Baustellenbegehung an der Alten Aktienspinnerei:
Abbruch beendet, Ausbau kann beginnen
Brühl: Rund 20 Millionen Euro investiert – rege Bautätigkeit am Brühl – Sanierungsvorhaben schreiten voran – Verkehrskonzept wird umgesetzt – Raum für verschiedene Nutzergruppen
Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland hat sich heute gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sowie dem Prorektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Andreas Schubert, über den Stand der Baumaßnahmen an der Alten Aktienspinnerei in Chemnitz informiert.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Der Brühl ist bereits im besten Sinne Baustelle und damit auf einem ausgezeichneten Weg zu einem lebendigen Quartier – die Einrichtung der Zentralbibliothek wird dem Boulevard einen weiteren Entwicklungsschub geben. Die Technische Universität war und ist Impulsprojekt für die Entwicklung des Brühls und eines innerstädtischen Universitätsquartiers.“
Unterdessen ist auch in der Nachbarschaft der künftigen Universitätsbibliothek eine rege Bautätigkeit zu beobachten: Die Aktivitäten von Investoren und Eigentümern bezüglich des Kaufs und der Entwicklung von Gebäuden rund um den Boulevard haben sich derart positiv entwickelt, dass in den nächsten Jahren der größte Teil saniert sein wird. So wurden seit 2011 rund 20 Millionen Euro an Investitionen in Gebäude und Infrastruktur gesteckt. Insgesamt stehen gut 5,5 Millionen Euro an Fördermitteln im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms SOP zur Verfügung.
Seit 2011 wurden bereits 15 Gebäude in den Karrees am Brühl saniert, neun weitere Gebäude befinden sich derzeit im Ausbau, unschwer zu erkennen an den zahlreichen Baustellen, und weitere ca. 25 werden in den nächsten Jahren bis 2017/18 saniert – so viel ist bereits durch einzelne Eigentümer in Planung. Freie Gebäudebestände sind kaum mehr vorhanden. Immobilienwirtschaftlich ist der Brühl ein großer Erfolg – die Strategie der gemeinsamen Entwicklung ist hier aufgegangen. Insbesondere das gemeinsame Engagement des Brühlmanagements, der aktiven Projektträger vor Ort, der Eigentümer und das Förderprogramm SOP sind es, die diese Entwicklung möglich machten.
Parallel werden am Brühl Maßnahmen im öffentlichen Raum ergriffen. Einzelne Baumpflanzungen und Umgestaltungen in Seitenstraßen sind bereits erfolgt, weiter geht es ab Frühjahr nächsten Jahres mit der Umsetzung des Verkehrskonzeptes und der weiteren Gestaltung des Boulevards. Der Charakter des Boulevards bleibt erhalten trotz Befahrbarkeit – entstehen wird eine verkehrsberuhigte Zone eines Nebeneinanders der verschiedenen Verkehrsteilnehmer, von Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern. Die Podeste werden umgestaltet, Teile der Umfassungsmauern abgetragen, um eine Barrierefreiheit und eine Öffnung der Terrassen zum Boulevard zu erzielen.
Aber der Brühl ist nicht nur Projekt einer baulichen Entwicklung. Anliegen ist es, ein lebendiges Quartier der Möglichkeiten zu schaffen. So wurden verschiedene andersartige Nutzungskonzepte sowie kreative Ansätze unterstützt und gefördert, bspw. die Brühlpioniere mit ihrer Wohngenossenschaft am Brühl 67 und 69, die europäische Kunstgemeinschaft mit einem derzeit entstehenden Künstlerhaus am Brühl 67, das Musikkombinat als Zentrum der Musikwirtschaft, ein Gründerzentrum für junge Unternehmer an der Georgstraße oder die Begegnungsstätte Inspire direkt am Brühl.
Und mit einzelnen verbleibenden Gebäudebeständen sollen nun auch weiterhin gemeinsam mit Initiativen und Projektträgern andersartige Nutzungskonzepte ermöglicht werden. Dies können Künstlerhäuser, kreativwirtschaftliche Nutzungen oder gemeinschaftliche Wohn- und Arbeitsformen sein. Entsprechend sind insgesamt sieben Projekthäuser der GGG vorgesehen.
Die nächsten Jahre am Brühl werden entscheidend sein – Hauptaugenmerk liegt nun in der Vermarktung von Wohnungen, in der Entwicklung weiterer Projekte sowie im Ansiedeln von Gewerbe, Einzelhandel und Gastronomie.
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Stadt Chemnitz