31.08.2017
Pressemitteilung 507

Tag des offenen Denkmals am 10. September 2017 steht bundesweit unter dem Motto "Macht und Pracht"


Die vielfältigen Ausdrucksformen von „Macht und Pracht“ in allen relevanten Bereichen von Architektur- und Kunstgeschichte stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Tages des offenen Denkmals. Unter diesem Motto werden am 10. September in der Stadt Chemnitz neben Villen und Sakralbauten auch besondere Denkmale der Verkehrstechnik- und Produktionsgeschichte vorgestellt. Unter der Mitwirkung von Vereinen, Unternehmen und Privatpersonen gibt es für Besucher ein abwechslungsreiches Programm.

www.chemnitz.de/denkmaltag

„Macht und Pracht“

Architektur und Kunst drücken seit jeher den Wunsch ihrer Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus, Schönheit, Wohlstand, weltliche und religiöse Machtansprüche abzubilden. Dies geschieht durch Form- und Materialwahl, den Einsatz von Technik und Technologien, die Art der künstlerischen Ausgestaltung mit Farben, Motiven und Ornamentik, den gewählten Bauplatz und die Qualität der eingebundenen Baumeister, Architekten, Künstler und Handwerker. Vieles davon nehmen wir als vollkommen selbstverständlich wahr, einfach weil wir unser baukulturelles Erbe als gegeben annehmen.

Jedes Denkmal erzählt auch viel über die sozialen, politischen und kulturellen Verhältnisse der Zeit seiner Entstehung und Nutzung. Doch sind wir tatsächlich heute noch in der Lage, die Denkmale als Geschichtszeugnisse und Informationsquellen im Sinne ihrer Bauzeit richtig zu deuten? Unter dem Motto „Macht und Pracht“ stellt man sich vordergründig Bauwerke und Anlagen vor, die mit „reich, prächtig und groß“ beschrieben werden können. Selbstverständlich liegt es nahe, dass unter diesem Motto imposante Schlösser und Burgen, prächtige Kirchen, reiche Bürgerhäuser und Industriellenvillen, Rathäuser, Kaufhäuser, Verwaltungsgebäude, Gärten und Parks sowie prächtige Bauernhäuser gezeigt werden.

Doch das Motto wirft auch die Fragen auf: Wer schuf diese Pracht? Wo wurden die schönen Dinge gefertigt oder Rohstoffe und Produkte erzeugt und gehandelt, die dann den Mächtigen diese Pracht ermöglichten. Die Handwerker, Gewerbetreibenden, Bergleute, Bauern und die späteren Industriearbeiter, Eisenbahner, Konstrukteure und Techniker mit ihren Wirkungsstätten sollen ebenso in diese Betrachtung einbezogen werden.

Markante historische Verkehrs- und Fabrikbauten des 19. und 20.Jahrhunderts prägen noch heute das Bild unserer Stadt. Man bezeichnet sie wegen ihrer besonderen Größe, Bauweise und Ästhetik auch oft als „Kathedralen“ oder „Paläste“ des Industriezeitalters. Diese gemeinsam mit dem jeweiligen Eigentümer zu erhalten, weiter- oder umzunutzen, ist eine Schwerpunktaufgabe der Denkmalpflege in unserer Stadt.

Die Stadt Chemnitz hat dieses Thema gern aufgegriffen und bietet unter Mitwirkung von Vereinen, Firmen und Privatpersonen ein abwechslungsreiches Programm. In einigen der nachfolgend beschriebenen geöffneten Denkmale finden neben Führungen und Erläuterungen auch kleine Konzerte statt.

Führung des Viadukt e.V. entlang der Brücken des Chemnitzer Bahnbogens

Treffpunkt ist am Nikolaibahnhof (Bahnhof Mitte), von dort führt der Weg entlang der Reichsstraße zum Viadukt an der Annaberger Straße über den Südbahnhof zur Brücke Augustusburger Straße. An diesem Endpunkt ist bei Musik und kleinem Imbiss Zeit zum Austausch. Es gibt Informationen zu den denkmalgeschützten Bauwerken sowie zum aktuellen Stand der Planungen zur Streckensanierung durch die Deutsche Bahn AG.

