Neue Plastik für den Bärenbrunnen wird öffentlich gezeigt
Einladung zum Foto-Termin: 8. Dezember, 15 Uhr, Rathaus, Ausstellungsraum
Am Donnerstag, dem 8. Dezember, 15 Uhr wird Baubürgermeister Michael Stötzer im Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Rathauses die neue Skulptur für den Bärenbrunnen präsentieren. Der Metallbildhauer Jochen Müller, der die drei Bärenkinder neu gegossen hat, sowie Sandro Schmalfuß, der sich für den Wiederaufbau des Bärenbrunnens einsetzt, sind ebenfalls anwesend.
Vertreter:innen der Medien sind dazu herzlich eingeladen.
Der Chemnitzer Bärenbrunnen stand von 1914 bis etwa 1960 an der Brückenstraße, Ecke Königstraße (Straße der Nationen), und von etwa 1960 bis 2001 vor dem „Sporthochhaus“ an der Theaterstraße.
Die Plastik der drei Bärenkinder war ein Werk des Bildhauers Otto Pilz (1876 – 1934) aus Dresden und war im Jahr 1914 als Ensemble mit einem Becken aus Muschelkalk als Zierbrunnen auf der Internationalen Baufachausstellung in Leipzig zum ersten Mal öffentlich zu sehen. Auf Initiative des damaligen Chemnitzer Verschönerungsvereins und mit der finanziellen Zuwendung des Chemnitzer Fabrikdirektors Bruno Salzer wurde der Bärenbrunnen für Chemnitz angeschafft. Das Wasserspiel mit den drei Bären entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem beliebten Chemnitzer Original. Die Bären-Plastik galt als künstlerisch so wertvoll, dass sie 1917 im Ersten Weltkrieg und 1940 im Zweiten Weltkrieg nicht für die Metallspende eingeschmolzen wurde.
Mit dem Neubau der Karl-Marx-Städter Innenstadt bekam der Bärenbrunnen um 1960 ein neues Brunnenbecken aus Porphyr und einen neuen Standort vor dem „Sporthochhaus“ an der damaligen Wilhelm-Pieck-Straße. Im Jahr 2000 wurde die Bärenplastik gestohlen. Die verbleibende Brunnenschale und Stele wurden danach abgebaut und eingelagert.
Seit 2014 engagierte sich der Chemnitzer Sandro Schmalfuß für den Wiederaufbau des Chemnitzer Bärenbrunnens. In seiner Sammlung historischer Fotografien und Schmalfilme aus Chemnitz und Karl-Marx-Stadt, die er für das Filmarchiv Chemnitz angelegt hatte, fanden sich auch drei Schmalfilmaufnahmen aus den Jahren 1958 und 1969 sowie eine Reihe von Fotografien und Dias, die den Bärenbrunnen und die verlorene Plastik im Detail zeigen. Seine Idee war es, anhand dieser historischen Aufnahmen die Bären-Plastik neu modellieren und den Bärenbrunnen wieder in der Innenstadt aufzustellen zu lassen.
Mit der Hilfe vieler Spenderinnen und Spendern ist es gelungen, dass der Quedlinburger Metallbildhauer Jochen Müller die Plastik neu fertigen konnte. Der Bronzeguss erfolgte in Marienbad. Im kommenden Jahr soll der Bärenbrunnen an seinem neuen Platz an der Börnichsgasse wieder aufgestellt werden. Die Stadt Chemnitz hat sich dazu mit dem Bauherrn des Neubauprojektes am Getreidemarkt abgestimmt. Die Rebo Consult Ingenieurgesellschaft mbh stellt in dem neuen Gebäude einen Raum für die Brunnentechnik zur Verfügung.
Die neu gegossene Skulptur der drei Bärenkinder wird bis zur Installation an der Börnichsgasse im Rathaus zu sehen sein.