Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis
Das ehemalige Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz ist als einstiger Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs aufseiten des ostdeutschen Regimes ein wichtiger Erinnerungsort an DDR-Unrecht und deutsche Teilung. Für die meisten der mehr als 33.000 politischen Gefangenen, die zwischen 1962/1963 und 1989 von der Bundesregierung aus der Haft in der DDR freigekauft wurden, ging es von hier aus in die Freiheit. Außerdem diente der Gebäudekomplex als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zuvor der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MGB. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Verfolgtengruppen eingesperrt.
Im Oktober 2023 öffnete im früheren Hafttrakt B ein Lernort mit Dauerausstellung. Im Zentrum stehen Schickale von ehemaligen Haftinsassinnen und Haftinsassen der verschiedenen Zeitabschnitte. Ihre Lebensgeschichten werden in den einstigen Zellen mit Fotos, Dokumenten, Gegenständen und zahlreichen Video-Interviews erzählt. Bereits seit 2017 gibt es den Gedenkort an der früheren Außenmauer des Gefängnisses. Dort sind Mauersegmente und ein Wachturm erhalten geblieben. Ein Außenrundgang über das ehemalige Gefängnisgelände verbindet den Gedenkort und den Lernort miteinander. Er erinnert an die Nutzung des Geländes in der Vergangenheit und an verschwundene Gebäudeteile.
Highlights 2024/2025
Veranstaltungen
Regelmäßig werden öffentliche Führungen angeboten.