Im Bereich des Streckenabschnitts der DB Netze von Chemnitz Hbf bis Chemnitz Kappel sind die Bahnhofsgebäude, Teile der Bahnsteigüberdachungen, Bahnbrücken mit Böschungen und Einfriedungsmauern als Kulturdenkmale nach § 2 Sächsischen Denkmalschutzgesetz erfasst. Die weitere Nutzung dieser historischen Substanz mit der gesetzlich verankerten Verpflichtung des Erhalts des Kulturguts ist eine Aufgabe, die alle am Prozess Beteiligten fordert. Dabei steht das Viadukt an der Annaberger Straße im besonderen Fokus der Öffentlichkeit.

Bei dieser Eisenbahnbrücke handelt es sich um ein stadtbildprägendes Verkehrsbauwerk und markantes Zeugnis der frühen Eisenbahngeschichte. In ihrer filigranen Konstruktion wurde sie 1905 erbaut. Die elegant geformte Eisenkonstruktion mit Stahlstützen auf natursteinverkleideten Pfeilern, Widerlagern und Stützmauern überspannt die Annaberger Straße und Beckerstraße. Sie ist von besonderer stadtgeschichtlicher und verkehrs- und technikgeschichtlicher Bedeutung.

Führungen: 10:30 Uhr und 12:30 Uhr ab Bahnhof Mitte (Nikolaibahnhof)
(Dauer jeweils ca. 1,5 Std.)

Die Hohe Straße, repräsentative Prachtmeile auf dem Kaßberg

Die Topographie des Höhenrückens mit steilem Anstieg von der Chemnitzflußaue birgt einen besonderen städtebaulichen Reiz. Diese „Hangkrone" des Kaßberges wurde vorrangig mit repräsentativen öffentlichen Gebäuden bestückt. Chemnitz entwickelte sich bereits in der Gründerzeit ab 1871 zum Oberzentrum der Region. Damit ergab sich auch der Bedarf staatlich-königliche Landesbehörden hier unterzubringen. In der damals dicht bebauten Kernstadt gab es jedoch kaum geeignete größere Flächen dafür, so dass man für diese Bebauung die Kaßberg-Krone auswählte. Es entstanden ab 1871 nach Plänen des Architekten und Königlichen Landbaumeisters Carl Hugo Nauck die Königlich-Sächsischen Staatsbauten des Gymnasiums, der Justiz-, Finanz- und Steuerbehörden, sowie etwas später noch die Reichsinstitution der Postverwaltung.

Gästeführerin Grit Linke führt um 10:30 Uhr entlang der Hohen Straße. Dabei wird auch der Einblick in das heutige Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium gewährt.

„Villa Duderstädt“, Dresdner Straße 42

Der bekannte Chemnitzer Architekt und Stadtrat Hugo Duderstädt wurde 1848 als Sohn des Kaufmannes Johann Friedrich Duderstädt in Chemnitz geboren. 1874 gründete er sein eigenes Architekturbüro im 1857 erbauten Elternhaus, der Villa Dresdner Straße 42. Zahlreiche Gesellschafts- und Schulbauten wurden bis 1909 nach Duderstädts Entwürfen in Chemnitz errichtet. Nach seinem frühen Tod am 30.September 1909 führten seine beiden Mitarbeiter Rümmler und Mehnert das Architekturbüro weiter. Die lange Zeit dem Verfall preisgegebene Villa wurde endlich saniert und wieder einer Nutzung als Wohn-und Bürohaus zugeführt. Im Inneren sind noch Befunde von zwei prägenden Raumfassungen erhalten und sehr gut restauriert worden.

Führungen: 11 und 14 Uhr durch den Eigentümer Christian Tautenhahn und Edgar Rüberg, Denkmalschutzbehörde Stadt Chemnitz (Anmeldung über 0371 488 6351 erforderlich)

Villa am Technologie-Campus 6 EHEM. ROSENBERGSTRASSE 20

Der am Standort einst ansässige „Allgemeine Konsum-Verein“ Chemnitz (später KaHaVau) ließ das Gebäude 1915-16 als neuen Verwaltungshauptsitz errichten. Die Pläne erstellte der Leipziger Architekt P. Ehricht. Die Bauausführung oblag dem Chemnitzer Bauunternehmen Max Schädel. Gestaltet als freistehendes Gebäude im Stil der Reformarchitektur und mit Anklängen des Art deco, zählt es neben dem Hauptgebäude der Wanderer-Werke zu den wenigen großen Bauwerken in der Stadt, die während der Zeit des 1. Weltkrieges errichtet werden konnten. Deshalb trägt es neben dem Haupteingang auch ein Relief mit der Inschrift: "In rauher Zeit, beim Lärmen der Waffen hat unsers Volks rastloser Fleiß dies friedlich-schöne Heim geschaffen, der Arbeit und sich selbst zum Preis."

