Auf SCHATZsuche im Museum
Museum für Naturkunde Chemnitz: Eine 291 Millionen Jahre alte Liebesgeschichte – Ausstellungsrundgang am 23. Februar, 17.30 Uhr
![Der Skorpion Opsieobuthus tungeri in seinem rekonstruierten Lebensraum am Eingang einer Höhle im Waldboden. Der Skorpion Opsieobuthus tungeri in seinem rekonstruierten Lebensraum am Eingang einer Höhle im Waldboden.](/cimg/img.php?src=/chemnitz/media/aktuell/pressemitteilungen/2022/pd0103_skorpion_zeichnung_frederik_spindler.jpg&w=20)
Foto: Zeichnung von Frederik Spindler
Am Donnerstag, dem 23. Februar, 17.30 Uhr lädt das Museum für Naturkunde Chemnitz Interessierte zu einem Ausstellungsrundgang der besonderen Art mit dem Titel „Auf SCHATZsuche im Museum“ ein. Ausstellungsmoderator Martin Gerner möchte, angelehnt an sein erfolgreiches Programm „A wie Anbändeln“ im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, neugierige Menschen nicht nur durchs Museum, sondern auch zueinander führen.
Dabei fehlt es auch nicht an sinnlichen Genüssen: Das Programm beginnt mit einem Glas Sekt und klingt zwei Stunden später mit südamerikanischem Vulkan-Kuchen aus.
Der Eintritt ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter naturkundemuseum@stadt-chemnitz.de.
„Auf Schatzsuche in Chemnitz“ war der Titel der ersten wissenschaftlichen Grabung des Museums für Naturkunde, die von 2008 bis 2011 in Chemnitz-Hilbersdorf lief. Unter den fossilen Schätzen, die den Paläontologen zu bergen vergönnt war, befanden sich auch zwei Skorpione der neuen Art Opsieobuthus tungeri – die ersten vollständig erhaltenen Skorpione aus dem Perm-Zeitalter weltweit.
Untersuchungen des internationalen Forscherteams zeigten, dass der größte Unterschied zwischen den beiden Exemplaren in der Größe und Form der chemosensorischen Kammorgane bestand, einem Merkmal, das noch heute die Unterscheidung zwischen weiblichen und männlichen Skorpionen ermöglicht. Da Skorpione eigentlich Einzelgänger sind, die sich nur in der Paarungszeit näherkommen, ist eine fossile Liebesgeschichte die wahrscheinlichste Erklärung für diesen Chemnitzer Doppelfund.
Die neue Ausstellungsintervention zeigt die Originalfossilien neben rekonstruierten Modellen und heutigen Skorpionen und gibt über den Fund und die Biologie von Skorpionen Auskunft. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Naturforscher am Museum für Naturkunde Chemnitz gestaltet.
Dabei konnten sich die naturbegeisterten Mädchen und Jungen in verschiedenen Museumsberufen erproben. Als Kuratoren, Gestalter, Vermittler, Wissenschaftler, Präparatoren und Besucherservice begaben sie sich auf eine gemeinsame Themensuche.
In mehreren Workshops erarbeiteten sie eine lange Liste von Fragen wie: Wozu hat ein Skorpion einen Stachel und wozu die Scheren? Warum gehören Skorpione zu Spinnentieren? Woran erkennt man, ob ein Skorpion männlich oder weiblich ist?
Nach intensiver fachlicher Arbeit schrieben die jungen Kuratoren Texte, die Gestalter sammelten und erstellten Bildmaterial, und schließlich wurde die Präsentation gemeinsam vorbereitet.