05.09.2016
Pressemitteilung 491

Tag des offenen Denkmals in der Stadt Chemnitz
am 11. September 2016


Der Tag des offenen Denkmals am 11. September 2016 steht mit "Gemeinsam Denkmale erhalten" ganz im Zeichen des gemeinschaftlichen Handelns.

Ein breites öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung unseres erhaltenen baukulturellen Erbes erwuchs in den vergangenen Jahrzehnten erst langsam. Zu sehr war man im Westen in der Nachkriegszeit und in den Jahren des Wirtschaftswunders mit der Schaffung von neuen Infrastrukturen, Absatzmärkten und gesellschaftlichem Wohlstand beschäftigt, als dass sich mehr als eine Handvoll Fachleute öffentlich für Denkmalschutz und Denkmalpflege einsetzten. Grundlegend änderte sich dies - parallel zu anderen politischen Entwicklungen -, als der Europarat im Jahr 1975 das Europäische Denkmalschutzjahr ausrief. Für dessen Umsetzung und Kommunikation wurde eigens das bis heute aktive Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz gegründet. In der ehemaligen DDR setzten sich Bürgerinnen und Bürger bereits sehr früh ehrenamtlich für die Erhaltung gefährdeter Bausubstanz ein. Dies geschah parallel zur staatlichen Denkmalpflege über den Kulturbund und oft durchaus im Einvernehmen mit der in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkten Denkmalpflege der DDR, die der Doktrin des Zentralkomitees folgen musste. Obwohl die zur Verfügung stehenden Baumaterialien und Geldmittel knapp waren, konnten auf diese Weise viele kostbare historische Bauten vor dem Abriss bewahrt werden.

Der Tag des offenen Denkmals ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie es gelingen kann, diese Kräfte zu vereinen und zu einem großartigen Erfolg für die Wahrnehmung und Anerkennung der engagierten Arbeit Vieler für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zu machen. Denn ohne das Zusammenspiel von Vereinen, Initiativen, Eigentümern, Gemeinden, amtlicher Denkmalpflege, diverser anderer Planungspartner und Fachleuten wie Architekten, Restauratoren oder qualifizierten Handwerkern werden Denkmale nur selten erhalten.

"Gemeinsam Denkmale erhalten" bedeutet, sich bewusst zu machen, wer einen in dem Anliegen unterstützen kann, historische Bauten zu erhalten. Allianzen müssen gebildet, Potenziale erkannt werden. Wir erleben tagtäglich, wie sich Menschen mit enormer Begeisterung, ehrenamtlichem Engagement, Fachwissen und Geldmitteln für unsere gebaute Umwelt einsetzen. Dass sich dieser Einsatz für alle lohnt, zeigen die vielen großartigen Geschichten und Aktionen von Vereinen, Verbänden, Schulen, Nachbarschaftshilfen, Kirchengemeinden, Kommunen und vieler mehr, die sich für die Erhaltung von bedrohtem Kulturerbe stark machen.

Die Stadt Chemnitz hat dieses Thema gern aufgegriffen und bietet unter Mitwirkung von Vereinen, Firmen und Privatpersonen ein abwechslungsreiches Programm.

Die Eröffnungsveranstaltung des Tages des offenen Denkmals der Stadt Chemnitz findet um 10.30 Uhr in der Städtischen Musikschule, Gerichtsstraße 1 statt.

Der Baubürgermeister der Stadt Chemnitz, Michael Stötzer, die Hausherrin und Leiterin der Städtischen Musikschule, Nancy Gibson, sowie Thomas Morgenstern, Abteilungsleiter der Denkmalschutzbehörde Chemnitz, werden die interessierten Bürger und Gäste begrüßen und  einführende Worte zum Thema des Denkmaltages und dem Objekt Musikschule bringen. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnungsveranstaltung durch Schüler der Städtischen Musikschule Chemnitz.

