Pleißenbachs beschlossen. Das Gesamtprojekt ist als Teil von „Stadt am Fluss“ eine bedeutende Interventionsfläche von Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025.
Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Altendorf zwischen Beyerstraße und Rudolf-Krahl-Straße ist derzeit durch Brachflächen, Sukzession und einem ökologisch benachteiligten, stark verbautem Naturraum geprägt. Jetzt bietet sich nach dem Rückzug der Bahn die Möglichkeit, ein neues Stück Stadt mit öffentlich nutzbaren Freiräumen sowie weitere Flächen für Wohnen, Gemeinbedarf und Gewerbe zu schaffen; einschließlich Hochwasserschutz.
Im Baubeschluss wurde die Umsetzung folgender Abschnitte auf den Weg gebracht:
- Abschnitt westlich der Rudolf-Krahl-Straße (Industriebrache): Im Zuge der Gewässerplanung soll der Pleißenbach im ersten Bauabschnitt auf Höhe der Brachfläche und eines alten Teiches aufgeweitet, Nebenarme gebildet und der nördlich ankommende Mühlgraben offengelegt werden. Der im westlichen Bereich befindliche Baumbestand bildet neben dem neu entstehenden Bach das Grundgerüst der neuen Anlage und wird größtenteils erhalten. In Nähe des künftigen Radweges werden Natursteinblöcke Sitzmöglichkeiten bieten. Die zentrale offene Wiesenfläche beidseits des Mühlgrabens wird weiterentwickelt und durch Hochstaudenflur als frischer Standort gestärkt. An der Rudolf-Krahl-Straße wird der Baumbestand außerhalb des Gewässerbaufeldes erhalten und am Böschungsfuß zum Pleißenbach ebenfalls eine Hochstaudenflur etabliert.
- Abschnitt Rudolf-Krahl-Straße bis ehemalige Erzberger Straße: Der neue Grünzug Mitte umfasst einen knapp 2,4 Hektar großen Bereich und beinhaltet künftig neben dem gestalterischen Herzstück – der Promenade mit Spielplatz und Aufenthaltsbereichen – wesentliche landschaftliche Elemente sowie Wegeverbindungen mit Rastplätzen, um die Parkanlage zu erschließen und die angrenzenden Stadtteile zu verbinden. Darüber hinaus wird die neue Radwegeverbindung Wüstenbrand – Küchwald in die neue Parkanlage des Pleißenbachgrünzuges integriert. Der Charakter der ehemaligen Bahnanlage soll erhalten bleiben. Extensiv genutzte, wiesenartige und auch sich selbst entwickelnde Bereiche sollen sich durch heimisches, standortgerechtes Saat- und Pflanzgut weiterentwickeln. Entlang der gesamten ehemaligen Gleistrasse werden historische Bahnrelikte (Prellböcke, Stellschienen, Kilometersteine, Masten, etc.) erhalten, wenn nötig aufgearbeitet und in den Grünzug integriert.
- Radweg: Mit dem Erwerb der ehemaligen Eisenbahnstrecke Küchwald-Wüstenbrand 2018 nutzt die Stadt Chemnitz die Chance, die westlichen Vorstadtbereiche und die Chemnitzer Innenstadt über einen rund 13,5 km langen Premiumradweg miteinander zu verbinden. Im heutigen Beschluss handelt es sich um einen 1,04 km langen Teilabschnitt, westlich schließt sich an der Rudolf-Krahl-Straße ein bereits in Bau befindlicher Abschnitt des Radweges an.
- Kompensationsfläche: Das rund 1,3 Hektar große Areal mit Gewerbeumgebung befindet sich in etwa 1,5 km Entfernung zum Planungsgebiet in Rottluff. Aus dem Bebauungsplan resultiert die Entwicklung der Ausgleichsfläche als Maßnahme zum Ausgleich (im Sinne des 1a Abs. 3 BauGB). Hier sollen vorgezogene Maßnahmen des Artenschutzes für die Art Gartengrasmücke erfolgen. Diese Fläche soll durch Neupflanzung von ca. 500 Meter Großsträuchern und einer extensiven Pflege der übrigen Fläche aufgewertet werden.
Zur Entwicklung wurde 2016 ein städtebaulicher Rahmenplan beschlossen, der die Herstellung einer öffentlichen Parkanlage mit Bachrenaturierung und Radwegen als Entwicklungsziel vorsah und die nun schrittweise umgesetzt werden.
In diesem Jahr sollen die Genehmigungsverfahren zu den Teilmaßnahmen/Bauabschnitten erfolgen, die Ausführungsplanungen erarbeitet sowie Fördermittel beantragt werden. Alle Akteur:innen werden auch künftig eng in die Planung einbezogen. Die Bürgerplattform und die Öffentlichkeit werden beteiligt, um möglichst alle Interessen angemessen zu vertreten.