Die Hauptfassade ist, unter Einbeziehung der reich verzierten Bogenfenster des dahinter liegenden Sitzungssaales, aufwendig mit drei lebensgroßen Skulpturen (Symbolfiguren für Handel, Ernährung und Gewerbe) sowie kleineren Reliefs geschmückt.

Das Gebäude wie auch die benachbarte Wohnzeile und die direkt nördlich angrenzenden Produktionsgebäude des Konsums überstanden die Bombenangriffe im März 1945, lediglich eine Brandbombe vernichtete das hoch aufragende Walmdach des Verwaltungsbaus. Jahrzehntelang nur durch ein flach geneigtes Notdach ersetzt, erhielt es nun seine ursprüngliche Gestalt wieder. Der Chemnitzer Unternehmer und Entwickler denkmalgeschützter Immobilien, Lars Fassmann, erwarb das stark beschädigte Gebäude von der Stadt und ließ es denkmalgerecht sanieren. Neben den interessanten Fassaden sind viele originale Ausstattungselemente in den Innenräumen erhalten und restauriert worden.

Um 11 Uhr wird eine Führung durch das Objekt mit der Architektin Esther Sibylla Gerstenberg und Thomas Morgenstern, Denkmalschutzbehörde Stadt Chemnitz angeboten.

Ehemalige Färberei Haase, Rochlitzer Straße 19-27

Der Standort Rochlitzer Straße wurde nach 1800 durch Johann Peter Gehrenbeck und dessen Nachkommen über einhundert Jahre als Färberei genutzt. 1908 übernimmt die Schrepel & Kutzschbach AG die alte Färberei und errichtet den heute noch vorhandenen prägenden Fabrikneubau mit Klinkerfassade, sowie das Heizhaus mit dem 60 Meter hohen Schornstein. Bereits 1910 erwirbt Theodor Haase das Unternehmen und richtet eine Buntfärberei ein.

Der markante Wasserturm und ein weiterer Fabrikneubau werden durch Architekt Paul Kranz  erbaut. Das von Gehrenbeck um 1820 erbaute Wohn- und Kontorhaus erfährt unter Theodor Haase die noch heute erhaltene Überfassung in Formen des Art Deco. Die nach 1945 durch Bombenangriffe beschädigten Gebäude werden schnell saniert und wieder betriebsfähig gemacht. Das Unternehmen Haase wird 1972 verstaatlicht und bis zur Stilllegung 1990 als Färberei weitergeführt. Es folgten zwei Jahrzehnte Leerstand und Verfall, trotz einiger nicht realisierter Umnutzungs-und Sanierungskonzepte.

Erst 2012 erfolgte endlich der Erwerb und dann bis 2015 der wesentliche Umbau der denkmalgeschützten Gebäude für die neue gewerbliche Nutzung durch die AIG Alpha Invest Grundstücksverwaltung GmbH.

14 Uhr: Führung im Außengelände mit Begehung des modernen Brückenbauwerks durch Thomas Morgenstern, Denkmalschutzbehörde Stadt Chemnitz

Technikmuseum Stellwerke II und III mit Seilablaufanlage, Hilbersdorf

Die Seilablaufanlage mit Stellwerken wurde 1930 zur Auflösung von Güterzügen unter Einbeziehung der natürlichen Gegebenheiten des „Seilablaufberges“ erbaut. Die Anlage wurde durch den Verein „Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ e.V. ab 2010, nach vorherigem Rückbau durch die DB AG, wieder in ihren Hauptelementen saniert und rekonstruiert. Mit dem Befehlsstellwerk 3, Maschinenhaus, Spannwerk, Leonardsatz und Demo-Modell, kann heute die Technologie der Auflösung von Güterzügen ohne Lokomotive demonstriert und vermittelt werden. Auch zum diesjährigen Denkmaltag bietet der seit Jahren engagierte Verein wieder Führungen in den Stellwerken II und III sowie zur Geschichte und Funktion der Seilablaufanlage auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes an. Die inzwischen museal genutzten Stellwerke, der Leonhardsatz und die Signalanlagen werden im Mittelpunkt der Führungen stehen. Auch Neuigkeiten zum Stand der Sanierung und die zukünftige Entree-Funktion des Güterschuppens werden vermittelt. Der Förderverein „Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ e.V. wurde für sein besonderes denkmalpflegerisches Engagement im Oktober 2014 mit dem Sonderpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz ausgezeichnet.

