Chemnitzer Zeitzeugen: Peter Weinhold

Ich war damals 7 Jahre alt und kann mich sehr gut an diese schreckliche Zeit erinnern.

Wir hatten eine schöne Wohnung auf dem Thüringer Weg. Wegen der sich häufenden Luftangriffe zog meine Mutter mit mir und meiner 3 Jahre jüngeren Schwester (unser Vater war Soldat) 1943 zu unseren Großeltern, die auf der Gartenstraße (heute Kieselhausenstraße) 2 in Rabenstein wohnten. Das war früher ein Brauereigebäude mit einem sehr tiefen, großen, massiven Keller. In Rabenstein gab es nur 1944 einen Luftangriff in unmittelbarer Nähe.

Schon vor dem 5. März gab es in den Nächten sehr oft „Fliegeralarm“, der uns aus dem Schlaf riss und in den Keller schickte. Wir mussten uns dann schnell anziehen und jeder hatte einen kleinen Koffer mit den nötigsten Dingen für einen längeren Aufenthalt im Keller mitzunehmen.

Das schlimmste Erlebnis war der 5. März, obwohl wir nicht unmittelbar betroffen waren. In den ohnehin voll besetzten Keller kamen im Laufe der Nacht viele ausgebombte Menschen aus der Stadt zu uns in den Keller.

Am nächsten Tag ist unsere Mutter auf den Thüringer Weg gelaufen. Unser Haus war von Sprengbomben getroffen, unsere Wohnung war noch unversehrt. Sie überzeugte deshalb einen Fuhrunternehmer, mit ihr am nächsten Tag mit einem Pferdefuhrwerk zum Thüringer Weg zu fahren. Das war sehr schwierig, da es noch an vielen Stellen brannte und die Straßen zum Teil verschüttet waren. Trotzdem schafften es die beiden, bis zur Wohnung vorzudringen. Inzwischen war das Haus aber auch abgebrannt, es war nichts mehr zu holen.

In Erwartung der Feinde (wir wussten zunächst nicht, ob es Russen oder Amerikaner sein würden), haben wir zwei bis drei Wochen im Keller gelebt.

Als wir am Ende des Krieges Mitte Mai in unsere neue Wohnung nach Stollberg umzogen, passte alles, war noch hatten einschließlich meiner Schwester auf einen Handwagen.
 

Hier hat der Zeitzeuge seine Geschichte erlebt:

Zeitzeugen-Broschüren

Der ewige März

Titelbild der Broschüre

Erinnerungen an eine Kindheit im Krieg


Die letzten Zeugen

Die letzten Zeugen

Als das alte Chemnitz im Bombenhagel starb

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayer Statusvereinbarung Cookie-Hinweis 1 Jahr
cc_accessibility Kontrasteinstellungen Ende der Session
cc_attention_notice Optionale Einblendung wichtiger Informationen. 5 Minuten
Name Verwendung Laufzeit
_pk_id Matomo 13 Monate
_pk_ref Matomo 6 Monate
_pk_ses, _pk_cvar, _pk_hsr Matomo 30 Minuten

Datenschutzerklärung von Matomo: https://matomo.org/privacy/