Buchvorstellung und Gespräch zum Attentat von Halle
Volkshochschule: am 23. Mai, 19 bis 20.30 Uhr, Veranstaltungssaal, TIETZ
Am Dienstag, dem 23. Mai, von 19 bis 20.30 Uhr lädt die Volkshochschule Chemnitz Interessierte zu einer Buchvorstellung mit Gespräch in den Veranstaltungssaal im TIETZ ein. Anlässlich der 32. Tage der jüdischen Kultur ist dieser Abend dem Gedenken an den Terroranschlag von Halle am 9. Oktober 2019 gewidmet.
Im Mittelpunkt steht das Buch „Halle ist überall – Stimmen jüdischer Frauen“. Es umfasst 20 persönliche Reflexionen zu den schockierenden Ereignissen an jenem Jom-Kippur-Tag vor dreieinhalb Jahren. Zwei Autorinnen des Buches sprechen über ihre Erfahrungen und Perspektiven: die Berliner Journalistin und Fotografin Sharon Adler, die das Buch prägend mitgestaltete, sowie die Chemnitzerin Renate Aris, die in ihrem Beitrag auch ihr Überleben während der Nazizeit schildert.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen sind telefonisch unter 0371 488 4343 oder online möglich.
Am 9. Oktober 2019 versuchte der bewaffnete Extremist Stephan Balliet die Synagoge in Halle anzugreifen. Am höchsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungsfest Jom Kippur, hatten sich dort viele Menschen versammelt. Sie alle wären Opfer des Rechtsterroristen geworden, wenn dessen tödlicher Plan aufgegangen wäre. Stattdessen starben zwei unbeteiligte Menschen, auf die Balliet nach seiner gescheiterten Attacke wahllos geschossen hatte.
Der Schock, den das Verbrechen auslöste, saß tief. Knapp ein Jahr nach den bestürzenden Geschehnissen erschien das Buch „Halle ist überall – Stimmen jüdischer Frauen“. Darin beschreiben 20 jüdische Frauen in sehr persönlichen und bewegenden Texten, was der Terroranschlag von Halle in ihnen ausgelöst hat – eigene Erfahrungen mit Antisemitismus, Ängste, aber auch Hoffnungen. Ergänzt werden die Beiträge mit Fotografien, die für das Jüdisch-Sein der Frauen stehen.
Im Gespräch mit den beiden Mitautorinnen Sharon Adler und Renate Aris werden an diesem Abend das Buch und dessen Anliegen vorgestellt. In diesem Kontext wird zur Diskussion anregt, wie die Mehrheitsgesellschaft couragiert und unmissverständlich Gegenwehr leisten kann, um durch Hass, Antisemitismus und Rassismus motivierte Übergriffe abzuwehren.