Geöffnet: 10 bis 16 Uhr, Führungen stündlich nach Bedarf durch den FÖV „Eisenbahnfreunde Richard Hartmann“ e.V.

Straßenbahndepot Kappel, Zwickauer Straße 164

1880 beantragte der Engländer William Roebuck die Lizenz zur Betreibung einer Pferde-Straßenbahn in der Stadt Chemnitz. Diese wurde ihm auf 35 Jahre erteilt und erklärt das eigenwillige englische Spurmaß. Die erste Linie führte vom Hauptbahnhof zur Nikolai-Brücke (heute: Falkeplatz) und weiter nach Kappel, wo das Hauptdepot eingerichtet wurde. Bereits zwei Jahre später ging das Unternehmen in die Dortmunder „Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft“ ein, die dann 1890 mit Einführung der Elektrifizierung mit der Berliner AEG zur „Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft“ fusionierte. 1893 lief dann die erste Chemnitzer Elektrifizierte Straßenbahn. 1908 übernimmt die Stadt für 10,5 Mio. Reichsmark den Chemnitzer Straßenbahn-Betrieb. Bis 1910 wird im Hauptdepot Kappel die noch heute als Museum erhaltene achtgleisige Fahrzeughalle erbaut. Weitere Betriebshöfe werden in der Folgezeit in Altendorf, Altchemnitz und am nördlichen Sonnenberg errichtet.

Der Gesamtkomplex des Straßenbahndepots und Betriebshofes Kappel wurde 2009 nahezu vollständig unter Denkmalschutz gestellt, nachdem die große Fahrzeughalle und neun Trieb-und Anhängefahrzeuge bereits seit 1980 unter Denkmalschutz standen. Viele der heute zumeist leer stehenden Gebäude und Anlagen sind mit der Entwicklungsgeschichte der Chemnitzer Straßenbahn eng verbunden.

Der Verein der Straßenbahnfreunde e.V. plant in den nächsten Jahren weitere Gebäude für die Restaurierung und Ausstellung historischer Straßenbahnen und Autobusse baulich zu sichern und zu nutzen.

Das Objekt ist von 10 bis 16  Uhr geöffnet. Der Verein der Straßenbahnfreunde e.V. bietet 10:30, 12:30 und 14:30 Uhr Führungen durch das Areal an. Weiterhin werden Fahrten mit der Schmalspur-Straßenbahn angeboten. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Küchwaldbühne

Die Freilichtbühne im Küchwald wurde 1956-63 auf den Trümmern der kriegszerstörten „Küchwaldschänke“ im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) nach Plänen des Chemnitzer Architekten Roland Hühnerfürst aus dem Jahre 1954 erbaut. Sie nimmt mit ihrem Gebäudeensemble mit markantem Turm und großer Freitreppe eine exponierte Stellung an der großen Festwiese ein. Das Bauensemble ordnet sich in die neoklassizistisch geprägte traditionelle Nachkriegsarchitektur ein. Das ursprüngliche Gebäudeensemble war streng symmetrisch geordnet und mit zwei Türmen geplant. Der Zuschauerbereich ist in Form eines antiken Amphitheaters angelegt worden. Nach langem Leerstand und teilweisem Verfall der Anlage hauchte der 2009 gegründete Verein der Küchwaldbühne e. V. dem Objekt sehr erfolgreich wieder kulturelles Leben ein und erreichte große Fortschritte in der behutsamen Denkmalsanierung.

Die Küchwaldbühne ist am Denkmaltag ab 10 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Führungen zur Geschichte und Gegenwart werden um 11 und 12 Uhr durch den Verein der Küchwaldbühne e. V. angeboten. Ein Film zur Geschichte der Küchwaldbühne wird begleitend im Vorführraum gezeigt. Auf der großen Freitreppe musizieren „Traveler & Friends“.

