Aktionstag mit Vortrag, Ausstellung und Angeboten
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November
Am Freitag, dem 25. November, 10.30 Uhr sind Interessierte zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema Femizid in das Stadt-Schau-Fenster im Technischen Rathaus, Friedensplatz 1 eingeladen. Anlass ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, auch englisch Orange Day genannt, ein Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen.
Den Vortrag hält die Rechtsanwältin Susanne Köhler aus Dresden. Sie ist u. a. Vorstandsvorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen und aktiv im deutschen Juristinnenbund. Interessierte Chemnitzer:innen sind dazu herzlich eingeladen.
Am Nachmittag gibt es weitere Angebote für betroffene, ehemals betroffene und interessierte Frauen, so u.a. ein Kreistanz von 13 bis 14.30 Uhr. Außerdem kann eine kleine Ausstellung mit Bildern, die im Rahmen von Präventionsveranstaltungen an Chemnitzer Schulen entstanden sind, besichtigt werden. Es wird Infomaterial ausliegen, zudem stehen die Mitarbeiterinnen der Frauenhilfe für Gespräche bereit. Organisiert wird die Veranstaltung vom Frauenhilfe Chemnitz e.V. und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Pia Hamann.
Hintergrund:
Jede dritte Frau in Deutschland erlebt seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Statistisch gesehen sind das mehr als 12 Millionen Frauen. Jeden Tag versucht ein Mann eine Frau zu töten. Etwa jeden dritten Tag geschieht ein Femizid, wie das BKA ermittelt hat.
Ein Femizid ist ein Tötungsdelikt an einer Frau, ein Mord, Totschlag oder eine Körperverletzung mit Todesfolge, das maßgeblich mit dem weiblichen Geschlecht des Opfers in Zusammenhang steht. Eine offensichtliche Form des Femizids ist der sogenannte „Ehrenmord“, bei dem der Tod einer Frau, die dem Ansehen des Mannes oder der Familie geschadet habe, die „Familienehre“ wiederherstellen soll.
Die häufigste Form des Femizids fällt in den Bereich der Partnerschaftsgewalt. Diese Gewalt innerhalb von bestehenden oder Ex-Partnerschaften ist historisch gewachsen und beruht bis heute auf vermeintlichen Über- und Unterstellungsmerkmalen der Geschlechter. Etwa die Hälfte aller Femizide ist diesem Bereich zuzuordnen und auch viele „Ehrenmorde“ fallen darunter.
Zuweilen geschehen Morde an Frauen auch aus Frauenhass, ohne dass Täter und Opfer in persönlicher Beziehung zueinander standen. So sahen sich beispielsweise die Attentäter von Halle, Winnenden, Christchurch und Toronto ausdrücklich vom Feminismus bedroht.