 

Abb.1 Musikschule Origbefund

Das Gebäude der heutigen Städtischen Musikschule wurde um 1881 von einem geschäftstüchtigen Anwalt auf dem Pfarrlehen zu St. Pauli errichtet. Im Erdgeschoss war ein großes Restaurant eingeordnet, dessen Zugang an der verbrochenen und stattlich geschmückten Gebäudeecke lag. Eine gute Geschäftsidee, im Hinblick auf das kurz vorher fertiggestellte große Gerichtsgebäude gegenüber. Der gesamte Restaurantbereich war vollflächig im Stil des Historismus an Wänden und Decke ausgestaltet. Über eine geschwungene gusseiserne Treppenanlage mit Auftritten aus Eichenbohlen gelangt man in das 1. Obergeschoss, wo sich die Wohnung des Besitzers befand. Während der Bombardierung von Chemnitz wurde das Objekt nur leicht beschädigt und wurde danach als sowjetische Schule genutzt und ab den 1980er Jahren als städtische Musikschule. In Bauetappen begann ab 1999 die Dach-und Fassadensanierung und es folgte 2014 – 15 der Anbau eines modernen Konzertsaales. Bei den Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss in den vergangenen Jahren wurden originale Stuckfassungen an einer Decke und farbige Ausmalungen freigelegt und teilweise ergänzt.

Die Musikschule ist am Denkmaltag von 10.30 bis 13 Uhr geöffnet. Nach der Eröffnungsveranstaltung, ca. ab 11 Uhr beginnen Führungen durch das Objekt.

 

Abb.2 Küchwaldbühne
  • Küchwaldbühne

Die Freilichtbühne im Küchwald wurde 1956 – 63 auf den Trümmern der kriegszerstörten "Küchwaldschänke" im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) nach Plänen des Chemnitzer Architekten Roland Hühnerfürst aus dem Jahre 1954 erbaut.  Sie nimmt mit ihrem Gebäudeensemble mit markantem Turm und großer Freitreppe eine exponierte Stellung an der großen Festwiese ein. Das Bauensemble ordnet sich ein in die neoklassizistisch geprägte traditionelle Nachkriegsarchitektur. Das ursprüngliche Gebäudeensemble war streng symmetrisch geordnet und mit zwei Türmen geplant. Der Zuschauerbereich ist in Form eines antiken Amphitheaters angelegt worden. Nach langem Leerstand und teilweisem Verfall der Anlage haucht der  2009 gegründete Verein der Küchwaldbühne e. V. dem Objekt sehr erfolgreich wieder kulturelles Leben ein und erreichte große Fortschritte in der behutsamen Denkmalsanierung.

Die Küchwaldbühne ist am Denkmaltag von 14 bis18 Uhr geöffnet. Führungen zur Geschichte und Gegenwart werden um 14, 15 und 16 Uhr durch den Verein der Küchwaldbühne e. V. angeboten.

Um 17 Uhr findet auf der Küchwaldbühne das diesjährige Abschlusskonzert des Tags des offenen Denkmals mit dem Jazz Trio Volker Braun statt.  Die Musiker um den mehrfach ausgezeichneten Oboisten und Jazzpianisten Volker Braun werden dabei das Publikum vor traumhafter Naturkulisse begeistern.

 

Abb.3 Union Galeriehalle
  • Ehemalige Fabrikhalle UNION, Ulmenstraße / Ahornstraße

Die dominante, am Hang zum Kaßberg gebaute dreischiffige Galeriehalle ist das letzte bauliche Zeugnis der einst an diesem Standort ansässigen Werkzeugmaschinenfabrik UNION. Die Baupläne erarbeitete 1911 – 12 das Architekturbüro Zapp & Basarke.

Bauherr war der Unternehmer David Gustav Diehl, der 1852 eine mechanische Werkstatt gründete, aus welcher dann die UNION als eine der frühen Werkzeugmaschinen-Fabriken in Deutschland hervorging.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet und ging später in das Werkzeugmaschinenkombinat "Fritz Heckert" über. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde die Firma privatisiert und es erfolgte eine Neugründung der Werkzeugmaschinenfabrik UNION in Chemnitz an der Clemens-Winkler-Straße.

Seitdem steht die alte Fabrikanlage an der Zwickauer Straße leer und wurde bis 1998 Stück für Stück abgebrochen. Nur der stattliche Baukörper an der Ulmenstraße blieb als Industriedenkmal erhalten. Wechselnde Besitzer, jahrelanger Leerstand und unterlassene Baupflege verursachten einen stark verschlissenen Zustand.

