Stolpersteine in Chemnitz
Verlegeort:
Altendorfer Straße 7
Stolperstein-Verlegung am:
6. Mai 2021
Lebensweg
Der Kommunist Max Anton Schuster gehörte einer Widerstandsgruppe in Chemnitz an. Er wurde am 29. Juli 1878 in Cunnersdorf geboren. Mit seiner Ehefrau Ida Rosa, die er im Jahr 1902 geheiratet hatte, wohnte er in der Vorstadt Altendorf. Als gelernter Dreher war er bis 1933 im Deutschen Metallarbeiterverband organisiert. 1939 fand er eine Arbeit im Werk Rößlerstraße der Auto Union A-G., die sich in dieser Zeit mit ihren Werken in Sachsen und Berlin einschließlich der vielen Zulieferbetriebe zu einem bedeutenden Rüstungskonzern entwickelte.
Um den wachsenden Arbeitskräftebedarf zu sichern, wurden zu Kriegsbeginn polnische und sowjetische Zwangsarbeiter im Werk eingesetzt, die in einem stillgelegten Fabrikgebäude an der Straßburger Straße sowie in Baracken auf dem Betriebsgelände untergebracht wurden. Bereits in den ersten Kriegsjahren bildete sich in dem Werk in Altchemnitz eine Widerstandsgruppe, die auch Verbindungen zu den Zwangsarbeitern hatte. Zentren waren die Ankerwickelei, der Werkzeugbau, die Reparaturabteilung, sie hatten außerdem Verbindungen zu anderen Widerstandsgruppen in Chemnitz und Siegmar-Schönau.
Max Schuster und weitere Mitglieder der Gruppe wurden im Herbst 1944 verraten und verhaftet. Sie wurden von der Gestapo und im Gefängnis auf dem Kaßberg verhört. Vier Personen wurden nach zwei Wochen entlassen, die anderen in verschiedene Konzentrationslager überführt. Max Schuster wurde am 1. Dezember 1944 mit fünf weiteren Personen (unter anderem Walter Malecki) mit einem Bahntransport der Staatspolizeistelle Chemnitz in das KZ Flossenbürg überstellt. Er erhielt die Haftnummer 37966. Einige Tage später wurden die Häftlinge nach Leitmeritz (tsch. Litomerice) verbracht. Dort hatte das KZ Flossenbürg am 25. März 1944 das größte Außenlager errichtet.
In der böhmischen Stadt befand sich das Werk ELSABE der Auto Union A-G., in der ab Ende 1944 unterirdisch Panzermotoren hergestellt wurden. Der vorherige Tunnelbau oblag der SS, die Tausende von KZ-Bau-Häftlingen zum tödlichen Einsatz brachte. Körperlich geschwächte Häftlinge wurden bei mangelhafter Ernährung und kaum gesundheitlicher Betreuung durch die SS-Bewacher zu Tode geschunden. Zu ihnen gehörte neben Walter Malecki, für den am 7. Oktober 2008 bereits ein Stolperstein in der Stadt verlegt wurde, auch Max Schuster.
Hier liegt der Stolperstein für Max Schuster:
Stolpersteine in Chemnitz
Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: in Chemnitz werden seit 2007 jährlich Stolpersteine verlegt.
Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.
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