Verkehrssicherheitspflicht macht das Fällen von Pappeln an der Stollberger Straße nötig
Rund 25 Anwohner kamen gestern zu einer Informationsveranstaltung in die Begegnungstätte „Lebensfreude“ im Heckert-Gebiet und ließen sich vom amtierenden Leiter des Grünflächenamtes Peter Börner, vom Abteilungsleiter Grünanlagenunterhaltung Andreas Streich und von Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk über notwendige Fällungen von 400 Pappeln an der Stollberger Straße informieren. Dieser mittlerweile etwa 40 Jahre alte Baumbestand an der Stollberger Straße zwischen Straße Usti nad Labem und Scheffelstraße muss aus Verkehrssicherheitsgründen entfernt werden.
Die Pappeln hatte man in den 1970er Jahren zu dicht gepflanzt, so dass die Gehölze gegenseitig um Nahrung, Wasser und Licht konkurrieren. Sie entwickelten über die Jahre ein ungünstiges Verhältnis von Höhe und Durchmesser und bilden deshalb oft Totholz aus.
Auch ihr Standort an einer Böschung trägt dazu bei, dass die Bäume nicht genügend Wurzeln für einen sicheren Stand ausbilden können.
Die Frage der Anwohner, warum man den Baumbestand nicht nur auslichte, konnten die Fachleute erschöpfend erläutern: „Würde man einzelne Bäume herausnehmen, so böten die restlichen weit mehr Angriffsfläche für Windböen und könnten so zur Gefahr für Passanten und Fahrzeuge werden“, erläutert Grünflächenamtsmitarbeiter Andreas Streich.
Da Pappeln ohnehin mit etwa 40 Jahren ihre natürliche Vitalitätsgrenze erreichen, kommt die Stadt nun nicht nur ihrer Verkehrssicherungspflicht nach, sondern gestaltet den etwa 700 Meter langen Straßenrand im Heckert-Gebiet in diesem Herbst durch andere Gehölze neu.
Wünschenswert seien Bäume, die Kronen von rund 15 Metern ausbilden. Diese haben nicht nur einen ästhetischen und gestalterischen Aspekt im Wohngebiet. Gleichzeitig filtern solch große Bäume auch mehr Feinstaub aus der Luft. Lärmminderungen seien jedoch durch Straßenbäume kaum zu erzielen, erklärte Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk.
Die bei Behörden vorgeschriebenen Ausschreibungsverfahren stehen nun an. Dem Wunsch von Anwohnern, keine Allergie auslösenden Gehölze wie beispielsweise Birken an dieser Stelle zu setzen, will die Stadt Rechnung tragen. Vorstellbar sei zum Beispiel die Pflanzung von Bergahorn-Bäumen. Wie viele neue Gehölze letztlich an Stelle der Pappeln stehen werden, dies muss jetzt nach Baumart und Wachstum noch ermittelt werden.
Je nach Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens und der von Firmen abgegebenen Gebote
soll der Pappelbestand entweder noch vor der beginnenden Vogelbrut Ende Februar bis in den März hinein gefällt werden, oder aber im Herbst nach der Vegetationszeit. Somit kommt die Stadt auch ihrer Naturschutzverpflichtung nach.
Wann genau diese Arbeiten an der Stollberger Straße beginnen und welche Verkehrsbehinderungen damit einhergehen, darüber wird die Stadt in einer Pressemitteilung gesondert informieren.
Informationen
Stadt Chemnitz