Die Intenta GmbH, der Spezialist für Bildverarbeitung, Objekterkennung und Datenfusion, ist seit kurzem neuer Eigentümer des Objektes und öffnet am 11. September 2016 erstmals die alte Maschinenfabrik Union für die Öffentlichkeit. Von 12 bis 17 Uhr ist das Denkmal für Besucher zugänglich. Dabei stellt sich das Chemnitzer IT-Unternehmen Intenta vor und verschafft Einblicke in die Geschichte und die zukünftige Gestaltung des alten Fabrikbaus.

Eine Fotoausstellung zum Thema verlassene Industriestandorte und der Infostand mit Kinderprogramm des Baufinanzierungspartners Volksbank Chemnitz runden das Programm ab. Führungen werden nach Bedarf angeboten durch Vertreter der Intenta GmbH und ab 14 Uhr auch durch Thomas Morgenstern von der Denkmalschutzbehörde Chemnitz.

 

Abb.4 Teufelsbrücken 2016 Teilsaniert
  • Die sogenannten „Teufelsbrücken“ im Zeisigwald, Dresdner Straße 230

Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Beutenbergbruch, dem ersten Schotterbruch im Zeisigwald, Porphyrschotter für den Straßenbau gewonnen. 1797 wurde die Chemnitzer Steinmetzinnung gegründet, woraufhin sich Hilbersdorf und der Zeisigwald zum Zentrum der Chemnitzer Natursteingewinnung entwickelten. Im 19. Jahrhundert wuchs aufgrund des industriellen Aufstieges der Stadt Chemnitz der Bedarf an Baustein rasant an. So wurden mehr und mehr Brüche im Zeisigwald erschlossen. Um 1880 wurde auch der Bau der sogenannten „Teufelsbrücken“ veranlasst. Diese dienten als Grabenverbau der Abstützung der senkrechten Wände, zwischen denen die Zufahrtsstraße in den damaligen Findewirthschen Steinbruch (später: Ratssteinbruch) angelegt wurde. Der Verbau erfolgte in zwei Abschnitten und besteht natürlich aus Porphyrtuff-Quadern. Direkt neben der Zufahrt befindet sich das 1869 erbaute, als Porphyr-Haus Dresdner Straße 230 bekannte Haus des damaligen Obermeisters der Chemnitzer Steinmetzinnung Findewirth , später von Steinmetzmeister Otto übernommen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es durch die Eisenbahnanbindung mit dem Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge eine Konkurrenz zum einheimischen Porphyrtuff.

Mit Unterstützung der Denkmalschutzbehörde werden die z.T. baufälligen Teufelsbrücken durch den Freundeskreis des Museums für Naturkunde Chemnitz e. V. seit 2012 saniert.

Am Denkmaltag werden von 10 bis 16 Uhr Führungen durch Knut Nestler und Hans Werner nach Bedarf durchgeführt. Der Treffpunkt Dresdner Straße 230 wird ausgeschildert.

Als Rahmenprogramm wird eine „Geologische Führung durch den alten Findewirth-Steinbruch“ mit Bernd Tunger angeboten.

 

Abb.5 Schillingsche Figuren
  • Schillingsche Figurengruppen der 4 Tageszeiten und Schloßteichpark

Die „Schillingschen Figuren“ der Vier Tageszeiten stehen in diesem Jahr wiederholt im Fokus des Denkmaltages. Die Skulpturengruppen sind Bestandteil der denkmalgeschützten Sachgesamtheit Schloßteichpark. Sie wurden 1868 von Johannes Schilling geschaffen. Schilling lebte von 1826-1910. Er wurde in Mittweida geboren, studierte an der Kunstakademie in Dresden und war als Architekt und Bildhauer in Dresden tätig. Die Figurengruppen, ursprünglich für die große Treppe der Brühlschen Terrasse in Dresden geschaffen, wurden 1898 der Stadt Chemnitz geschenkt und standen von 1918 – 28 auf dem Königsplatz (heute Theaterplatz), bis zum Bau des „Chemnitzer Hofes“.  Nach der Erweiterung der Schloßteichanlagen durch Stadtbaurat Fred Otto fanden sie 1938 dort ihren neuen Standort.

