Kulturhauptstadt Europas 2025
Baustellenbesuch: Hartmannfabrik wird Herz der Kulturhauptstadt
Dem traditionsreichen Gebäude in der Fabrikstraße, der letzten noch erhaltenen Produktionsstätte des Chemnitzer „Lokomotiven-Königs“ Richard Hartmann, steht Großes bevor: 2025 wird in der Hartmannfabrik das Empfangszentrum für die Gäste der Kulturhauptstadt und die Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie zu finden sein. Schon vorher soll die Kulturhauptstadt Europas 2025 GmbH einziehen, die das Programm des Festjahres plant und gestaltet.
Oberbürgermeister Sven Schulze hat am vergangenen Donnerstag mit dem Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Kulturhauptstadt Europas 2025, Staatssekretär Thomas Popp, und den Mitgliedern der Interministeriellen Arbeitsgruppe Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 (IMAG) die Baustelle besucht und sich über den Stand der Umbauten informiert.
OB Schulze: „Hier haben wir die Gelegenheit, den Bogen von der Tradition in die Zukunft zu spannen. Richard Hartmann hat mit seinen Lokomotiven die Stadt geprägt und nun schaffen wir es, das Gebäude zu retten und so endlich wieder zum Leben zu erwecken. Was hier entsteht ist nachhaltig: Weit über das Jahr 2025 hinaus wird die neue Hartmannfabrik ein Ort der Begegnung sein.“
Staatssekretär Popp: „Ich bin begeistert von dem Engagement, das Stadt und Chemnitzerinnen und Chemnitzer zeigen. So Tradition mit Moderne zu verbinden, ist eine großartige Idee.“ Die regelmäßigen Treffen der IMAG, auch vor Ort, dienten vor allem dazu, die Fortschritte in der Vorbereitung auf das Kulturhauptstadt-Jahr zu begleiten und dies in die Ministerien der Staatsregierung zu tragen.
Hartmannfabrik als Zentrum für 2025
Foto: Ernesto Uhlmann
Läuft weiter alles nach Plan, werden die umfangreichen Umbauarbeiten Ende 2023 beendet sein. Linda Hüttner, Geschäftsführerin des Chemnitzer Bauunternehmens Gunter Hüttner: „Wir freuen uns, Teil dieses einmaligen Projektes für die Stadt zu sein! Unsere Kollegen auf der Baustelle haben richtig Lust, dabei mitzumachen.“ Jedoch schmerze es hin und wieder, historische Substanz entfernen zu müssen, die bei den derzeit noch laufenden Abbruch- und Entkernungsarbeiten zu Tage kommen. So kommen viele Details zum Vorschein, die beim Abtragen des verputzten Mauerwerks sichtbar werden. Die Krananlage, die auf historischen Fotos zu sehen ist, ist jedoch bereits restauriert und wird nach der Fertigstellung als Erinnerung an die ursprüngliche Funktion der Halle wieder ihren Platz finden.
Die Stadt Chemnitz mietet die Hartmann-Fabrik weit über das Kulturhauptstadt-Jahr hinaus von der Unternehmerfamilie Pfeifer, die Eigentümerin der Halle ist. „Wir haben einen Mietvertrag bis 2029 unterschrieben. Damit bekennt sich die Stadt zu einer langfristigen Nutzung", sagt Oberbürgermeister Sven Schulze. Vorstellbar sind dann unter anderem kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen.
Als weitere Stationen standen der Kreativhof Stadtwirtschaft und der Garagen-Campus auf der Zwickauer Straße auf dem Programm der dritten Sitzung der IMAG.
Stichwort: IMAG
Die IMAG ist von der sächsischen Staatsregierung eingerichtet worden, um eine regelmäßige Abstimmung zwischen den beteiligten Ministerien und der Stadt Chemnitz sicherzustellen. Die Leitung liegt bei Staatssekretär Thomas Popp, dem Beauftragten der Staatsregierung für die Kulturhauptstadt bei Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Sächsischen Staatskanzlei.