Chemnitz trifft Karl-Marx-Stadt
Programm auf dem Neumarkt am 31. Mai 2015 ab 14 Uhr
Am 1. Juni 1990 erhielt die Stadt nach 37 Jahren Karl-Marx-Stadt den ursprünglichen Stadtnamen Chemnitz zurück. In einem Bürgerentscheid im April 1990 sprach sich die Mehrheit der Bevölkerung für den Stadtnamen Chemnitz aus. Daraufhin beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 1. Juni 1990 mit großer Mehrheit die Rückbenennung.
Seit diesem Tag trägt die Stadt wieder ihren historischen Namen Chemnitz. Reden über Chemnitz und Karl-Marx-Stadt: Über dieses Jubiläum soll mit den Chemnitzerinnen und
Chemnitzern gesprochen werden. Unter dem Titel »Chemnitz trifft Karl-Marx-Stadt« lädt ein Veranstaltungsprogramm für kommenden Sonntag, dem 31. Mai auf dem Neumarkt zum Zuhören und Miterzählen ein.
Neumarkt wird zur Plaudermeile
Ab 14 Uhr werden Zeitzeugen, darunter Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Eberhard Langer und der Organisator des Bürgerentscheids, Claus Modaleck, berichten, wie aus Karl-Marx-Stadt wieder Chemnitz wurde. Einen Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre bietet ein anschließendes Speed-Dating, bei dem Zeitzeugen und Akteure alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer zum Gespräch einladen. Dabei wird der Neumarkt zur größten Plaudermeile der Stadt. Unterstützt und übertragen wird die Veranstaltung von Radio T. Ab 16.30 Uhr nimmt Stadtführerin Martina Wutzler die Besucher mit auf einen Architektur-Rundgang und plaudert zur Stadtentwicklung von Chemnitz in den vergangenen 25 Jahren. Der Rundgang dauert etwa anderthalb Stunden und kostet sieben Euro pro Person.
„Es gibt keine andere Stadt in Deutschland die eine solche Namensgeschichte hat“, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Die Rückbenennung vor 25 Jahren ist ein starkes Stück Demokratiegeschichte: Die Bürgerschaft entschied selbst über den Stadtnamen. Die Friedliche Revolution hatte diese Entscheidung möglich gemacht. Jeder hat sofort etwas zu erzählen, erinnert sich an Erlebnisse, Details, Begegnungen. Ich bin gespannt auf die Gespräche.“
Vorgestellt wird an diesem Tag auch eine neue Publikation mit teilweise unveröffentlichten Dokumenten: „Zwei Namen, Eine Stadt. Spurensuche zur Rückbenennung von Karl-Marx-Stadt in Chemnitz«. Diese wird erstmals und kostenlos bei der Veranstaltung auf dem Neumarkt verteilt.
Publikation „Zwei Namen, eine Stadt“
Die Broschüre erzählt auf 25 Seiten Geschichten aus der Stadt von der Umbenennung 1953 und ihrer Rückbenennung im Jahr 1990. Verwendet wurden unter anderem bisher unveröffentlichte Fotos von Helmut Pfeifer, aus dem Archiv von Claus Modaleck. Weiteres Material stammt vom Stadtarchiv Chemnitz, der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und weiteren Zeitzeugen. Akteure der Rückbenennung erzählen von ihrem Antrieb, von ihren Gefühlen, Zwiespälten und Leidenschaften. Interviewpartner waren unter anderem
Türmer Stefan Weber (es war eines seiner letzten Interviews), Ehrenbürger und ehemaliger Superintendent Christoph Magirius, der ehemaliger Oberbürgermeister Dr. Eberhard Langer,
der Organisator des Bürgerentscheids Claus Modaleck und Manfred Hastedt, Leiter Umweltzentrum – stellvertretend für die vielen Wendeprojekte, die in den vergangenen 25 Jahren entstanden sind.
Auch als kostenloser Hörbuch-Download
Die Geschichte der Rückbenennung wird es auch zum Hören geben. „Zwei Namen, eine Stadt – Eine akustische Zeitreise zur Um- und Rückbenennung von Chemnitz“ wird ab Sonntag als kostenloser Hörbuch-Download auf den Online-Kanälen der Stadt angeboten. Interviewpartner in diesem Feature war unter anderem Claus Modaleck.
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Stadt Chemnitz