Der Verein der Gästeführer Chemnitz engagiert sich für eine Schrifttafel an der Skulpturengruppe und hat Kontakte zu Nachfahren von Johannes Schilling hergestellt.

Am Denkmaltag werden um 14 Uhr Mitglieder des Vereins der Gästeführer Chemnitz historische und aktuelle Informationen zu den Schillingschen Figuren geben. Unterstützt werden sie von Bettina Schülke, Mitarbeiterin der Denkmalschutzbehörde Chemnitz, die zu einem anschließenden Spaziergang im Schloßteichpark, u.a. mit Informationen zum Pavillon, einlädt.

 

Abb.6 Maschinenhaus Stw Ii Hilb
  • Technikmuseum Stellwerke II und III mit Seilablaufanlage, Hilbersdorf

Auch zum  diesjährigen Denkmaltag bietet der seit Jahren engagierte Förderverein „Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ e.V. wieder Führungen in den Stellwerken II und III zur Geschichte der Seilablaufanlage und einen historischen Wagenablauf auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes an.

Das inzwischen museal genutzte Stellwerk III, wie auch das mit Bundesmitteln geförderte
2013 – 14 sanierte Stellwerk II mit Maschinenraum werden im Mittelpunkt der Führungen stehen. Es gibt Präsentationen der Antriebsmaschine der Seilablaufanlage und des Leonhardsatz. Der Förderverein „Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ e.V. wurde für sein besonderes denkmalpflegerisches Engagement im Oktober 2014 mit dem Sonderpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz ausgezeichnet.

Geöffnet: 10 bis 16 Uhr, Führungen 10.30, 13 und 14.30 Uhr durch den FÖV „Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ e.V.

 

Abb.7 Straba Depot Kappel
  • Straßenbahndepot Kappel, Zwickauer Straße 164

1880 beantragte der Engländer William Roebuck die Lizenz zur Betreibung einer Pferde-Straßenbahn in der Stadt Chemnitz. Diese wurde ihm auf 35 Jahre erteilt und erklärt das eigenwillige englische Spurmaß. Die erste Linie führte vom Hauptbahnhof zur Nikolai-Brücke (heute: Falkeplatz) und weiter nach Kappel, wo das Hauptdepot eingerichtet wurde. Bereits zwei Jahre später ging das Unternehmen in die Dortmunder „Deutsche Lokal-und Straßenbahngesellschaft“ ein, die dann 1890 mit Einführung der Elektrifizierung mit der Berliner AEG zur „Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft“ fusionierte. 1893 lief dann die erste Chemnitzer Elektrifizierte Straßenbahn. 1908 übernimmt die Stadt für 10,5 Mio. Reichsmark den Chemnitzer Straßenbahn-Betrieb. Bis 1910 wird im Hauptdepot Kappel die noch heute als Museum erhaltene achtgleisige Fahrzeughalle erbaut. Weitere Betriebshöfe werden in der Folgezeit in Altendorf, Altchemnitz und am nördlichen Sonnenberg errichtet.

Der Gesamtkomplex des Straßenbahndepots und Betriebshofes Kappel wurde 2009 nahezu vollständig unter Denkmalschutz gestellt, nachdem die große Fahrzeughalle und neun Trieb-und Anhängefahrzeuge bereits seit 1980 unter Denkmalschutz standen. Viele der heute zumeist leer stehenden Gebäude und Anlagen sind mit der Entwicklungsgeschichte der Chemnitzer Straßenbahn eng verbunden.

Der Verein der Straßenbahnfreunde e.V. plant in den nächsten Jahren weitere Gebäude für die Restaurierung und Ausstellung historischer Straßenbahnen und Autobusse baulich zu sichern und zu nutzen.

Das Objekt ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Verein der Straßenbahnfreunde e.V. bietet 10.30, 12.30 und 14.30 Uhr Führungen durch das Areal an. Weiterhin werden Fahrten mit der Schmalspur-Straßenbahn angeboten. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

 

Abb.8 Schoenherrfabrik Maxlouis
  • Schönherr-Fabrik, Schönherrstraße 8

Die Schönherr-Fabrik am Fuße des Schloßbergs befindet sich auf dem historischen Standort der ehemaligen Spinnmühle von Wöhler & Lange, gegründet 1799. Nach deren Auflösung wurden der Standort seit 1834 durch Maschinenbaumeister J. G. Haubold weitergenutzt und erweitert, welcher später in die Sächsische Maschinenbau-Compagnie einging.

