Chemnitzer Türme: Der Hohe Turm | Jakobikirchturm

Zwischen der Jakobikirche und dem Alten Rathaus erhebt sich der Hohe Turm oder Jakobikirchturm – im Kern eines der ältesten Bauwerke der Stadt und über Jahrhunderte hinweg ihr Wahrzeichen. Im Ursprung vielleicht ein Befestigungsturm aus dem 12. Jahrhundert, dient er spätestens seit dem 14. Jahrhundert als Glockenturm der Stadtpfarrkirche und wurde mehrfach erhöht. Als höchstes Bauwerk der Stadt war er außerdem Wach- und Beobachtungsposten und Dienstsitz des Türmers. In seinem Untergeschoss befand sich das feuersichere städtische Archiv.

Wie der Turm im Mittelalter ausgesehen hat, ist nicht überliefert. Nach einem Brand im Jahre 1617 erhielt er eine barocke Haube mit Laterne, die – nach einem Blitzschlag 1746 – durch den Freiberger Zimmermeister Johann Gottlieb Ohndorff in die heutige Form gebracht wurde. Seitdem beträgt die Gesamthöhe 64 Meter. 1749 erhielt die Jakobikirche ein neues, dreistimmiges Hauptgeläut. Die große Glocke, vom Dresdner Gießer Johann Gottfried Weinhold gegossen und knapp 3.000 Kilogramm schwer, befindet sich bis heute in der Glockenstube.

Am 5. März 1945 brannte der Turm gemeinsam mit der Jakobikirche und dem Alten Rathaus aus. Die ungesicherte Ruine stürzte Anfang Februar 1946 nach Süden hin ab und begrub einen Teil des Rathauses unter sich. Die in voller Höhe stehen gebliebene nördliche Turmhälfte musste daraufhin gesprengt werden. Nach reichlich sechshundert Jahren war das Bauwerk damit aus dem Stadtbild verschwunden.

Im Zuge des Wiederaufbaus des Alten Rathauses konnte bis 1949 der Unterbau des Turms einschließlich der Glockenstube rekonstruiert werden. Den 32 Meter hohen Stumpf deckte ein flaches Notdach, das zunächst als Provisorium konzipiert war, letztlich aber über 30 Jahre lang Bestand hatte. Erst im Jahre 1986 konnte die endgültige Wiederherstellung in Angriff genommen werden. Das Achteckgeschoss mit der früheren Türmerwohnung wurde aufgemauert und der Umgang neu angelegt. Parallel dazu entstand auf dem Markt die neue Haube mit Laterne nach barockem Vorbild als schiefergeckte Stahlkonstruktion. Am 26. September 1986 wurde sie per Kran auf den Turmschaft gehoben. Damit war die historische Turmgruppe im Stadtzentrum nach über vier Jahrzehnten wieder vollständig.

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