Leimringe an Eichen fangen Raupen ein
Pd0698 Leimringe
Foto: Silva Wackwitz, Mitarbeiterin der unteren Forstbehörde im Grünflächenamt, beim Anbringen der Leimfallen.
Foto: Silva Wackwitz, Mitarbeiterin der unteren Forstbehörde im Grünflächenamt, beim Anbringen der Leimfallen.
Im von Eichen dominierten Wald Am Schnellen Markt und im Zeisigwald hatten Raupen des Kleinen und Großen Frostspanners im Frühjahr die Baumkronen kahl gefressen, so dass besorgte Waldbesucher bereits um das Überleben der Bäume bangten. Die Raupen hatten sich dann Ende Mai zur Verpuppung in den Boden zurückgezogen. Kurze Zeit später, mit dem Johannistrieb Ende Juni, waren dann selbst kahl gefressene Bäume wieder belaubt, so dass sich Spaziergänger jetzt an ihrer herbstlichen Färbung erfreuen können.
Nach dem Schlupf der Schmetterlinge Anfang Oktober beginnen nun die flügellosen Weibchen an den Stämmen der Eichen empor zu kriechen, um in den Kronen ihre Eier abzulegen, aus denen im nächsten Frühjahr erneut Raupen schlüpfen. Im Zuge eines Standardverfahrens zur Frostspanner-Überwachung wurden jetzt in einem Rot-Eichenbestand im Zeisigwald Leimringe angebracht, um die hinauf kriechenden Weibchen abzufangen. So kann Ende Dezember, zum Abschluss der Leimringüberwachung, abgeschätzt werden, mit welcher Intensität im kommenden Frühjahr die Frostspannerraupen die Eichenkronen befallen werden.
Dieses Monitoring hilft Forstwirten die Saatgut-Ernte des Folgejahres abzuschätzen. Auch wenn die Raupen ganze Bäume kahl fressen, braucht es keine Giftkeule zu ihrer Bekämpfung. Denn einerseits sind die leicht zu erbeutenden Raupen eine ideale Vogelnahrung, andererseits entwickeln die Bäume mit einem zweiten Austrieb – dem so genannten Johannistrieb – einen wirksamen Schutz gegen Kahlfraß.
Der Name des Waldschädlings ist übrigens darauf zurückzuführen, dass die Flugzeit der Falter im Herbst etwa zeitgleich mit den ersten Nachtfrösten einsetzt.
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Stadt Chemnitz
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