Ein Teil der Ausstellung „Sechzehn Objekte – Siebzig Jahre Yad Vashem“ stammt aus Chemnitz

Am Dienstag, dem 24. Januar, nimmt Oberbürgermeister Sven Schulze an der Eröffnung der Ausstellung „Sechzehn Objekte – Siebzig Jahre Yad Vashem“ im Deutschen Bundestag teil.

Die Ausstellung des Freundeskreises Yad Vashem zeigt 16 Objekte aus den 16 Bundesländern Deutschlands. Sachsen ist mit einem Ausstellungsstück einer jüdischen Familie aus Chemnitz vertreten. Gezeigt wird das Klavier der Familie Margulies, das in der Wohnung von Menosze/Menasche Margulies und Ruchel Leija in Chemnitz stand. Am 24. März 1939 verließ die Familie mit dem Flugzeug Deutschland und emigrierte nach Haifa. Ein Schiffscontainer traf kurze Zeit später mit ihren Habseligkeiten ein, einschließlich ihres Klaviers.

„Ich sehe es als ein Wunder, dass der 15-jährige Szalay Margulies aus Chemnitz es geschafft hat, 1939 seine Familie und sein Klavier in Sicherheit zu bringen. Ich bin froh, dass dieses Klavier mit seiner außergewöhnlichen Geschichte für kurze Zeit zurück nach Deutschland kommt. Da Chemnitz sich auf die Kulturhauptstadt Europas vorbereitet, kann ich mir kein passenderes Objekt vorstellen", sagt Ruth Ur, Kuratorin der Ausstellung „Sechzehn Objekte“ und Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem.

Hintergrund: 
Anlässlich des jährlichen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar hat der Freundeskreis Yad Vashem aus Berlin gemeinsam mit der Gedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem/Israel) in diesem Jahr die Ausstellung „Sechzehn Objekte – Siebzig Jahre Yad Vashem“ konzipiert. Die Ausstellung kann vom 25. Januar bis 17. Februar 2023 im Bundestag in Berlin besucht werden. 

In der Ausstellung werden 16 Objekte aus Yad Vashem gezeigt – sie erzählen die Geschichten der Menschen, die mit oft wenig Hab und Gut zur Zeit der NS-Diktatur aus Deutschland flohen. Es sind Gegenstände des alltäglichen Lebens, die Außergewöhnliches erzählen. Dabei stammt aus jedem der 16 Bundesländer jeweils ein Objekt.