Hochwasserlage in Chemnitz bleibt angespannt
Helfer im Dauereinsatz – Kein Unterricht am Montag – Rund 40 Straßen gesperrt
Die Hochwasserlage in der Stadt bleibt auch am späten Sonntagabend angespannt. Weiterhin gilt der ausgerufene Katastrophenalarm. Die Chemnitz (Pegel um 23.30 Uhr: 3,76 Meter) und die Zwönitz (2,72 Meter) befinden sich in der Hochwasserwarnstufe 4, der höchsten Warnstufe. Die Würschnitz befindet sich noch in Stufe 3 (2,24 Meter). Beide Flüsse und die Gewässer zweiter Ordnung, Kappelbach (1,32 Meter) und Pleißenbach (1,51 Meter), sind teilweise über die Ufer getreten.
Insgesamt war die Feuerwehr seit Samstagabend mit Berufsfeuerwehr und allen Freiwilligen Feuerwehren sowie Polizei im Dauereinsatz. Außerdem waren ebenso THW, ASB und DRK mit zahlreichen freiwilligen Helfern und Polizei im Einsatz. Insgesamt wurden in der Nacht zum Sonntag 150 Einsätze registriert, weitere 180 Einsätze kamen am Tag dazu. 20 Personen mussten bis zum Abend evakuiert werden. Schwerpunkte des Einsatzgeschehens lagen in Erfenschlag und Einsiedel sowie entlang der Flussabschnitte, die im Laufe des Sonntags über die Ufer getreten waren.
Am Bürgertelefon meldeten sich 110 Personen als freiwillige Helfer, die die Freiwilligen Feuerwehren in Erfenschlag, Glösa, Adelsberg und Klaffenbach beim Befüllen von Sandsäcken unterstützten. Insgesamt wurden seit Beginn des Hochwassers rund 40 Tonnen Sand verteilt worden.
An allen Chemnitzer Schulen findet am Montag kein regulärer Unterricht statt. In allen Einrichtungen wird eine Notfallbetreuung abgesichert. Die Grundschulen in Harthau und Klaffenbach bleiben am Montag geschlossen. Für die Harthauer Grundschüler, deren Eltern keine alternative Betreuung absichern können, wird in der Gastsstätte “La Rustica” eine Notbetreuung angeboten. Die Notbetreuung für die Klaffenbacher Grundschule findet in der Turnhalle in der Adorfer Straße statt. Die Schulen informieren auch die Eltern direkt.
Alle erreichbaren Kindertagesstätten sind geöffnet. Aufgrund der Hochwassersituation bleiben die Kitas Gustav-Freytag-Straße, Schulstraße und die Kita in Einsiedel geschlossen. Vor Ort wird am Montagmorgen über alternative Betreuungsmöglichkeiten informiert.
Die Landeshochwasserzentrale und der Deutsche Wetterdienst warnen weiterhin vor weiteren, teils ergiebigen Regenfällen, so dass nach wie vor mit einer weiteren Verschärfung der Lage zu rechnen ist. Die Abfüllstellen für Sandsäcke sind noch aktiv: Bei den Freiwilligen Feuerwehren Erfenschlag (Dr.-Karl-Wolf-Straße 1), Glösa (Bornaer Straße 205) sowie in Klaffenbach gegenüber der Firma Baufeld und bei Kran Walther in Adelsberg erhalten Bürgerinnen und Bürger bei Bedarf Sandsäcke.
Zahlreiche Straßen mussten wegen des Hochwassers und des Dauerregens gesperrt werden, am Sonntagabend betraf dies noch rund 40 Straßen. Neu hinzugekommen sind die Markersdorfer Straße zwischen Parkstraße und Reichsstraße sowie am Südring, die Fabrikstraße in Höhe Hartmannhalle, die Hartmannstraße, die Matthesstraße zwischen Fritz-Matzschke-Straße und Leipziger Straße. Autofahrer sollten auch die Hinweise vor Ort beachten. Im Internet wird jeweils aktuell informiert.
Einschränkungen gibt es auch auf den Strecken der CVAG und der Citybahn (Linie 522). Details sind unter www.cvag.de und www.city-bahn.de zu finden.
Das Stadtbad, das vom Hochwasser ebenfalls betroffen war, muss bis auf weiteres geschlossen bleiben.
Alle Chemnitzer Flüsse werden ständig beobachtet und regelmäßig kontrolliert. Bürgerinnen und Bürger an den Gewässern sind aufgerufen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und sich weiterhin über die Wetter- und Hochwasserlage zu informieren. Die Stadtverwaltung lässt das Bürgertelefon unter der Rufnummer 0371 488-3344 aufgrund der großen Nachfrage auch über Nacht geschaltet, an das sich Ratsuchende wenden können. Beim Bürgertelefon gingen am Sonntag bis 23 Uhr mehr als 3500 Anrufe ein.
Es wird darum gebeten, dass die Notrufnummer sowie die Leitstelle der Feuerwehr nur für Personen in Gefahr und medizinische Notfälle angerufen wird. Mit allen anderen Fragen wenden sich Bürgerinnen und Bürger bitte ans Bürgertelefon.
Wer nach Personen sucht, kann sich zudem unter 0371 70080113 ans Kreisauskunftsbüro wenden.
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