Warum Insekten Wasserbüffel lieben
Exkursion: Beweidung von Naturschutzflächen mit Wasserbüffeln und die Auswirkungen auf Insekten und die Vogelwelt – am 13. August, 17 Uhr, Euba
Foto: Tim Winkler
Am Dienstag, dem 13. August, ab 17 Uhr sind Interessierte zu einer Exkursion des Umweltamtes der Stadt Chemnitz zum Thema Landschaftspflege durch Beweidung mit Wasserbüffeln eingeladen. Treffpunkt ist der Parkplatz gegenüber der Talsperre Euba. Nach einem Fußweg von ca. 15 Minuten ist der Exkursionsort, das ehemalige Munitionslager an der Eubaer Straße, erreicht. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Führung dauert ca. zwei Stunden.
Beweidung mit Wasserbüffeln in Chemnitz? Für gewöhnlich kennt der eine oder andere den Wasserbüffel aus dem asiatischen Raum, dort werden sie zum Pflügen der Reisfelder eingesetzt. Hierzulande werden Wasserbüffel eher selten, aber aufgrund ihrer Klauenstellung vornehmlich zur Biotoppflege von Feucht-/Sumpfstandorten eingesetzt.
Die Exkursion soll zeigen, wie sich Landschaftspflege durch extensive, naturschonende Beweidung positiv auf den Gebietscharakter auswirkt und wie Insekten und Vögel davon profitieren. Zudem wird aufgezeigt, wie Landwirtschaft und Naturschutz auch miteinander funktionieren können. Landwirt Tim Winkler und Antje Rehnert vom Büschelhof Eibenberg, Benjamin Franke von den Jungen Naturwächtern/BUND e. V. sowie Jens Börner von der Unteren Naturschutzbehörde im Umweltamt der Stadt Chemnitz werden jeweils aus ihrer Sicht berichten und gern Fragen zum Thema beantworten.
Seit 2022 wird die ehemalige militärische Liegenschaft der GUS-Streitkräfte an der Eubaer Straße nahe der Talsperre Euba durch einen Landwirtschaftsbetrieb, den Büschelhof Eibenberg, in Kooperation mit der Naturschutzstation Chemnitz/Umweltamt mit Wasserbüffeln und Schottischen Hochlandrindern extensiv beweidet. Ziel ist, halboffener Biotope zu erhalten und wuchernde Gebüsche zurückzudrängen, um den Lebensraum seltener Pflanzen, Tiere und Pilze zu erhalten.
Offene und halboffene Landschaften wie dieses Gebiet lassen sich durch Beweidung effektiver und kostengünstiger erhalten und fördern als durch mechanische Maßnahmen. Denn anders als beim Mähen grasen die Weidetiere aufgrund der geringen Besatzdichte die Flächen selektiv Stück für Stück ab. Somit entsteht ein naturschutzfachlich hochwertiges Mosaik in der Landschaft, das auch immer genügend Restbestände für heimische Insekten zur Verfügung stellt. Robuste Rassen wie der Wasserbüffel verwerten außerdem minderwertiges Futter wie Schilf, Rohrkolben und auch das dort dominante Landreitgras und eignen sich daher besonders gut für die Pflege dieser Fläche.