Sonderausstellung „Augenblicke von Licht und Schatten – der Tierfotograf Rudolf Zimmermann“
Museum für Naturkunde: Ausstellungseröffnung am 5. Juli, 17 Uhr – Vorabbesichtigung für Medienvertreter:innen von 13 bis 15 Uhr möglich
Am Mittwoch, dem 5. Juli, 17 Uhr sind Interessierte zur Ausstellungseröffnung der Sonderausstellung „Augenblicke von Licht und Schatten – der Tierfotograf Rudolf Zimmermann“ im Museum für Naturkunde Chemnitz im TIETZ eingeladen. Die Ausstellung wird gemeinsam mit der Deutschen Fotothek und dem Verein sächsischer Ornithologen, unterstützt durch das Schloss Rochlitz und private Sammler, präsentiert.
Medienvertreter:innen erhalten die Möglichkeit, sich in der Zeit von 13 bis 15 Uhr einen ersten Eindruck zu verschaffen. Sie sind ebenfalls herzlich zur Eröffnung 17 Uhr eingeladen.
Zur Ausstellungseröffnung wird der ehemalige sächsische Staatsminister für Kultus, Prof. Karl Mannsfeld, als Festredner erwartet. Fachlich führt Marc Rohrmüller von der Deutschen Fotothek in das fotografische Schaffen von Rudolf Zimmermann ein. Musikalisch wird die Veranstaltung von der Flötistin Sabine Petri von der Städtischen Musikschule begleitet.
Die Ausstellung, die vom 6. Juli bis zum 15. Oktober 2023 zu sehen ist, zeigt eine Sammlung von Tier- und Reisefotografien des Naturforschers Rudolf Zimmermann, darunter auch Teile von Zimmermanns Vogeleiersammlung, Publikationen und originaler Fototechnik. Der Naturforscher, der aus Chemnitz stammt, widmete sich in seiner Karriere intensiv der Zoologie und erforschte heimische Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Vögel. Die Bilder von Rudolf Zimmermann wurden in eigenen Veröffentlichungen sowie in Kalendern, Fach- und Lehrbüchern verwendet.
Zur Ausstellung
Zwei Hirschkäfer im Kampf, eine Lachmöwe im Flug, eine Haselmaus mit ihren Jungen auf einem Ast aufgereiht – die Impressionen aus dem Leben der Wildtiere wirken wie Schnappschüsse, die Paparazzi heutiger Tage von Prominenten erhaschen. Dabei sind die zum Teil einhundert Jahre alten Schwarzweißaufnahmen Ergebnis sorgfältiger Studien, denen der Naturforscher Rudolf Zimmermann (1878–1943) sein Leben widmete. Schon als Schuljunge versuchte sich Rudolf, der vom Rochlitzer Berg stammte, im wissenschaftlichen Schreiben und bereitete gemeinsam mit seinen Geschwistern handgeschriebene illustrierte Hefte über das Leben verschiedener Waldtiere vor. Seine erste gedruckte Publikation, die 1901 im Selbstverlag des Autors in Chemnitz erschien, trug allerdings den Titel „Sagen und Mären aus dem Thale der Zwickauer Mulde zwischen Penig und Rochlitz“. Weitere frühe Veröffentlichungen handelten ein Themenspektrum von der Mineralogie und Pilzkunde über lokale Mundartdichtung bis hin zu aktueller Damenkleidung ab. Zunehmend wandte sich Zimmermann jedoch – als Autodidakt – der Zoologie zu, befasste sich mit heimischen Kleinsäugern, Amphibien, Reptilien und Vögeln. 1922 stand er für die Gründung des Vereins sächsischer Ornithologen Pate, fungierte bis an sein Lebensende als dessen Schriftleiter und Organisator der halbjährlich stattfindenden Tagungen.
Als Tierfotograf trat Rudolf Zimmermann nach 1905 in Erscheinung. Zeitlebens nutzte er eine Plattenkamera, die Glasnegative im Mittelformat belichtete; mit dieser scheinbar unhandlichen Technik gelangen dem geduldigen Beobachter exzellente Momentaufnahmen, deren ästhetische Qualität ihm zwischen den beiden Weltkriegen internationale Beachtung einbrachte. Zimmermanns Bilder illustrierten neben eigenen Veröffentlichungen auch Kalender, Fach- und Lehrbücher, und wurden als Diapositiv-Lehrsätze für den Schulunterricht vervielfältigt. Die als Vorläufer der Deutschen Fotothek 1924 gegründete Landesbildstelle übernahm über 3.500 Negative aus Zimmermanns Nachlass.