70 Jahre verheiratet: Elfriede und Harri Müller feiern das Jubiläum der „Gnadenhochzeit“

Gegenseitige Achtung und Sorge um den Partner – das ist nach Aussage von Elfriede und Harri Müller das Geheimnis ihrer langen Ehe. Immerhin 70 Jahre haben beide nun schon miteinander verbracht und davon waren nicht alle nur glücklich.

Mitten im Krieg, am 30. Oktober 1943, schlossen sie den Bund fürs Leben, nachdem sich die beiden gebürtigen Chemnitzer 1939 im Gasthof Neugablenz kennen gelernt hatten. Elfriede Müller, geborene Riedel, arbeitete zu dieser Zeit als Stenotypistin bei der Stadt Chemnitz. Harri Müller, damals bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse beschäftigt, wurde im September 1940 zum Kriegsdienst eingezogen. 1944 kam er schwer verwundet durch einen Granatsplitter wieder nach Hause. Die Eheleute erlebten mit ihrem 1944 geborenen Sohn die Bombardierungen von Chemnitz im Februar und März 1945, verloren dabei Hab und Gut.

 

Zwei Kinder, fünf Enkelkinder und acht Urenkel gehören heute zur Familie. Auch wenn sich das Jubelpaar stets über Besuch freut und voller Interesse alle Neuigkeiten der Enkel und Urenkel verfolgt, meistert es seinen Alltag größtenteils selbständig und organisiert sich Hilfe für den Haushalt. Besonders wichtig ist beiden die tägliche Zeitungslektüre, mit der sie sich auf dem Laufenden halten über alles, was in Chemnitz und der Welt vor sich geht. Dabei spielt der Sport auch eine wichtige Rolle: Als ehemaliger Fußballer verfolgt Harri Müller die Spiele des Chemnitzer FC und freut sich, dass eine seiner Urenkelinnen als aktive Fußballerin in seine Fußstapfen tritt.

 

Gefeiert wird der 70. Hochzeitstag gemeinsam mit der Familie in der Wohnung des Jubelpaares. Dies entspricht so ganz dem Wunsch von Elfriede und Harri Müller, die sich in ihren eigenen vier Wänden wohl fühlen und noch möglichst viele Jahre gemeinsam hier verbringen wollen.