Chemnitzer Friedenstag 2023
Stadtgesellschaft gedenkt der Bombardierung vor 78 Jahren und der Opfer von Kriegen in der Ukraine und anderen Ländern der Welt
Mehrere Hundert Chemnitzer:innen haben am heutigen 5. März unter dem Motto „Frieden für die Stadt – eine Stadt für den Frieden“ mit Veranstaltungen und Aktionen an die Bombardierung und Zerstörung der Stadt vor 78 Jahren und die Opfer des Zweiten Weltkrieges sowie an die Opfer von Kriegen in der Ukraine und anderen Ländern der Welt erinnert.
Bürgermeister Ralph Burghart begrüßte die Teilnehmer:innen der Hauptveranstaltung auf dem Markt am Abend. In seiner Rede betonte Burghart, wie wichtig das tägliche Ringen um Frieden sei: „Wir mussten lernen, dass Frieden doch nicht selbstverständlich ist. Die schrecklichen Bilder, die seit dem 24. Februar 2022 fast täglich um die Welt gehen, machen betroffen. Das ist verständlich und wichtig. Doch da in der Ukraine und anderen Ländern auf der Welt Waffen und Bomben den Alltag bestimmen, reicht bloße Betroffenheit nicht mehr aus. Es müssen Zeichen gesetzt werden. Zeichen, dass der Volkswille ein anderer ist. Zeichen des Friedens. Wir müssen jeden Tag um Frieden in der Welt, aber auch um Frieden miteinander ringen. Jeder kann auf seine Art und Weise mithelfen, den Frieden zu wahren, dafür einstehen, dass er erhalten bleibt und ihn schützen. Das betrifft nicht nur den Frieden in der Welt, sondern auch den in unserer Stadt, in Chemnitz. Auch wenn es manchmal schwierig ist, müssen wir miteinander reden, den Dialog fördern.“
Gastredner der Veranstaltung war der stellvertretende Bürgermeister der polnischen Partnerstadt Łódź, Alexander Wiecorek. Geprägt von den aktuellen Ereignissen hielt der Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, Christoph Magirius, eine eindrückliche Rede für den Frieden.
Zahlreiche Aktionen der AG Friedenstag und weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure prägten den gesamten Friedenstag in Chemnitz:
Traditionell begann der Tag mit der Gedenkveranstaltung am Vormittag auf dem Städtischen Friedhof. Am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz wurden Kränze niedergelegt, Zeitzeugen berichten von ihren Kindheitserinnerungen der Bombennacht am 5. März 1945.
Der Lauf-KulTour e. V. und der Stadtsportbund Chemnitz e. V. starteten auf dem Neumarkt das Projekt „Friedenszeichen“. Die Läuferinnen und Läufer zeichneten in sportlichen zehn Kilometern ein Friedenszeichen auf den Chemnitzer Stadtplan.
Ab dem Mittag war die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag auf dem Neumarkt präsent und sammelte Friedenswünsche. An Bauzäunen waren verschiedene Ausstellungen zu sehen. Mit Unterstützung der Aktion C zierten erneut Friedensbanner den Marktplatz, die von Chemnitzer Schüler:innen hergestellt worden waren.
Der Chemnitzer Friedenstag endet am Abend traditionell mit einem Friedensgottesdienst in der Stadt- und Marktkirche St. Jakobi sowie dem Gedenkgeläut aller Chemnitzer Kirchen um 21 Uhr.
Weitere Eindrücke des heutigen Tages hier.