Die Sächsische Webstuhlfabrik  wurde 1851 von Louis Schönherr & Ernst Seidler in Altchemnitz gegründet und bezog 1854 die Gebäude der Maschinenbau-Compagnie in Schloßchemnitz. 1857 war Louis Schönherr alleiniger Besitzer der Webstuhlfabrik. Es folgte eine kontinuierliche Erweiterung des Maschinenbau-Unternehmens von Louis Schönherr zur Sächsischen Webstuhlfabrik A.G. Sie war  der größte Webmaschinenproduzent im Lande und von überregionaler Bedeutung. Die unterschiedlichen Bauphasen sind klar erkennbar. So findet man klassizistische Gebäude aus der Zeit um 1835 (Haus 8a und 5a), eine Vielzahl gründerzeitliche Fabrikbauten sowie einen an Haus 8 anschließenden modernen Ergänzungsbau in sachlichen Bauformen vom Architekten Max W. Feistel. Die Gebäude Nr. 9, 10 und 7 gehören zum Kernbereich der Fabrikanlage, welche in zwei- und viergeschossigen Flügeln einen langgestreckten Innenhof umschließen. Die Fabrikgebäude aus verschiedenen Epochen bilden ein hervorragendes Architekturensemble von großer industriegeschichtlicher Bedeutung. Die seit Ende der 1990-er Jahre etappenweise realisierte Sanierung und Umnutzung der denkmalgeschützten Altbauten in einem großen Branchenmix ist beispielgebend im Freistaat Sachsen und in der gesamten Bundesrepublik.

Das Objekt ist von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Im Restaurant „max louis“ wird von 11 bis
14 Uhr ein Denkmalmenü angeboten.
Dazu ist eine Voranmeldung unter 0371 4640 2433 erforderlich, das Menü ist kostenpflichtig.

Um 14 Uhr beginnt eine Führung durch das Gelände mit der Geschäftsführerin Frau Eckert geben, in der sie die geschichtliche Entwicklung des Areals sowie die weiteren geplanten Baumaßnahmen bis zur endgültigen Fertigstellung 2017 erläutern wird. Der Treffpunkt wird ausgeschildert.

 

Abb.9 Mühle Schmidt-rottluff Limbacher Str380
  • Mühle Schmidt-Rottluff, Limbacher Straße 380

1883 erwirbt der aus Lichtenwalde kommende Mühlenwerksführer Friedrich August

Schmidt das seit 1548 belegte Mühlengrundstück in Rottluff. Hier wird am 01. Dezember 1884 der erste Sohn Karl geboren. Nachdem die alte Mühle 1892 durch Brand vernichtet worden war, ließ der Besitzer F. A. Schmidt 1893 – 94 ein neues Mühlengebäude mit Wohnräumen für die Müller-Familie im rechten Hausteil erbauen, heute Limbacher Straße 380.

1913 erfolgt der Verkauf der Mühle mit Grundstück durch F.A. Schmidt aus gesundheitlichen Gründen an Paul Kaden, einem Schwager von Bäckereibesitzer Emil Reimann. Dieser betreibt die Mühle weiter. Nach langem Leerstand erwarb die Stadt 2009 das denkmalgeschützte Objekt. Aus Mitteln des Konjunkturpaketes II wurden Fassaden und das Dach saniert. Teile der Mühlentechnik sind erhalten und noch unrestauriert zu besichtigen.

Ende 2014 erfolgte die Gründung des Fördervereins Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz e.V. mit der Zielsetzung der schrittweisen Innensanierung und die öffentliche Nutzung als kulturelle Begegnungs-, Veranstaltungs-und Bildungsstätte.

Das Denkmalobjekt ist von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Durch den Förderverein Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz e.V. werden je nach Bedarf Führungen durch das Baudenkmal durchgeführt.

