In einem akademischen Festakt hat die Philosophische Fakultät der TU Chemnitz der Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, in Anerkennung ihrer Verdienste um Kunst und Kultur am Donnerstagabend die akademische Würde eines doctor philosophiae honoris causa verliehen.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig gratuliert zur Verleihung der Ehrendoktorwürde: „Ingrid Mössinger zeichnet eine charmante Hartnäckigkeit aus, die sie so erfolgreich sein lässt. Mit genialen Konzepten, Instinkt und Empathie für die Welt als Ganzes arbeitet sie für ihre Museen. Über Jahre hat Ingrid Mössinger große, international Aufsehen erregende Ausstellungen in die Stadt geholt: Picasso et les femmes, die Peredwischniki, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Andy Warhol und viele, viele andere. Und sie hat es geschafft, die Grafiken von Bob Dylan zum ersten Mal weltweit auszustellen – in Chemnitz. Ihr Werk ist es, dass Chemnitz sich seiner Stärken als kreativer, industrieller, moderner Lebensraum bewusst ist.“
Ergebnis der unermüdlichen Arbeit von Ingrid Mössinger ist auch – neben weiteren erlesenen Stiftungen und Sammlungen wie beispielsweise der Sammlung Loebermann, die sie nach Chemnitz holte – das Museum Gunzenhauser: Seit 2007 ist die hochkarätige Sammlung der Klassischen Moderne in Chemnitz zu sehen.
„Ingrid Mössingers Erfolgsgeheimnis ist: ohne Grenzen denken“, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Im universellen Sinne maßlos sein. Hartnäckig bis zur Penetranz. Virtuos im Umgang mit ihren Gesprächspartnern. Charmant und gewinnend. Geduldig, aber entschlossen. Weltgewandt. Mit einem untrüglichen Gespür für einmalige Gelegenheiten. Und der Unerschütterlichkeit, sich immer wieder in Projekte zu stürzen, die einen langen Atem und Kraft brauchen. Dank dieser Kombination gelingt es Ingrid Mössinger auf bezaubernde Weise, Menschen für ihre Ideen, die Kunst und für Chemnitz zu begeistern“, so Barbara Ludwig. „Es ist ihre unvergleichliche Gabe, der Kunst Raum zu schaffen. In unserer Wahrnehmung und in unserem Leben. Im Bild unserer Stadt und für unser Selbstverständnis. Von Herzen sage ich im Namen der Chemnitzer Bürgerschaft und ganz persönlich: Danke. Und herzlichen Glückwunsch.“
Ingrid Mössinger stammt aus Schwaben und wirkt seit fast 20 Jahren als Museumsdirektorin in Chemnitz. Seit 2005 ist sie Generaldirektorin der Kunstsammlungen mit dem Museum Gunzenhauser, dem Carlfriedrich Claus-Archiv, dem Schloßbergmuseum und dem Van-de-Velde-Museum in der Villa Esche. Sie studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Ethnologie und Philosophie in Frankfurt am Main und war Direktorin der Kunstmesse „Art Frankfurt“. Ingrid Mössinger organisierte den deutschen Auftritt bei der Biennale in Sydney.
Für ihre Arbeit wurde Ingrid Mössinger vielfach ausgezeichnet und ist unter anderem Ritter der französischen Ehrenlegion, Trägerin des Ritterkreuzes des dänischen Dannebrogordens sowie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. 2010 wurden die Kunstsammlungen Chemnitz von der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes zum „Museum des Jahres“ gekürt.