Schönherrfabrik, Schönherrstraße 8

Louis Schönherr und die von ihm gegründete Fabrik am Fuße des Schloßbergs ist in diesem Jahr im besonderen Fokus des Denkmaltages, da der 200. Geburtstag von Louis Schönherr gefeiert wird.

Das Fabrikgelände befindet sich auf dem historischen Standort der ehemaligen Spinnmühle von Wöhler & Lange, gegründet 1799. Nach deren Auflösung wurde der Standort seit 1834 durch Maschinenbaumeister J. G. Haubold weitergenutzt und erweitert, der später in die Sächsische Maschinenbau-Compagnie einging. Die Sächsische Webstuhlfabrik wurde 1851 von Louis Schönherr & Ernst Seidler in Altchemnitz gegründet und bezog 1854 die Gebäude der Maschinenbau-Compagnie in Schloßchemnitz. 1857 war Louis Schönherr alleiniger Besitzer der Webstuhlfabrik. Es folgte eine kontinuierliche Erweiterung des Maschinenbau-Unternehmens von Louis Schönherr zur Sächsischen Webstuhlfabrik A.G. Sie war der größte Webmaschinenproduzent im Lande und von überregionaler Bedeutung. Die unterschiedlichen Bauphasen sind klar erkennbar. So findet man klassizistische Gebäude aus der Zeit um 1835 (Haus 8a und 5a), eine Vielzahl gründerzeitliche Fabrikbauten sowie einen an Haus 8 anschließenden modernen Ergänzungsbau in sachlichen Bauformen vom Architekten Max W. Feistel. Die Gebäude Nr. 9, 10 und 7 gehören zum Kernbereich der Fabrikanlage, die in 2- und 4-geschossigen Flügeln einen langgestreckten Innenhof umschließen. Die Fabrikgebäude aus verschiedenen Epochen bilden ein hervorragendes Architekturensemble von großer industriegeschichtlicher Bedeutung. Die seit Ende der 1990er Jahre etappenweise realisierte Sanierung und Umnutzung der denkmalgeschützten Altbauten in einem großen Branchenmix ist beispielgebend im Freistaat Sachsen und in der gesamten Bundesrepublik.

Das Objekt ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Im Restaurant „max louis“ wird von 11:30 bis 14 Uhr und ab 17 Uhr ein Denkmalmenü angeboten. Es wird um Voranmeldung unter 0371 46 40 24 33 gebeten, das Menü ist kostenpflichtig.

Um 14 Uhr beginnt ein Rundgang durch den Schönherrpark. Hier können die Teilnehmer von der Gästeführerin Frau Meisel etwas über die geschichtliche Entwicklung des Parks, der von Louis Schönherr angelegt wurde, erfahren. Herr Dr. Jentsch wird als Fachmann Auskunft über die Gesteine im Park geben. Treffpunkt ist am stadtwärtigen Eingang.

Eine Führung durch das Fabrikareal bieten die Gästeführer um 15:30 Uhr an. Hier gibt es für alle Interessierten vielfältige Informationen zu den einzelnen Bauphasen und die damalige und heutige Nutzung. Der Treffpunkt ist am Haus 5, Eingang A (Villa).

Nach diesen beiden Führungen findet der Denkmaltag seinen Abschluss im Innenhof der Schönherrfabrik.  Baubürgermeister Michael Stötzer, Birigit Eckert, Geschäftsführerin der Weba Schönherr GmbH, sowie Thomas Morgenstern, Abteilungsleiter der Denkmalschutzbehörde Stadt Chemnitz, werden mit Informationen rund um die Schönherrfabrik und die Bedeutung des bundesweiten Tages des offenen Denkmals den Tag ausklingen lassen.

Musikalisch begleitet werden sie dabei vom Duo „Nothing but Soul“. Die Band wurde Anfang 2011 gegründet und ist durch ambitionierte Blues- und Soulprojekte, zum Teil mit eigenen Songs, bekannt geworden. Lassen Sie sich begeistern von Arrangements mit Gitarre und Gesang.