 

  • „Brücken an der Chemnitz“

Hierzu bietet Grit Linke, Interessengemeinschaft Chemnitzer Gästeführer, eine Führung zum Denkmaltag um 11 Uhr an. Treffpunkt ist am Pfortensteg, der bereits 1470 als Klostermühlenwehrsteg errichtet wurde. Der Weg führt zur Kaßberg-Brücke. Diese vereint Kreis- und Korbbogen in der Brückenkonstruktion und wurde 1868 – 70 erbaut. Die nahe gelegene Bierbrücke entstand zeitgleich. Weiter entlang der Chemnitz endet die Führung am Walzenwehr an der Georgstraße, welches in der heutigen Form 1923 – 29 erbaut wurde.

 

Abb.10 Eisenbahnviadukt
  • Eisenbahnviadukt  über Annaberger Straße und Beckerstraße

Bei der Eisenbahnbrücke handelt es sich um ein stadtbildprägendes Verkehrsbauwerk und markantes Zeugnis der frühen Eisenbahngeschichte. In ihrer filigranen Konstruktion wurde sie 1905 erbaut. Die elegant geformte Eisenkonstruktion mit Stahlstützen auf natursteinverkleideten Pfeilern, Widerlagern und Stützmauern überspannt die Annaberger Straße und Beckerstraße. Sie ist von besonderer stadtgeschichtlicher und verkehrs- und technikgeschichtlicher Bedeutung.

Am Denkmaltag werden ab 11 Uhr Führungen durch das Stadtforum Chemnitz – Viadukt e. V. ab 11 Uhr angeboten. Um 15 Uhr findet die feierliche Enthüllung einer Denkmal-Informationstafel durch den Baubürgermeister Michael Stötzer in kulturellem Rahmen statt. Es werden ein Imbiss und Getränke angeboten.

 

Geöffnete Kirchen und Friedhöfe zum Tag des offenen Denkmals

  • Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1

Die Stadtkirche wurde 1350 – 65 als dreischiffige gotische Hallenkirche erbaut, 1404 – 12 erfolgte der Anbau des Chorraumes, 1877 der neugotische Umbau. In den Jahren 1911/ 12 wurde der Westgiebel durch eine Jugendstilfassade überformt. Nach der teilweisen Zerstörung im 2. Weltkrieg begann ab 1945 der Wideraufbau. Im Jahre 2009 konnte die Rekonstruktion des Langhauses abgeschlossen werden, danach erfolgte die Restaurierung des originalen Chorraumes, wobei seltene Befunde freigelegt wurden. Das Objekt Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Bundesministeriums für Kultur und Medien.

Geöffnet ist von 11 bis 15 Uhr, um 14 Uhr findet eine Führung durch Regine Reichel, Kirchenführerin und Mitarbeiterin der Offenen Kirche St. Jakobi statt.

 

Abb.11 Friedenskirche Kaßberg
  • Evangelisch-methodistische Friedenskirche, Kaßbergstraße 30

Der repräsentative Kirchenbau in den Formen der Neugotik wurde 1893 nach Plänen von Carl Bieber erbaut, die Einweihung erfolgte 1894. Nach dem Vorbild der norddeutschen Backsteingotik wurde der Zentralbau mit Dachreiter durch reichen, mehrfarbigen Fassadenschmuck aus Klinkern und Majolika herausragend gestaltet. Sanierungen erfolgten bereits 1969 und 1993/94. Im Jahre 2010 wurde ein Lift unter Beachtung denkmalschutzrechtlicher Belange angebaut. Im Inneren weist der Kirchenraum mit hölzernen Emporen auf gusseisernen Stützen einen ausgezeichneten originalen Erhaltungszustand auf.

Die Kirche ist am Denkmaltag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Um 11, 12 und 13 Uhr führt Andreas Walther durch das Objekt. Begleitend dazu findet ein Straßenfest auf der Henriettenstraße und dem Gemeindegrundstück unter dem Motto „Nachbarschaf(f)t  Begegnung“ statt.

 

Abb.12 Schloßkirche Und Sbm
  • Schloßkirche und Schloßbergmuseum, Schloßberg 11/ 12 

Das ehemalige Benediktinerkloster, später sächsisches Amtsschloss und heute Schloßbergmuseum  mit dem ursprünglichen Klausurgebäude und Resten des Kreuzganges sowie die ursprüngliche Kloster-bzw. Schloßkirche St. Maria bilden eine untrennbare Einheit.

