Asylkonzept der Stadt Chemnitz

Der Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung das Asylkonzept der Stadt Chemnitz als 1. Fortschreibung des Unterbringungs- und Betreuungskonzeptes beschlossen.

Die Leitlinien der Arbeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern in der Stadt Chemnitz und Ziele sowie Verfahrensweisen wurden im März 2015 mit Beschluss des Konzeptes zur Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern in Chemnitz beschrieben und definiert.

Da sich seither beim Thema Asyl eine vorher nicht abzuschätzende Dynamik entwickelt hat, die mit neuen Aufgaben bzw. geänderten Anforderungen für die Stadt Chemnitz einhergeht, wurde die Überarbeitung dieser Grundlagen und Leitlinien erforderlich.

Da die Inhalte des Konzeptes über die reine Unterbringung und Betreuung hinausgehen, erhielt dies den Titel "Asylkonzept". Folgende wesentlichen Änderungen bzw. neuen Schwerpunkte ergeben sich für die Stadt Chemnitz:

Unterbringung
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat bislang keine offizielle Prognose zu den in der Bundesrepublik 2016 erwarteten Asylantragstellungen veröffentlicht. Daher plant die Stadt Chemnitz in diesem Jahr derzeit keine neuen Gemeinschaftsunterkünfte. Vielmehr sollen die vorhandenen Einrichtungen bei Bedarf moderat aufgestockt werden. Das Ziel bleibt auch weiterhin, die Asylbewerber vorrangig dezentral im Stadtgebiet unterzubringen.

Insgesamt leben 2.715 Personen (Asylbewerber und Angehörige mit Ansprüchen nach anderen Gesetzen sowie anerkannte Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis in Wohnheimen und im dezentralen Wohnen I) in kommunaler Unterbringung. Davon leben 347 Personen (12,8 %) in Gemeinschaftsunterkünften und 2.368 Personen (87,2 %) in Wohnungen. Der Stadt Chemnitz wurden mit Stand 22.04.2016 in diesem Jahr 542 Asylbewerber neu zugewiesen.

Integration
Die Integration der Asylbewerber rückt immer mehr in den Fokus. So wurden neben der Einrichtung und Betreibung von Clearinghäusern zur Unterbringung und Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer beispielsweise bereits im vergangenen Jahr an verschiedenen Grundschulen und Horten Integrationsbegleiter eingestellt, um die Eingliederung der Flüchtlingskinder in den Schulalltag zu unterstützen. Zudem wurden an Schulen mit Vorbereitungsklassen für Ausländer, Aussiedler und Asylbewerber (VKA-Klassen) verstärkt Schulsozialarbeiter eingesetzt; ab diesem Jahr ist dies für alle Schulen mit VKA-Klassen vorgesehen.

Zur besseren Vernetzung von Menschen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren möchten, wurde die zentrale Koordinierungsstelle Ehrenamt im Bereich Asyl (KEBA) als Anlauf- und Kontaktstelle geschaffen. Interessierte können sich an Irina Hilbert, Caritasverband für Chemnitz und Umgebung e. V., Reitbahnstraße 23, 09111 Chemnitz, Tel.: 0371 83 44 56 70, Fax: 0371 83 44 56 43, E-Mail: ehrenamt-asyl@caritas-chemnitz.de wenden.

Weitere nunmehr konzeptionell untersetzte Themen sind beispielsweise die Ausweitung gegenseitiger Kennenlernangebote in den Stadtteilen, die Durchführung anlassbezogener Anwohnerversammlungen oder die Überarbeitung des Internetauftrittes.

Ziel der Stadt Chemnitz ist es, die bereits geleisteten Integrationsaufgaben in den einzelnen Bereichen zukünftig noch besser miteinander zu verzahnen und konzeptionell zu untersetzen.
 

Asylkonzept der Stadt Chemnitz