Ausbruch der Newcastle Krankheit bei gehaltenen Tauben im Stadtgebiet Chemnitz
Impfempfehlung für Tauben
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Am 14. Januar 2021 wurde in einem Brief-Taubenbestand im Stadtteil Markersdorf die Newcastle Krankheit (ND) amtlich festgestellt. Im Nationalen Referenzlabor (Friedrich-Loeffler-Institut) wurde das Aviäre Orthoavulavirus-1 vom Taubentyp nachgewiesen. Hierbei handelt es sich um einen Vertreter der aviären Paramyxoviren. Die Newcastle Krankheit oder auch bekannt unter Paramyxovirose ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird behördlich bekämpft.
Die ND kommt in vielen Ländern in Zentral- und Südamerika, Asien, Mittlerer Osten und Afrika endemisch vor. Aber auch in Europa werden immer wieder Ausbrüche der ND gemeldet. Für Hühner und Truthühner besteht in Deutschland eine gesetzliche Impfpflicht.
Das Virus ist hoch ansteckend und kann neben den Tauben viele andere Vogelarten (z.B. Hühner, Wachteln, Gänse, Wildvögel) infizieren.
Die Infektion führt je nach Virusstamm zu sehr schweren Krankheitsverläufen mit plötzlicher und sehr hoher Sterblichkeit. Es sind aber auch sehr milde Verläufe bis zum vollständigem Ausbleiben von Krankheitsanzeichen möglich. Typische Anzeichen bei Tauben sind Durchfälle, Orientierungsschwierigkeiten wie plötzliches Stehenbleiben, gegen die Wand laufen, Stolpern oder Verfehlen des Futterkornes beim Picken. Weiter werden auch Halsverdrehen, einseitige Lähmungen der Flügel und Beine mit daraus resultierender Flugunfähigkeit beobachtet.
Infektionen des Menschen sind selten, mit in der Regel milden Krankheitsanzeichen und treten meist nach intensivem Tierkontakt auf.
Die Erkrankung des Geflügels verursacht erhebliches Leid für das Einzeltier und zum Teil hohe Verluste im Bestand. Als einzige wirksame Bekämpfungsmaßnahme gegen die ND hat sich die regelmäßige Schutzimpfung der Tauben gegen das Virus bewährt.
Das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt der Stadt Chemnitz empfiehlt daher Haltern von Tauben, dringend regelmäßig ihren gesamten Bestand impfen zu lassen.