Die mittelalterlichen Reste des Kreuzganges sind noch am besten erhalten im östlichen Flügel, die Umgestaltung der Renaissance ist am südlichen Klausurgebäude gut ablesbar.

Die ursprünglichen Klosterkeller sowie Teile der Umfassungsmauer mit hohem Torbogen an der Salzstraße sind ebenso erhalten wie die hohen Substruktionen südöstlich zur Stadt hin.

Die spätgotische Hallenkirche mit romanischen Baubefunden aus der Frühzeit der Klosterkirche, zählt zu den wertvollsten Kulturdenkmalen der Stadt. Neben den steinernen Zeugnissen der Romanischen Kapelle, den Schlingrippengewölbe und Nordportal sind die hölzernen Kunstwerke wie Hochaltar und Geißelsäule hochwertige Ausstattungen. In den Jahren 2006 – 2010 erhielt die Schloßkirche eine neue symphonisch-romantische Orgel von der Firma Orgelbau Vleugels.

Geöffnet ist am Denkmaltag von  12 bis 18 Uhr.

Um 14 und 16 Uhr finden Führungen zum Thema „Schlingenrippen, Fischblasen. Ein Gang durch die Jahrhunderte“ durch die Schloßkirche und das Schloßbergmuseum (ehemals Benediktinerkloster) als Gemeinschaftsprojekt der St.-Petri-Schloßkirch-gemeinde und des Schloßbergmuseums statt. Weiterhin gibt es eine Entdeckertour für Kinder: „Wer findet die geheimnisvollen Zeichen der Steinmetze?“, Kreativangebote für Kinder (Steinmetzzeichen in Stein gravieren und Kirchenfenster aus Papier gestalten) und eine offene Tür zwischen der Schloßkirche und dem benachbarten Schloßbergmuseum.

Um 17 Uhr findet im Schloßbergmuseum das „Konzert im Schloß… höfische Musik neu präsentiert“ statt. Von Ulrike Rusetzky, Querflöte, Peter Wenzel, Oboe und Kammermusikdirektor Siegfried Petri, Cembalo werden Werke von Händel, C.P.E. Bach, Albinoni u.a. dargeboten.

  • St. Markuskirche, Pestalozzistraße 1

Der monumentale gründerzeitliche Zentralbau wurde 1892 – 1895 nach Plänen der Berliner Architekten Kröger & Ambesser in neugotischen Formen errichtet. Der rote Klinkerbau mit seinen markanten Doppeltürmen und schlanken Turmhelmen ist von städtebaulich-denkmalpflegerischer Bedeutung als Symbol des Wohnviertels „Sonnenberg“. Kunstgeschichtlich wertvoll ist die nahezu vollständig erhaltene und über viele Jahre hinweg aufwendig restaurierte neugotische Innenausstattung mit originalen historischen Leuchten. Die Kirche wird unter Leitung der Gemeinde und des Fördervereins multifunktional genutzt

Geöffnet 13 bis 17 Uhr, Turmbesteigungen und Kirchenbesichtigungen halbstündlich mit dem Förderverein der Kirche St. Markus e.V.

  • St. Nicolai Friedhof, Michaelstraße 15

Der Nicolaifriedhof als denkmalgeschützte Sachgesamtheit mit den Einzeldenkmalen Friedhofskapelle in Formen der norddeutschen Backsteingotik (erbaut 1891 – 92), dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (1922) und einigen wertvollen Grabmälern präsentiert sich ebenfalls zum Denkmaltag.

Hier findet um 15 Uhr eine sachkundige Friedhofsführung zu außergewöhnlichen Grabstätten mit Ursula Kutscha statt. Dabei wird an das Wirken außergewöhnlicher Menschen erinnert, wie z.B. die Unternehmer Albert Voigt, F. E. Baum und Johann Samuel Gläser.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayer Statusvereinbarung Cookie-Hinweis 1 Jahr
cc_accessibility Kontrasteinstellungen Ende der Session
cc_attention_notice Optionale Einblendung wichtiger Informationen. 5 Minuten
Name Verwendung Laufzeit
_pk_id Matomo 13 Monate
_pk_ref Matomo 6 Monate
_pk_ses, _pk_cvar, _pk_hsr Matomo 30 Minuten

Datenschutzerklärung von Matomo: https://matomo.org/privacy/