Geöffnete Kirchen und Friedhöfe zum Tag des offenen Denkmals
Schloßkirche und Schloßbergmuseum, Schloßberg 11 / 12

Das ehemalige Benediktinerkloster, später sächsisches Amtsschloss und heute Schloßbergmuseum mit dem ursprünglichen Klausurgebäude und Resten des Kreuzganges sowie die ursprüngliche Kloster- bzw. Schloßkirche St. Maria bilden eine untrennbare Einheit. Die mittelalterlichen Reste des Kreuzganges sind noch am besten erhalten im östlichen Flügel, die Umgestaltung der Renaissance ist am südlichen Klausurgebäude gut ablesbar. Die ursprünglichen Klosterkeller sowie Teile der Umfassungsmauer mit hohem Torbogen an der Salzstraße sind ebenso erhalten wie die hohen Substruktionen südöstlich zur Stadt hin.

Die spätgotische Hallenkirche mit romanischen Baubefunden aus der Frühzeit der Klosterkirche zählt zu den wertvollsten Kulturdenkmalen der Stadt. Neben den steinernen Zeugnissen der Romanischen Kapelle, dem Schlingrippengewölbe und dem Nordportal, sind die hölzernen Kunstwerke wie Hochaltar und Geißelsäule hochwertige Ausstattungen. In den Jahren 2006-2010 erhielt die Schloßkirche eine neue symphonisch-romantische Orgel von der Firma Orgelbau Vleugels.

Geöffnet ist am Denkmaltag von 14 bis 17 Uhr. Um 14 und 15 Uhr finden Führungen durch das Schloßbergmuseum und die Schloßkirche mit Dr. Stefan Thiele, Schloßbergmuseum, und der Pfarrerin der St.-Petri-Schloßkirchgemeinde, Gabriele Führer, statt. Als Programm für Kinder können 14 bis 17 Uhr „Insignien der Macht - Wappen in der Schloßkirche“ entdeckt und Wappen selbst gestaltet werden. 17  Uhr gibt es Geschichten zu Wappen.

Um 16 Uhr findet in der Schloßkirche ein Konzert „Prachtvolle Musik“ mit Kirchenmusikdirektor Siegfried Petri statt.

St. Markuskirche, Pestalozzistraße 1

Der monumentale gründerzeitliche Zentralbau wurde 1892-1895 nach Plänen der Berliner Architekten Kröger & Ambesser in neugotischen Formen errichtet. Der rote Klinkerbau mit seinen markanten Doppeltürmen und schlanken Turmhelmen ist von städtebaulich-denkmalpflegerischer Bedeutung als Symbol des Wohnviertels „Sonnenberg“. Kunstgeschichtlich wertvoll ist die nahezu vollständig erhaltene und über viele Jahre hinweg aufwendig restaurierte neugotische Innenausstattung mit originalen historischen Leuchten. Die Kirche wird unter Leitung der Gemeinde und des Fördervereins multifunktional genutzt

Geöffnet 13 bis 17 Uhr, Kirchenbesichtigungen werden vom Förderverein der Kirche St. Markus e.V. nach Bedarf angeboten.

Friedhof St. Nikolai und St. Nikolaikirche, Michaelstraße 15

Der Nikolaifriedhof als denkmalgeschützte Sachgesamtheit mit den Einzeldenkmalen Friedhofskapelle in Formen der norddeutschen Backsteingotik (erbaut 1891-92), dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (1922) und einigen wertvollen Grabmälern präsentiert sich ebenfalls zum Denkmaltag.

Um 15 Uhr findet eine sachkundige Friedhofsführung mit Frau Ursula Kutscha zu Gräbern stadtgeschichtlicher Persönlichkeiten statt. Hier können Interessierte am Beispiel mehrerer alter Familiengrabstätten entdecken, wie sich finanzieller Wohlstand auch auf die Gestaltung der letzten Ruhestätte auswirkte.

Um 17 Uhr findet in der benachbarten St. Nikolaikirche ein Konzert „Violinistische Träumereien aus vier Jahrhunderten“ mit Prof. Michael Grube statt. Prof. Michael Grube (Quito, Ecuador) spielt ein Soloprogramm auf einer mehr als 350 Jahre alten Violine von Niccolo Amati. Er hat Violine, Komposition und Musikwissenschaft studiert und errang zahlreiche Preise. Desweiteren ist er Jurymitglied bei verschiedenen hochrangigen Wettbewerben.

St. Petri-Kirche, Theaterplatz 1

Offene Kirche von 14 bis 16 Uhr

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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