Saurier unter Chemnitz – neue Erkenntnisse aus dem Versteinerten Wald
Vortrag im Museum für Naturkunde, 15. November, 18.30 Uhr
Am kommenden Mittwoch wird der Wissenschaftler Dr. Frederik Spindler ab 18.30 Uhr im Museum für Naturkunde Chemnitz (Tietz/Veranstaltungssaal/3. Etage) über die saurierähnlichen Tiere und deren Platz im Versteinerten Wald Chemnitz berichten. Der Eintritt ist frei.
Lange vor den Dinosauriern lag Mitteleuropa in den Tropen. Die frühen Vorläufer der Säugetiere, allesamt ihren reptilischen Verwandten noch sehr ähnlich, gediehen hier prächtig. Einige deutsche Fundstellen gehören zu den wichtigsten Belegen für diese Zeit überhaupt. Die spektakulärsten Fossilien stammen aus dem Versteinerten Wald Chemnitz. Als derzeit älteste bekannte Kletterer unter den Vierbeinern beweisen die Funde, dass Wälder auch in der Vertikalen schon früh als Lebensraum genutzt wurden. Die Chemnitzer Funde repräsentieren eine von erdaltertümlichen Ur-Sauriern bislang völlig unerwartete Lebensweise als Baumkletterer. Sorgten die Schätze unter Chemnitz bereits weltweit für geologische und vor allem botanische Aufmerksamkeit, so kommt nun auch die Saurierforschung nicht mehr an diesem 291 Millionen Jahre alten Wald vorbei.
Hintergrund:
Die Präparation der fünf Skelette erfolgte seit 2009 am Naturhistorischen Museum Schleusingen durch Georg Sommer und unter wissenschaftlicher Anleitung von Dr. Ralf Werneburg. Die wissenschaftliche Bearbeitung und der Vergleich mit sämtlichen weltweit bekannten Ur-Sauriern dieser Zeit übernahm ein größeres Team von Fachkollegen unter Federführung von Dr. Frederik Spindler. Es wurde eine neue Gattung und eine neue Art vorgeschlagen: Ascedonanus nestleri. Der Artname ehrt den 2016 verstorbenen Chemnitzer Unternehmer Knut Nestler, der auch Vorsitzender des Freundeskreises des Museums für Naturkunde Chemnitz e. V. war.
Informationen
Stadt Chemnitz