30.06.2015
Pressemitteilung 345

Morgenstadt-Initiative startet


Gemeinsamer Auftakt mit TU Chemnitz und der Fraunhofer-Gesellschaft

Chemnitz siegte neben Prag und Tiflis im weltweiten Wettbewerb „Morgenstadt City Challenge“ der Fraunhofer-Gesellschaft. Als Morgenstadt kann sich Chemnitz langfristig in einem Netzwerk von Wissenschaft, Industrie und Politik etablieren sowie bedeutende Partner und Ressourcen für Nachhaltigkeitsprojekte finden.

Da die Stadt und die TU Chemnitz dieses Projekt gemeinsam erfolgreich auf den Weg gebracht haben, luden sie nun auch gemeinsam mit Fraunhofer zur Auftaktveranstaltung der Morgenstadt-Initiative am gestrigen Montag in das Projekthaus METEOR der TU Chemnitz ein – etwa 60 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur waren anwesend.
 
„Chemnitz hat hier eine große Chance erhalten, ein wissenschaftlich fundiertes Nachhaltigkeitsprofil zu erhalten und zu schärfen – nicht jede Stadt hat das“, stellt TU-Rektor Prof. Arnold van Zyl die Bedeutung des Morgenstadt-Ansatzes heraus. Kerngedanke der Morgenstadt ist, umsetzungsorientiert zu arbeiten, konkrete Maßnahmen mit Fraunhofer für die Stadt zu entwickeln. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig betont, dass es beim Morgenstadt-Ansatz zunächst um gemeinsame Ideen geht, um eine neue Form der Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz und weiteren Partnern. „Ich wünsche mir, dass wir hier alle gemeinsam zu Ergebnissen kommen, die die Stadt noch weiter voranbringen und die wir in die Stadtpolitik einbringen können.“ Das Projekt Morgenstadt bietet damit die ausgezeichnete Möglichkeit zukünftiger Kooperation mit der TU Chemnitz für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt. Es stellt eines der zentralen Projekte der jüngst fortgeschriebenen Kooperationsvereinbarung zwischen TU und Stadt dar.
 
Nach den Begrüßungen von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, Rektor Prof. Arnold van Zyl hat Projektleiter Bernd Bienzeisler vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Stuttgart den Morgenstadt-Ansatz präsentiert und über den konkreten weiteren Ablauf informiert. Bienzeisler stellte heraus: „Der Morgenstadt-Ansatz wird nicht immer Antworten auf alle Fragestellungen geben.“ Es handelt sich vielmehr um einen kooperativen Ansatz als Netzwerk zu Entwicklung gemeinsamer Projekte. Zentrale Fragen sind, wo die Stadt derzeit stehe und wie die handlungsfähige Stadt der Zukunft aussieht.
 
Das Projekt startet mit einer umfassenden Stadtanalyse anhand von über 80 Handlungsfeldern des Morgenstadt-Modells, unter anderem in den Bereichen Governance und Planung, Wirtschaft, Mobilität und Verkehr oder Energie und Ressourcen. In den nächsten Wochen werden die Forscher von Fraunhofer gemeinsam mit Stadt und der TU Chemnitz die zu Chemnitz verfügbaren Daten und Statistiken, einzelne Konzepte und Programme erfassen und entsprechend einzelner Handlungsfelder auswerten. Dabei werden Stärken und Schwächen ermittelt sowie Handlungsbedarfe und Potenziale festgestellt. Grundlage hierfür ist das sogenannte Morgenstadt-Modell.
 
In der zweiten Oktoberhälfte wird dann ein zweiwöchiger „City Lab“ stattfinden, eine Art Laboratorium vor Ort in Chemnitz, mit Interviews, Gruppengesprächen und einzelnen Werkstätten mit zentralen Chemnitzer Akteuren. „Wir wollen hier die Stadt gemeinsam als Labor betrachten, gemeinsame Vorhaben mit allen Partnern vor Ort entwickeln“, so Bernd Bienzeisler. Daraus werden dann im kommenden Jahr, wieder vor Ort mit Chemnitzer Beteiligung, konkrete mögliche Maßnahmen, eine Roadmap, entwickelt. Hier stehen dann die Chancen gut, mögliche Fördermittel zu akquirieren.
 
In einem anschließenden Publikumsgespräch standen zudem Prof. Angelika Bullinger-Hoffmann, Leiterin der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz, sowie als externer Experte Herr Prof. Noennig von der TU Dresden, Professur Wissensarchitektur, zur Verfügung. „Nichts begeistert so sehr wie Begeisterung“, so Prof. Noennig. Er bezog sich hier auf den Geist einer jeweiligen Stadt, eines urbanen Raumes und stellte die Fragen, wo eine Begeisterung herkomme, ob diese herstellbar sei, es möglich sei, hierfür Impulse zu setzen. Bspw. die gemeinsame Entwicklung von Zukunftsbildern biete eine Chance hierzu. Das könne die Morgenstadt mit leisten.
 
Frau Prof. Bullinger-Hoffmann betonte, dass es an der TU Chemnitz in der Forschung wie beispielsweise bei der Entwicklung multimodaler Verkehrssysteme und der Elektromobilität sehr vielversprechende Ansätze gebe.
Auch die Rückmeldungen der Gäste zeigten, dass Chemnitz große Potenziale hat, sowohl im Bereich der Forschung wie auch dem Leichtbau oder der Textilforschung, als auch im kulturellen Bereich, bei weichen Faktoren, die nicht messbar sind. Die Morgenstadt bietet entsprechend die Chance, dieses alles mit einzubeziehen und neue Ansätze gemeinsam zu entwickeln. „Bei der Morgenstadt sind Möglichkeiten vorhanden, mal etwas anders zu machen und zu gestalten“, so Prof. Bullinger-Hoffmann.
 
Rektor Prof. van Zyl stellte heraus, dass es eine gewisse Gruppe an Menschen sei, eine kreative Klasse, die die Stadt voranbringt und ausmacht. Bedeutende Frage ist, wie wir an diese Klasse herankommen, als Treiber von Stadtentwicklung. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig ergänzt, dass wir in Chemnitz bereits eine Schicht an jungen kreativen Menschen haben, die anwächst und die die Stadt als Gestaltungsraum erkannt hat, die erkannt haben, wieviel Wert es ist, unfertigen und gestaltbaren Raum zu haben. „Ich möchte diese Leute weiter ermutigen, etwas auszuprobieren. Wir brauchen genau diese Kreativen.“ Dabei könne man Räume und Möglichkeiten schaffen, es aber nicht verordnen.
 
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig hofft, dass die Morgenstadt genau hierzu beitragen kann und darüber hinaus Impulse für notwendige gesellschaftliche Vermittlungsprozesse bietet. Denn zukünftig bedeutende Fragestellungen werden für sie insbesondere die eines gemeinsamen Zusammenlebens sein bspw. im Hinblick der aktuellen Zuwanderung, die Entwicklung einer gemeinsam Basis hierfür, einer notwendigen Akzeptanz für Entwicklungen einer immer schnelllebigeren Zeit.
 
Kontakt: Ansprechpartner für weitere Anregungen und Ideen ist Projektkoordinator Dr. Urs Luczak (urs.luczak@stadt-chemnitz.de, Tel.: 0371 488-1555).
 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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