Zoopädagogik im Tierpark Chemnitz
Erstmalig in seiner Geschichte hat der Tierpark Chemnitz einen eigenen Zoopädagogen
Seit April ist im Tierpark Chemnitz ein Zoopädagoge beschäftigt. Die neu geschaffene Stelle wurde mit einem erfahrenen Pädagogen besetzt, der zuvor am Affenberg in Salem, in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen sowie im Zoo Dortmund gearbeitet hat und über zehn Jahre Erfahrung im zoopädagogischen Bereich mitbringt. Erweitert hat er diese noch durch diverse Praktika, u.a. in der Tierpflege und der Schule.
Was genau macht nun ein Zoopädagoge eigentlich? Unterrichtet er die Tiere? Natürlich nicht. Man kann ihn eher als „Menschen-Pfleger“ bezeichnen, denn er kümmert sich in erster Linie um die Zoobesucher, als Bindeglied zwischen Zoo und den Besuchern.
Die Wissensvermittlung gehört neben Forschung, Artenschutz und Erholung zu den Kernaufgaben eines wissenschaftlich geführten Zoos. Zoos bilden die biologische Vielfalt in einzigartiger Weise ab und zeigen gleichzeitig auf, warum es lohnt, sich für den Erhalt der Biodiversität einzusetzen. Den Besuchern werden Kenntnisse über die Vielfalt der Tierwelt und Einsichten in biologische und ökologische Zusammenhänge nahegebracht.
Wissen über Tiere, Artenschutz, Nachhaltigkeit und Tiergartenbiologie kann im Zoo auf vielfältige Art und Weise weitergegeben werden, beispielsweise durch (Themen-) Führungen, spezielle Veranstaltungen, Informationsstände, Mitmachaktionen, durch Öffentlichkeitsarbeit, Informationsmaterialien sowie natürlich auch über die modernen Medien.
In vielen Zoos findet man heutzutage sogenannte Zoo-Schulen (den Anfang machte 1960 der Zoo Frankfurt/Main), die Lernangebote für Schulklassen und andere Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Universitäten anbieten. Die Arbeitsbereiche der Zoopädagogik sind allerdings nicht nur auf solche Institutionen beschränkt. Prinzipiell kann jeder Zoobesucher diese nutzen, zum Beispiel, indem man sich die Beschilderung an einem Gehege durchliest. Denn diese zu gestalten bzw. zu verfassen gehört auch zum Tätigkeitsfeld der Zoopädagogik. Oder indem man an einer öffentlichen Führung teilnimmt. Auch private Gruppen, Vereine oder Einzelpersonen können Führungen und andere Aktivitäten buchen.
Die größte Chance der Zoopädagogik besteht darin, dass man im Zoo Tiere live und mit allen Sinnen erleben kann. Der Lernort Zoo wird buchstäblich durch die gezeigten Tiere lebendig, insofern wird dem Erleben eine tragende Rolle zuteil. Wichtig hierbei ist, dass man den Bildungsauftrag nicht aus den Augen verliert, sondern (Fach-)Wissen begreifbar macht.
Öffnungszeiten:
Tierpark Chemnitz 9 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr
Wildgatter 8 bis 18 Uhr