OSTRALE: Stadtrat beauftragt Verwaltung mit Verhandlungen
Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, die vertraglichen, räumlichen und finanziellen Erfordernisse für die OSTRALE - Biennale für zeitgenössische Kunst - in Chemnitz unter Einbeziehung der Chemnitzer Kulturschaffenden zu klären und die dafür erforderlichen Verhandlungen zu führen. Wenn dabei Einigung über die Konditionen erzielt wird, dann sollen die wesentlichen Eckpunkte des angestrebten Vertrages dem Stadtrat im Herbst 2018 vorgelegt werden.
Die OSTRALE gilt als ein herausragendes Projekt zur Förderung komplexer Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst. Es werden Formate als Nährboden für Kunstproduktionen, Präsentationen und Interaktion im internationalen Kontext angeboten. In den rund zehn Jahren ihres Bestehens hat die OSTRALE eine Projektionsfläche entwickelt, die die Relevanz zeitgenössischer Kunst, jetzt, hier und anderswo, thematisiert, begründet und nachhaltig untermauert.
Aufgrund der Kündigung des bestehenden Mietvertrages in Dresden sind die Macher der OSTRALE auf der Suche nach einem neuen Standort in Sachsen. Dass Chemnitz Raum für Kreativität und Entfaltung bietet und ein geeigneter Ort für die OSTRALE sein könnte, wurde auch von deren Machern wahrgenommen und signalisiert. Als geeignete Veranstaltungsfläche kommen mehrere Orte in der Stadt Chemnitz in Betracht, z. B. Industriebrachen entlang der Altchemnitzer Straße und der Zwickauer Straße. Diese müssen aber noch im Laufe der nächsten Monate geprüft werden müssen.
Die Stadt Chemnitz hat ebenso ein großes Interesse, die OSTRALE mit einem Standort Chemnitz in Sachsen zu halten. Daher gab es erste gemeinsame Gespräche und es wurde eine Absichtserklärung erarbeitet. Sie sieht einen Grundlagenvertrag mit mindestens zehnjähriger Laufzeit, die Einbindung der OSTRALE in das Stadtmarketing und in die Kulturstrategie der Stadt vor. Diese Konditionen sind Teil des Grundlagenvertrages, den der Stadtrat im Herbst nach erfolgreichen Verhandlungen beschließen muss. Zudem wurde eine mögliche Gewährung von veranstaltungsunabhängigen fixen Verwaltungskosten in Höhe bis max. 250.000 EUR jährlich avisiert.
Formate wie die OSTRALE sind mögliche Treiber und Katalysatoren des kulturellen Lebens im Bereich zeitgenössischer Kunst, Partizipation und kultureller Bildung einer Stadt. Sie können Akzente setzen und dabei helfen, Stadtteile neu zu definieren. Das breitgefächerte Engagement des Formates bietet die Möglichkeit für Akteure des städtischen, regionalen und europäischen Kulturlebens ihre unterschiedlichen Wirkungsweisen zu verstärken bzw. weiter zu entwickeln.
Vernetzung und Kommunikation auf europäischer Ebene und mit der Welt, Einbindung der städtischen Akteure und Stärkung der Zusammenarbeit sind nur einige der Angebote die die Veranstaltungsformate wie die OSTRALE für eine Kommune bereitstellen.