Neuzugänge im Tierpark Chemnitz
Verstärkung bei den Kulanen und den Tieflandanoas
Im Tierpark Chemnitz sind neue Tiere in zwei verschiedenen Arten hinzugekommen. Damit werden Zuchtprogramme unterstützt.
Neuer Zuchthengst bei asiatischen Halbeseln
Bei den asiatischen Halbeseln – genauer den Kulanen – im Tierpark Chemnitz ist am 25. April ein neuer Hengst eingetroffen. Er kommt aus dem Zoo Kosice in der Slowakei, wo er am 25. Mai 2017 geboren wurde. Zusammen mit den beiden Stuten „Sansa“ und „Brienne“, die beide im Tierpark Chemnitz geboren sind, besteht die Chemnitzer Kulan-Herde nun aus drei Tieren.
Bei den asiatischen Halbeseln handelt es sich nicht um eine Kreuzung aus Pferd und Esel, sondern um eine eigenständige Art, die gemischte Merkmale aufweist. So sind z. B. die Ohren eher pferde-, der Schwanz dagegen eselähnlich.
Halbesel waren einst über weite Teile Asiens verbreitet, heute existieren nur noch kleine, immer weiter schwindende Restbestände. Als Unterart gelten die Kulane als stark gefährdet. Vornehmlich Bejagung, aber auch die starke landwirtschaftliche Nutzung ihres Lebensraumes bedrohen die Bestände.
Durch Zuchterfolge in zoologischen Einrichtungen können bedrohte Tierarten wie Kulane vor dem Aussterben bewahrt werden. Hier beteiligt sich der Tierpark Chemnitz aktiv an einer Erhaltungszucht. Diese Tierart wird seit über 50 Jahren in Chemnitz gehalten und auch erfolgreich gezüchtet. Da die Tragzeit bei Kulanen ca. elf Monate beträgt, ist im Tierpark frühestens im nächsten Jahr mit Nachwuchs zu rechnen.
Neuer Bewohner beim kleinsten Wildrind
Am 26. April reiste ein neues Tieflandanoa in den Tierpark Chemnitz. Bulle „Palu“ kommt aus dem Berliner Zoo und erweitert den Bestand in Chemnitz auf zwei Tiere. Anoa-Bulle „Belik“ lebt seit 2020 im Tierpark.
Obwohl es sich bei den beiden Bullen um Brüder handelt, werden diese getrennt gehalten, da Anoas strikte Einzelgänger sind. Außerdem sind beide mit jeweils über 20 Jahren schon recht betagt.
Anoas sind die kleinsten der heute noch existierenden Wildrinder. Sie sind auf der Insel Sulawesi beheimatet und kommen in zwei Arten vor. Neben den Tieflandanoas gibt es noch die Berganoas. Bei den Anoas tragen beide Geschlechter nach hinten gerichtete Hörner, die vorwiegend innerartlichen Ritualkämpfen dienen, aber auch anderen Lebewesen gefährlich werden können.
Wie alle Tierarten mit einem kleinen Verbreitungsgebiet sind Anoas besonders von menschlichen Eingriffen in die Natur betroffen und daher stark bedroht. Besonders der Verlust des Lebensraumes sowie die Bejagung setzen der Art zu. Der Bestand in der Wildbahn wird noch auf rund 2500 Tiere geschätzt.
Der Tierpark Chemnitz beteiligt sich bei den Tieflandanoas ebenfalls am Erhaltungszucht-programm, allerdings nicht durch Nachzuchten. Im Masterplan ist die Haltung von Anoas nicht mehr vorgesehen, aber solange in dem Bereich keine Umstrukturierungen stattfinden, werden die vorhandenen Gehege genutzt. Sie sind für die Haltung von zwei Tieren gut geeignet, für Nachzuchten fehlt aber der Platz. Der Tierpark Chemnitz unterstützt also mit der Haltung von zwei älteren Tieren, die nicht mehr für Nachwuchs sorgen können oder sollen, das Zuchtprogramm, da so in anderen Einrichtungen Platz für neue Zuchtpaare und deren Nachwuchs geschaffen wird.
Öffnungszeiten im Sommer:
Tierpark: 9 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr
Wildgatter: 8 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr