Ist Sport politisch?
Volkshochschule: Vortrag und Diskussion am 11. Oktober, 19 Uhr, TIETZ, Veranstaltungssaal
Am Dienstag, dem 11. Oktober, 19 Uhr sind Interessierte zu einem Vortrag unter dem Titel „Ist Sport politisch?“ und anschließender Diskussion in den Veranstaltungssaal im TIETZ eingeladen. Der Autor und Journalist Ronny Blaschke wird sich mit der Frage, inwieweit politische Aspekte die Sportwelt prägen, auseinandersetzen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen sind online unter www.vhs-chemnitz.de/kurs/w2210120 oder telefonisch unter 0371 488-4343 möglich.
Die Kritik an sportlichen Großveranstaltungen wird immer lauter. Hauptkritik ist die Wahl der Austragungsländer, in denen die Machthaber autokratischer Regime sich mit dem sogenannten „Sportswashing“ positiv darstellen und wirtschaftlich profitieren wollen. In Deutschland mobilisieren sich beispielsweise zahlreiche Fan-Initiativen für einen Boykott der Fußball-WM 2022 in Katar. Dem Regime werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen u. a. während der Bauarbeiten zur Vorbereitung der Weltmeisterschaft vorgeworfen. Organisationen wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) oder der Fußballverband FIFA treten der Kritik an der Auswahl der Austragungsorte entgegen. Sie argumentieren, dass Sport „unpolitisch“ sei und bleiben müsse.
Referent Ronny Blaschke widerspricht dieser Aussage. Seiner Ansicht nach gehören sportliche Großveranstaltungen und Politik seit jeher zusammen und lassen sich nicht klar voneinander trennen. In der Veranstaltung der Volkshochschule wird er mit dem Publikum unter anderem diese Fragen diskutieren: Werden Events wie die WM oder Olympia von Diktatoren instrumentalisiert? Sollte man sie boykottieren? Und welche politischen Bewegungen machen sich den Sport beispielsweise zunutze?
Ronny Blaschke hat Sport- und Politikwissenschaften studiert und arbeitet als freier Journalist hauptsächlich im Bereich Sport und Sportpolitik mit den Schwerpunkten Gewalt, Diskriminierung und Geopolitik. Darüber hinaus ist er Moderator, engagiert sich als Referent in der politischen Bildung. Als Autor beleuchtet er in seinem aktuellen Buch „Machtspieler. Fußball in Propaganda, Krieg und Revolution“, wie die Politik den Fußball instrumentalisiert.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der Volkshochschule Chemnitz im Projekt „Kontrovers vor Ort“.